Die Wärmetherapie (Hyperthermie) und mithin auch die lokoregionale Form der Oncothermie haben in der Fachdiskussion der Onkologie inzwischen ihren Platz. Doch Patienten fühlen sich oft über die Behandlungswege bei Krebs nicht ausreichend informiert. „Auch wenn die Deutsche Krebsgesellschaft die Hyperthermie als vierte Säule der Krebstherapie anerkennt, existieren bei Patienten offenbar noch Wissenslücken. Wir klären daher über die Möglichkeiten der Komplementärmedizin auf, die die Hyperthermie bietet. Wir informieren, wie sie co-medikativ mit konventionellen Methoden der Strahlen- und Chemotherapie einsetzbar ist“, sagt Prof. Dr. András Szász, Begründer der Oncothermie anlälich des Weltkrebstages am 4. Februar 2015.
Er nimmt Bezug auf die Ergebnisse einer Umfrage, die Accuray Incorporated, einem Unternehmen der Radio-Onkologie, mit Blick auf Deutschland veröffentlichte. TNS EMNID hat dazu mehr als 1.000 Deutsche über ihren Kenntnisstand zu verschiedenen Krebstherapien befragt: „ Die Umfrage hat gezeigt, dass 40 Prozent der Befragten sich nicht ausreichend informiert fühlen, um eine persönliche Meinung zum Thema Krebstherapie zu bilden. Es ist also wichtig, die Aufklärung in diesem Bereich voranzutreiben, damit Betroffene im Falle einer Diagnose eine informierte Entscheidung treffen können…. Obwohl ein Großteil der Befragten die verschiedenen Therapieoptionen benennen kann, ist vielen oft nicht klar, was genau sich hinter den Begriffen Bestrahlung, Chemotherapie und Chirurgischer Eingriff verbirgt. Die Strahlentherapie ist dabei die unbekannteste der drei Behandlungsmöglichkeiten - die Hälfte der Befragten gab an, nicht zu wissen, worum es sich dabei genau handelt. Die Chemotherapie ist dagegen etwas bekannter: 58 Prozent der Befragten gaben an, genau zu wissen was damit gemeint ist. Bei der Chirurgie sind es immerhin 62 Prozent.“
Szász: „Wenn die Patienten angeben, bereits zu den klassischen Therapien zu wenig zu wissen, dürfte ihr Wissen zur Komplementärmedizin noch geringer sein. Dabei entwickelt gerade die Wärmetherapie bei Krebs Möglichkeiten zur Behandlung, indem sie Chemo- und Strahlentherapien unterstützt. Sie wirken intensiver in einem Gewebe, in dem die Durchblutung durch künstliche Überwärmung und höhere Eigentemperatur höher ist. Die Hyperthermie steigert jedoch nicht nur das Immunsystem und so die Kraft der Patienten, klassichen Therapien besser zu begegnen. Sie greift auch Krebszellen selbst an. Deren Reparaturfähigkeit sinkt bei erhöhten Temperaturen. „Die Oncothermie zielt auf eine individuelle wie belastungsfreie Therapie im Rahmen einer Komplementärmedizin ab. Sie versteht sich als nicht gewebsverletzende Wärmebehandlung regionalbegrenzter Tumorarten. Dabei kombiniert sie Wärme mit Effekten elektrischer Felder“, sagt Prof. Dr. András Szász.
Bei der Oncothermie wird mittels Elektroden ein elektrisches Feld aufgebaut, das natürliche Heilprozesse im Körper via Wärme unterstützt. Während die Hyperthermie mit 42 Grad Celsius arbeitet, kann die Oncothermie wegen einer dynamischen Nano-Erhitzung mit 38 Grad auskommen. Ziel ist die (Selbst-) Vernichtung von Tumorzellen, der Zelltod: Wärme und elektrische Wellen suchen den geringsten Widerstand und wirken stärker auf malignes (krankes) Gewebe. Der Tumor soll sich selbst bekämpfen. Durch die punktuelle Anwendung (Selektion auf Zelleebene) ist die loko-regionale Elektrohyperthermie besonders geeignet, um an der Oberfläche begrenzte oder tiefergelegene Tumoren und Metastasen zu behandeln, u.a. bei Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs, Schwarzem Hautkrebs, Kopf-Hals-Tumoren, Krebs der Bauchspeicheldrüse, Blasenkrebs, Prostatakrebs, Dickdarmkrebs, Analkarzinom.