Augenränder bzw. Augenringe sind für Betroffene meist eine Last. Wer sie bei jemand anderen sieht, neigt schnell dazu, zu sagen: „Na, wieder nicht genug Schlaf bekommen?“ Ist diese Annahme aber immer richtig? In unserer Serie Mythos oder Medizin möchten wir diesem ‚Vorurteil‘ auf den Grund gehen.
Dunkle Augenränder – Ihre Entstehung
Die medizinische Begründung ist, dass zu wenig Sauerstoff im Blut ist, wodurch sich die feinen Gefäße um das Auge herum verengen. Es stauen sich Blut und Gewebeflüssigkeit auf, die als bläulicher Schatten durch die sehr dünne Haut scheinen. Unterhalb der Augen gibt es extrem wenig Fettgewebe. Vor allem bei schlanken Menschen schimmert zusätzlich der Knochenrand leicht durch die Haut.
Jetzt müssen wir den möglichen Auslösern für zu wenig Sauerstoff im Blut und sich anstauende Gewebeflüssigkeit auf den Grund gehen.
Dunkle Augenränder durch Vererbung
Es gibt eine genetische Veranlagung für Augenringe, denn die Beschaffenheit der Haut liegt auch am Genmaterial der Eltern. Wenn man also besonders dünne und helle Haut vererbt bekommen hat, kann man oft nichts dagegen tun.
Augenränder durch Erkrankungen
Kreislaufprobleme, eine Bindehautentzündung und Schlaf-Apnoe sind Erkrankungen, die Augenringe verursachen oder deren Entstehung begünstigen können.
An den Augen bzw. den Partien um die Augen herum lassen sich aber auch Mangelerscheinungen ablesen. So zeigen sich eine Unterernährung oder Mängel an Mineralstoffen, Spurenelementen oder Vitaminen an der unteren Augenpartie. Besonders sind hier Zink, Eisen und Vitamin C zu nennen. Auch Flüssigkeitsmangel führt zu der selben Wirkung.
Insbesondere bei Frauen können die Augenringe auch hormonelle Ursachen haben. Während der Periode oder einer Schwangerschaft wirken viele Frauen blasser. Dadurch zeichnen sich die Äderchen unter der Haut stärker ab.
„Bei weniger als fünf Prozent der Betroffenen haben Augenringe medizinische Ursachen wie eine Nieren- oder Schilddrüsenerkrankung“, sagt Harald Bresser (niedergelassener Dermatologe aus München).
Blutverdünner können Augenränder verursachen
Wer blutverdünnende Medikamente wie zum Beispiel ASS (Acetylsalicylsäure oder Aspirin) einnimmt, bekommt eher Augenringe. Blutverdünner weiten die Gefäße, auch die unter den Augen. Dadurch werden feine Äderchen unter den Augen als dunkle Schatten sichtbar.
Augenränder durch ungesunden Lebensstil
Zu wenig Schlaf, zu viel Alkohol, Nikotin und zu viel Sonne sind ebenfalls Faktoren, die Augenringe verursachen können. Auch Stress und ein Aufenthalt in schlecht gelüfteten Räumen können Sauerstoffarmut im Blut verursachen.
Wenn der Körper nicht ausreichend Schlaf bekommt, dann fehlt ihm die Zeit, um über die Lymphflüssigkeit Stoffwechselprodukte abzutragen. Diese Flüssigkeit staut sich dann unter den Augen. Es entstehen dunkle Ringe.
Augenränder kommen von zu wenig Schlaf – Mythos oder Medizin?
Ganz klar Medizin! Aber es ist nicht die einzig mögliche Ursache.