Jedes Jahr erkranken in Deutschland zahlreiche
Menschen an neurologischen Störungen, die sich auf ihr Sprach-,
Sprech-, Stimm- oder Schluckvermögen auswirken. Allein eine viertel
Million Menschen erleiden einen Schlaganfall. Bei etwa 30 Prozent der
Schlaganfallpatienten besteht danach auch eine Sprachstörung
(Aphasie), die durch die Schädigung des Gehirns hervorgerufen wird.
Diese Patienten brauchen logopädische Therapie, um ihre
sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten wieder herzustellen oder zu
verbessern.
Sprachstörungen können unterschiedliche Bereiche betreffen:
Grammatik, Wortschatz und Sprachverstehen. Häufig gelingt überdies
das Sprechen nicht mehr, da die Planung der Sprechbewegungen nicht
möglich ist. Auch Lesen und Schreiben können beeinträchtigt sein.
Aphasien stellen sowohl für die Patienten als auch für deren
Angehörige eine enorme Belastung dar, denn das sonst so
selbstverständliche kommunikative Miteinander ist erheblich gestört.
Soziale Vereinsamung und Depressionen können die Folge sein. Um nach
einem Schlaganfall mit Aphasie aktiv am Alltagsleben teilnehmen zu
können, benötigen Betroffene, Angehörige und gegebenenfalls auch das
schulische oder berufliche Umfeld umfassende Unterstützung. Diese
Unterstützung kann vielseitig gestaltet sein: von der Selbsthilfe -
wie sie zum Beispiel der Bundesverband für die Rehabilitation der
Aphasiker anbietet - bis zur logopädischen Therapie.
Als Experten für Sprachtherapie planen Logopäden die
Aphasietherapie nach einer ausführlichen Diagnostik und dem Abklären
von Zielen für den Alltag des Patienten. Mit Hilfe von
wissenschaftlich fundierten Therapiemethoden, die individuell auf die
Ressourcen des Patienten abgestimmt sind, kann es gelingen, die
Sprachfähigkeit zurückzugewinnen oder neue Kommunikationsstrategien
einzusetzen. Studien belegen, dass eine früh einsetzende und
hochfrequente logopädische Therapie zielführend und
erfolgversprechend ist.
Expertenhotline
Am 6. März 2015, dem Europäischen Tag der Logopädie, bietet der
Deutsche Bundesverband für Logopädie e.V. eine bundesweite
Expertenhotline zum aktuellen Thema "Plötzlich sprachlos ..." an.
Die Hotline ist freigeschaltet am 6. März 2015, von 17 bis 20 Uhr,
unter der folgenden Rufnummer:
0 18 05.35 35 32 (Ein Anruf kostet 14 Cent pro Minute aus dem
deutschen Festnetz, max. 0,42 Euro/Minute aus Mobilfunknetzen).
Hintergrund
Der Europäische Tag der Logopädie wird jedes Jahr am 6. März
begangen. In Deutschland ist er im "Jahresplaner Gesundheitstage
2015" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
gelistet. Ins Leben gerufen hat ihn der Europäische Dachverband der
Nationalen Logopädenverbände, das Comité Permanent de Liaison des
Orthophonistes-Logopèdes de l''Union Européenne (CPLOL). Dem CPLOL
gehören 35 Verbände aus 32 europäischen Ländern an. Einziges
deutsches Mitglied ist der Deutsche Bundesverband für Logopädie
(dbl), in dem 11.000 freiberufliche und angestellte Logopäden
organisiert sind. Zahlreiche angestellte und freiberufliche Logopäden
setzen den Aktionstag in den Regionen um.
Pressekontakt:
Claudia Breuer
Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.
Augustinusstraße 11a
50226 Frechen.
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