Über die Hälfte der deutschen Krankenhäuser schreiben rote Zahlen,
trotz einer guten strukturellen Entwicklung. Einer der Gründe dafür
sind die gestiegenen Sachkosten, wie eine Analyse der
Finanzkennzahlen deutscher und britischer Kliniken durch INVERTO
gezeigt hat.
Über die Hälfte der deutschen Krankenhäuser sind finanziell im
Minus und das, obwohl die strukturellen Zahlen wie Belegungstage,
Verweildauer und Fallzahlen eigentlich ein gutes Bild zeichnen und
eine Verbesserung der Lage erwarten lassen müssten. Vor diesem
Hintergrund hat die auf Einkauf und Supply Chain Management
spezialisierte Unternehmensberatung INVERTO die Finanzkennzahlen von
180 deutschen und 163 britischen Kliniken unterschiedlicher Größe
analysiert. Das Ergebnis zeigt, dass die Kosten der deutschen
Krankenhäuser in den Jahren von 2002 bis 2012 um insgesamt 41 Prozent
gestiegen sind. 67 Prozent gehen davon aus, dass der Gewinn in den
kommenden Jahren weiter sinken wird. Mit einem steigenden Gewinn
hingegen rechnen nur 16 Prozent der Krankenhäuser.
Sachkosten steigen stärker als Personalkosten
Bei der Kostenentwicklung fallen die Personalkosten mit einem
Anstieg von 31 Prozent weniger ins Gewicht, als die Sachkosten mit
einer Steigerung von 59 Prozent. Untersucht wurden bei der Analyse
unter anderem die Kosten pro Krankenhausbett sowie der Lagerbestand
der Kliniken. Große Kliniken mit über 1.000 Betten haben verstärkt
mit steigenden Sachkosten zu kämpfen als kleine (weniger als 500
Betten) oder mittlere Kliniken (500 - 1.000 Betten). Grund dafür ist
die höhere Versorgungsstufe großer Kliniken in Verbindung mit
materialintensiven Behandlungen. Auch die Trägerschaft spielt eine
Rolle bei der Kostensteigerung. So hat die Analyse ergeben, dass im
Vergleich zu privat geführten Kliniken die Sachkosten von
öffentlichen Häusern deutlich zunahmen.
Gleiche Situation in Großbritannien
Mit dem Problem der steigenden Sachkosten haben auch britische
Krankenhäuser, die sogenannten "Trusts", zu kämpfen. Hier sind die
Sachkosten in den Jahren von 2010 bis 2014 insgesamt um 23,2 %
gestiegen. Allerdings sind im vereinten Königreich, anders als in
Deutschland, die kleinen Häuser mit weniger als 500 Betten stärker
betroffen (31 Prozent) als etwa die großen Häuser (15 Prozent).
Potentiale ausschöpfen
Die Kliniken sind gezwungen Kosten zu reduzieren. Vor dem
Hintergrund der gestiegenen Arbeitsbelastung seit Umstellung auf
Fallpauschalen in 2003, ist es schwierig Personalkosten durch
Personaleinsparungen zu senken. Daher muss das Augenmerk verstärkt
auf die Sachkosten gerichtet werden. Wie die aktuelle
Krankenhausstudie von INVERTO zeigt, werden Maßnahmen zur Reduzierung
von Beschaffungskosten (84 Prozent) sowie Prozessoptimierung (78
Prozent) bereits angewendet. Trotz aller Fortschritte bei der Nutzung
von Einkaufsgemeinschaften wird das Potential aber noch nicht
ausgeschöpft. Laut Studie schätzen Einkaufsverantwortliche, dass sich
bei 51 Prozent der Sachbedarfe noch Einsparungen in Höhe von 5 bis 9
Prozent realisieren lassen. Bei 34 Prozent der Investitionsgüter und
Wirtschaftsbedarfe gehen sie sogar von Einsparungen in Höhe von 10
bis 14 Prozent aus.
Die vollständigen Ergebnisse der Analyse sind bei INVERTO
erhältlich.
Über die INVERTO AG:
Mit dem Ziel, Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen, wurde die
INVERTO AG im Juli 2000 gegründet. Als internationale
Unternehmensberatung mit 130 Experten an zehn Standorten ist INVERTO
der führende Spezialist für strategischen Einkauf und Supply Chain
Management in Europa.
Zu den Kunden zählen internationale Konzerne, führende
Mittelständler aus Industrie und Handel und die weltweit größten
Private Equity Unternehmen. Das Leistungsangebot reicht von der
Identifizierung und Bewertung von Potenzialen zur Kostensenkung und
Leistungssteigerung über deren Umsetzung vor Ort bis zur
Professionalisierung der Gesamtorganisation. Mit unternehmerischem
Ansatz sorgt INVERTO für Transparenz, realisierte Verbesserungen und
Messbarkeit.
Kontakt:
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