> Sachsen-Anhalt will die medizinische Versorgung im ländlichen Raum verbessern. In Anlehnung an das erfolgreich abgeschlossene Modellprojekt mobile Praxisassistentin werden nichtärztliche Praxisassistentinnen qualifiziert, die vom Hausarzt delegierbare Tätigkeiten übernehmen sollen. Die ersten 19 Praxisassistentinnen begrüßte Gesundheitsministerin Dr. Gerlinde Kuppe am Montag in der Fit-Bildungs-GmbH in Magdeburg.
Ministerin Kuppe sagte: "Die Menschen werden immer älter. Mit dem Alter steigt aber nicht selten auch die Immobilität. Wir benötigen mehr aufsuchende Versorgungsstrukturen. Die geschulten Praxisassistentinnen sollen insbesondere für alte Patienten und Patientinnen in ländlichen Regionen lange Wege in Arztpraxen ersparen."
Ziel des Projektes ist es, Hausärztinnen und Hausärzte zu entlasten. Zu den Aufgaben der Praxisassistentinnen sollen beispielsweise die Einschätzung des allgemeinen Befindens, Beratung, Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie Blutentnahmen zählen.
Kuppe ergänzte: "Aber nicht nur Patienten und Patientinnen werden älter, sondern auch behandelnde Ärzte und Ärztinnen. Nicht alle frei werdenden Arztstellen können wiederbesetzt werden. Deshalb ist es wichtig, die Fähigkeiten des Gesundheitspersonals optimal zu nutzen, um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden." Rund 26 Prozent aller Hausärzte und Hausärztinnen in Sachsen-Anhalt sind 60 Jahre und älter. Bis zum Jahr 2020 werden 48 Prozent der Hausärzte und Hausärztinnen 64 Jahre oder älter sein.
Für die Qualifizierungen stehen bis 2011 rund 133.000 Euro aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung. Die Qualifizierung umfasst einen Zeitraum von sechs Monaten mit 220 Stunden Theorie- und 50 Stunden Praxisunterricht.
Die Fit-Bildungs-GmbH war als Sieger eines vom Gesundheitsministerium ausgeschriebenen Wettbewerbs hervorgegangen. Es wurden Ideen für neue qualifizierte Berufsbilder im Gesundheitsbereich gesucht.
Hintergrund:
Gesundheitsministerium, Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt und AOK riefen 2007 das Modellprojekt mobile Praxisassistentin ins Leben. In Arztpraxen in Gardelegen, Stolberg, Hadmersleben und Oschersleben nahmen neun mobile Praxisassistentinnen ihre Tätigkeit auf. Sie sind heute noch im Einsatz.
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