Weniger Antibiotika, seltener operieren - so
lassen sich neue Empfehlungen zur Therapie der Darmkrankheit
Divertikulitis zusammenfassen. Als Divertikel bezeichnen Mediziner
kleine Aussackungen in der Darmwand. Sie können sich entzünden,
aufbrechen und benachbarte Organe, wie etwa die Blase in
Mitleidenschaft ziehen. Gelangt durch ein geplatztes Divertikel
Darminhalt in den Bauchraum, besteht Lebensgefahr. Bisher wurden
frühzeitig Antibiotika verordnet. Neue Studien haben aber gezeigt,
dass dies oft keinen Vorteil bringt, berichtet die "Apotheken
Umschau". Divertikel-Entzündungen (Divertikulitis) quälen die
Patienten oft wiederholt. "Es war noch vor wenigen Jahren die Regel,
nach dem zweiten Schub einer Entzündung zu operieren", berichtet
Professor Martin Kreis, Direktor der Klinik für Allgemeinchirurgie an
der Berliner Charité. "Diese Empfehlung besteht nicht mehr." Hierzu
hätten Studien gezeigt, dass die Komplikationsrate mit der Anzahl der
Entzündungen nicht steigt. Nach neuen Therapie-Leitlinien sollen
Ärzte heute öfter abwarten und erst eingreifen, falls Komplikationen
dies erfordern.
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