Bis zu 20.000 Todesfälle pro Jahr, schätzt Dr. Marcus Rall vom Tübinger Patientensicherheitszentrum TüPass, werden durch Behandlungsfehler verursacht. Die Zahl der dauerhaften Schädigungen von Patienten liegt weitaus höher. Mit Teamtrainings an Patientensimulatoren ließen sich 70-75% dieser Fehler vermeiden, zeigte sich der Ärztetrainer in der ARD-Sendung Menschen bei Maischberger überzeugt. Unter dem Titel Feindbild Arzt: Weiße Kittel, weiße Weste? berichtete auch der Präsident der Berliner Ärztekammer, Dr. Günther Jonitz, aus seiner Erfahrung und forderte ein Umdenken unter Ärzten, um konstruktiv und offen mit Fehlern umzugehen. Das Fazit der Diskussion war einhellig: Behandlungsfehler können verringert und die Sicherheit der Patienten kann erhöht werden, wenn Ärzte und medizinisches Personal im Team an Patientensimulatoren trainiert und ausgebildet werden.
So war auch als weiterer Gast der SimMan 3G der Firma Laerdal Medical im Studio. Die Funktionsweise dieses derzeit fortschrittlichsten Patientensimulators wurde von Dr. Rall eindrucksvoll in der Sendung vorgeführt. Laerdal Medical, Markt- und Innovationsführer auf dem Gebiet der Simulationstechnik, unterstützt mit einem hohen Aufwand an kontinuierlicher Forschung und Entwicklung die Verbesserung der Patientensicherheit und eine neue Kultur des Lernens unter den Ärzten.
Die Diskussion machte eines deutlich: Im Medizinstudium eignen sich angehende Ärzte viel Wissen an, lernen aber nur wenig gemeinsames Handeln. So gut auch die theoretische und praktische Ausbildung der Ärzte im Einzelnen jeweils ist - das Arbeiten im Team und die reibungslose Verständigung mit den Kollegen in Stresssituationen lernen junge Ärzte erst während ihrer Praxiszeit, also am Patienten. Ein Großteil der Behandlungsfehler geht somit auch auf "menschliche Fehler", also Fehleinschätzungen in der Diagnostik, sowie unzureichende Kommunikation des medizinischen Personals während der Behandlung, zurück. Um hier nachhaltig, effektiv und realitätsnah üben und lernen zu können, haben sich Simulationstrainings mit Patientensimulatoren als die geeignetste Form erwiesen und werden in anderen Risikoberufen wie z.B. in der Luftfahrt schon seit langem als verbindliche Lehrmethode eingesetzt.
Auch im medizinischen Bereich können Ärzte und medizinisches Personal mit Simulatoren wertvolle Praxiserfahrung sammeln, ihre Kommunikationsabläufe in realistischen Stresssituationen einüben und sich auf seltene Notfälle wie z.B. bei Neugeborenen vorbereiten. Verbindliche, bundesweit einheitliche Regelungen für die Aus- und Weiterbildung durch Trainings an Patientensimulatoren könnten dabei eine flächendeckende Verbesserung der Patientensicherheit erreichen.
Laerdal Medical bietet die derzeit am weitesten entwickelten, fortschrittlichsten Simulatoren für eine Vielzahl unterschiedlicher Szenarien an und ist der weltweite Innovationsführer auf diesem Gebiet. So wurde erst im April mit dem SimMan 3G ein völlig autark agierender, lebensgroßer Patientensimulator vorgestellt, der eine Vielzahl von Krankheitsbildern absolut realistisch simulieren kann. Ein integrierter Computer steuert die Vorgänge, angebrachte Sensoren registrieren die Behandlungsweise und lassen den SimMan 3G mit verschiedensten Vitalfunktionen individuell reagieren.