Infekte wie Erkältungen können bei
Menschen mit Diabetes Komplikationen auslösen. Diabetiker sind zudem
anfälliger für Infekte, weil die Erkrankung zu einer Abwehrschwäche
führt und hohe Zuckerkonzentrationen das Wachstum von Bakterien oder
Pilzen fördern. "Erkältungen und andere Infektionen wie
Harnwegsinfekte verdienen bei Diabetiker besondere Aufmerksamkeit.
Denn der Infekt kann zu akuten Komplikationen führen. Diabetiker
sollten ihren Blutzuckerspiegel dann engmaschig kontrollieren und
gemeinsam mit ihrem Arzt prüfen, ob die Dosis ihrer Medikamente
entsprechend angepasst werden muss", sagte Apotheker Dr. Eric Martin
beim pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der
Bundesapothekerkammer.
Durch Infekte steigt bei Diabetikern der Insulinbedarf, weshalb
die Blutzuckerspiegel ansteigen können. Aber auch Unterzuckerungen
sind möglich: Wenn Infektionen zu Erbrechen oder Durchfall führen,
stellt dies die Kohlenhydrataufnahme in Frage. Dann nimmt das
Unterzuckerungsrisiko durch Diabetesmedikamente wie Insulin zu. Sind
während eines Infekts zusätzliche Medikamente nötig, beispielsweise
Antibiotika bei einer bakteriell verursachten Blasenentzündung, kann
es darüber hinaus leicht zu Wechselwirkungen mit den
Diabetes-Medikamenten und bei einigen Antibiotika auch zu
Unterzuckerungen kommen.
Diabetiker haben in der Regel mehrere Erkrankungen und brauchen
dementsprechend viele Medikamente. Viele Patienten fühlen sich von
der komplexen Arzneimitteltherapie überfordert, besonders wenn
Insulin gespritzt werden muss. Das gilt besonders für allein stehende
Senioren. Martin: "Apotheker können weit mehr für Diabetiker tun als
sie ''nur'' mit Medikamenten zu versorgen." Die Aufgaben reichen von
der Früherkennung über das Auffrischen von Schulungsinhalten bis zu
einer nachhaltigen Begleitung des Patienten bei der
Blutzuckermessung. Apotheker leisten außerdem einen wichtigen Beitrag
dabei, Medikationsfehler zu vermeiden und die
Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) zu verbessern.
Weitere Informationen finden Sie unter www.abda.de
Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, Tel. 030 40004-132, presse@abda.de
Dr. Ursula Sellerberg, Stellv. Pressesprecherin, Tel. 030 40004-134,
u.sellerberg@abda.de