fit und munter - BPI zum DAK AMNOG-Report: Innovationen werden gezielt ausgebremst

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BPI zum DAK AMNOG-Report: Innovationen werden gezielt ausgebremst


Der heute vorgestellte AMNOG-Report der
DAK-Gesundheit zeigt, dass die Kassenseite die Versorgungssituation
ihrer Mitglieder zunehmend aus dem Blick verliert. Anders ist es
nicht zu erklären, dass die DAK in ihrem Bericht zu dem Schluss
kommt, die Hälfte der 58 untersuchten Wirkstoffe aus dem
AMNOG-Verfahren weise keinerlei Zusatznutzen auf. Zudem verzeichneten
nach Ansicht der DAK gerade Arzneimittel "ohne Mehrwert"
beträchtliche Verordnungszuwächse. "Der Kassenbericht ist - welch ein
Wunder - interessengeleitet", sagt BPI-Hauptgeschäftsführer Henning
Fahrenkamp. Es geht hier nicht um Patientennutzen oder
Therapievielfalt, sondern wie so oft um Kostensenkung. Dass wie
behauptet tatsächlich so viele neue Arzneimittel in der Praxis keinen
Zusatznutzen haben sollen, ist mehr als fraglich. Schwachstellen hat
das AMNOG-System hingegen zuhauf. So werden Innovationen immer wieder
gezielt ausgebremst, zum Beispiel indem von Herstellern eigereichte
Dossiers aus formalen Gründen nicht berücksichtigt werden. Auch
besteht nach wie vor das Problem der Akzeptanz des indirekten
Vergleiches, wenn als zweckmäßige Vergleichstherapie ein Präparat
gewählt wird, für das es keine entsprechenden Studien gibt. Der
GKV-Spitzenverband reibt sich angesichts solcher Hürden für die
Hersteller natürlich die Hände. Gelingt nämlich der Nachweis eines
Zusatznutzens unter den widrigen Bedingungen nicht, dann sinkt am
Ende der Erstattungsbetrag auf ein häufig generisches Preisniveau.
Für nicht wenige Innovationen gerade gegen chronische Leiden bedeutet
dies das frühe Aus und die Patienten in Deutschland können nicht mehr
dauerhaft von den neuen Arzneimitteln profitieren. Ein unhaltbarer
Zustand!"

Aus Sicht des Verbandes muss als erstes die Macht des
GKV-Spitzenverbandes beschnitten werden, der in alle
Verfahrensschritte eingebunden ist. Schon jetzt, so Fahrenkamp,
mutiere das Verfahren der frühen Nutzenbewertung immer mehr zum
Kostenregulierungsinstrument der Kassen und damit potentiell auch zum
Innovationskiller. Gegen die schon länger im Kassenumfeld und auch
jetzt wieder von der DAK Gesundheit geäußerte Forderung nach
rückwirkenden Erstattungsbeträgen wehrt sich der BPI mit Vehemenz:
"Die Rufe danach werden zwar immer lauter, aber dadurch wird die
Forderung keinen Deut besser", so Fahrenkamp. "Wer den politisch
ausdrücklich gewollten Erstattungsanreiz für Innovationen im ersten
Jahr abschafft, nimmt Unternehmen Planungsgrundlagen. Ich weiß, dass
die Kassen ihre Ausgaben im Auge behalten müssen, aber der eiserne
Sparwille darf nicht von vornherein alles andere dominieren. Auch
nachhaltiges Denken kann helfen. Denn Arzneimittelinnovationen haben
zwar zunächst einmal ihren Preis, sie können aber auch enorme
Folgekosten wie zum Beispiel lebensnotwendige Transplantationen bei
Hepatitis-Patienten vermeiden. Diese Effekte müssen langfristig
betrachtet werden."



Ihr Ansprechpartner:

Andreas Aumann, Tel. 030/27909-123, aumann@bpi.de
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