fit und munter - Schweiz: Zentrum für Komplementärmedizin in Graubünden startet Hyperthermie.

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Schweiz: Zentrum für Komplementärmedizin in Graubünden startet Hyperthermie.

Alternative Behandlungsverfahren sollen in der Schweiz krankenkassenpflichtig werden.
Das „Centro Ortho-Bio-Med“ im Schweizer Kanton Graubünden hat zu Beginn 2015 sein Therapie-Spektrum um die Hyperthermie erweitert. Dr. Olaf W. Kuhnke, Leiter des Kompetenzzentrums für Komplementärmedizin in Roveredo, nutzt dazu das Wärmetherapie-System "Oncothermie Booster“: „Wir setzen dieses Gerät in erster Linie bei Krebserkrankungen, aber auch bei Erkrankungen des Bewegungsapparates wie beim sogenannten Weichteil-Rheuma, der Fibromyalgie, ein. Krebspatienten kennen meist die Möglichkeiten der Wärmetherapie. Bei ihnen findet sie sehr gute Akzeptanz, da wir die lokale Hyperthymie, also die Oncothermie, mit Infusionstherapien kombinieren können“.

Die Oncothermie als spezielle - lokoregional wirksame - Form der Hyperthermie wird in der Regel als nebenwirkungsfreie Ergänzung zu Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt. Der Booster begleitet dabei besonders Behandlungsformen, bei denen Medikamente oral oder intravenös verabreicht werden. Dr. Kuhnke: „In Graubünden und im Nachbarkanton Tessin gibt es nur wenige nicht-orthodoxe Ärzte. Es dominiert die klassische Therapie, bestehend aus Chirurgie, Chemo- und Strahlentherapie. Wir hoffen, zu einem Umdenken beitragen zu können“.

In der Schweiz hat die Komplementärmedizin hohen Stellwert: Laut Umfragen nutzt sie jeder zweite Bürger. Seit 1994 hat die Universität Zürich einen Lehrstuhl für Naturheilkunde. Dieser wurde im Zuge der Berufung von Prof. Claudia Witt (zuvor Charité Berlin) der „Komplementär- und Integrative Medizin“ gewidmet. Ein weiteres Zeichen für die hohe Akzeptanz der Komplementärmedizin in der Schweiz: Der Gesundheitsminister schlägt vor, dass künftig die obligatorischen Krankenkassen auch alternative Behandlungsmethoden bezahlten, nachdem 2009 sogar ein Verfassungsartikel zur Besserstellung der Komplementärmedizin angenommen wurde.

„Die Oncothermie zielt auf eine individuelle wie belastungsfreie Therapie im Rahmen einer Komplementärmedizin ab. Sie versteht sich als nicht gewebsverletzende Wärmebehandlung regionalbegrenzter Tumorarten. Dabei kombiniert sie Wärme mit Effekten elektrischer Felder. Chemo- und Strahlentherapien wirken intensiver in einem Gewebe, in dem die Durchblutung durch künstliche Überwärmung und höhere Eigentemperatur höher ist. Sie steigert nicht nur das Immunsystem und die Kraft der Patienten, klassichen Therapien besser zu begegnen. Sie greift auch Krebszellen selbst an. Deren Reparaturfähigkeit sinkt bei erhöhten Temperaturen“, sagt Prof. Dr. András Szász, Begründer der Oncothermie.

Bei der Oncothermie wird mittels Elektroden ein elektrisches Feld aufgebaut, das natürliche Heilprozesse im Körper via Wärme unterstützt. Während die Hyperthermie mit 42 Grad Celsius arbeitet, kann die Oncothermie wegen einer dynamischen Nano-Erhitzung mit 38 Grad auskommen. Ziel ist die (Selbst-) Vernichtung von Tumorzellen, der Zelltod: Wärme und elektrische Wellen suchen den geringsten Widerstand und wirken stärker auf malignes (krankes) Gewebe. Der Tumor soll sich selbst bekämpfen. Durch die punktuelle Anwendung (Selektion auf Zelleebene) ist die loko-regionale Elektrohyperthermie besonders geeignet, um an der Oberfläche begrenzte oder tiefergelegene Tumoren und Metastasen zu behandeln, u.a. bei Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs, Schwarzem Hautkrebs, Kopf-Hals-Tumoren, Krebs der Bauchspeicheldrüse, Blasenkrebs, Prostatakrebs, Dickdarmkrebs, Analkarzinom.


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