fit und munter - Bessere Versorgungsqualität im OP

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Bessere Versorgungsqualität im OP

Gute Medizin braucht gute Abläufe. Davon profitiert jeder im Krankenhaus. Die Patientensicherheit wird erhöht und gleichzeitig steigt die Motivation der Mitarbeiter. Doch was ist Qualität genau? Um OP-Prozesse beurteilen und vergleichen zu können, haben der Verband für OP-Management VOPM und die Hamburger Firma digmed „Standards“ geschaffen. Inzwischen werden OP-Daten von über 150 Krankenhäusern ausgewertet. Auf der neuen Internetplattform „OPTEAMIZER“ – anlehnend an das Wort OP-Team kreiert – können alle teilnehmenden Krankenhäuser jetzt im Detail sehen, wie gut ihr Krankenhaus im Vergleich zu anderen ist. So lassen sich Veränderungsprozesse gezielt einleiten und Verbesserungen erreichen.
Der ökonomische Druck auf Krankenhäuser wächst. Steigenden Kosten steht ein begrenztes Budget gegenüber. Jeden Tag aufs Neue müssen die Kliniken den Spagat zwischen Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung meistern.

Als medizinischer Hochleistungsbereich gehört der OP zu den besonders kostenintensiven Einheiten: Etwa 60 Prozent der Krankenhauskosten eines operativen Patienten entstehen am Tag seiner Operation. Rund ein Drittel der Gesamtkosten eines Krankenhauses entfallen auf Personal- und Sachkosten im OP-Bereich. Mit anderen Worten: Der OP-Bereich ist ein kritischer Erfolgsfaktor für alle Krankenhäuser.

Doch während es in anderen Wirtschaftsbereichen seit langem üblich ist, Reports über den eigenen Betrieb und seine Umwelt zu erstellen, hinken viele Krankenhäuser noch etwas hinterher: OP-Abläufe sind oft nicht definiert und damit nicht messbar, Controlling-Instrumente kaum vorhanden.

Dabei ist es für Krankenhäuser durchaus möglich, Effizienz zu steigern. „Gute Medizin braucht eine gut aufeinander abgestimmte Leistung des OP-Teams“, betont Dr. Enno Bialas, Geschäftsführer bei digmed in Hamburg. Notwendige Voraussetzung ist die Übertragung von Instrumenten und Maßnahmen in den Krankenhaussektor, die in anderen Sektoren längst etabliert sind: Standardisiertes Controlling. Nur dies ermöglicht den Vergleich mit anderen Kliniken, auch Benchmarking genannt.

Der Verband für OP-Management (VOPM), die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) und der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) haben daher ein sogenanntes Benchmarking-Programm für OP-Prozesse etabliert. Dieses Benchmarking-Programm steht allen Krankenhäusern offen.

Die beteiligten Krankenhäuser liefern monatlich standardisierte Prozessdaten ihrer OP-Fälle an den unabhängigen Dienstleister digmed. Geschäftsführer Bialas: „Wir bekommen Routinedaten von den Krankenhäusern. Es handelt sich um Daten aus dem OP, die sowieso von jeder Klinik erfasst werden. Wir bereiten dann die Daten für das OP-Reporting und Benchmarking der Krankenhäuser auf. So kann jede Klinik sehen, wo sie im Vergleich zu anderen Krankenhäusern steht, gezielt strukturelle Schwachstellen identifizieren – und gegebenenfalls zügig Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern.“

Die Anzahl der Krankenhäuser, die am Benchmarking-Programm teilnehmen, steigt ständig. Mittlerweile liefern über 150 Krankenhäuser regelmäßig ihre Daten, sodass inzwischen ein Datenpool von mehr als 5 Millionen Operationen für Auswertungen der Versorgungsprozesse zur Verfügung steht. Es beteiligen sich alle operierenden Fachdisziplinen der Krankenhäuser am Programm: Am häufigsten kommt die Allgemeine Chirurgie vor. Gynäkologie/Geburtshilfe, Unfallchirurgie, Orthopädie, Urologie und Hals-Nasen-Ohrenheilkunde bilden die mittlere Gruppe. Nicht ganz so oft vorhanden sind die Fachdisziplinen Zahn- und Kieferheilkunde, Neurochirurgie, Augenheilkunde sowie Gefäßchirurgie. „Diese Verteilung entspricht auch der Häufigkeit der entsprechenden Fachabteilungen in den Krankenhäusern“, erklärt Dr. Bialas.

Zunächst gab es nur ein einfaches Internet-Portal, auf dem die Krankenhäuser die Daten einsehen konnten. Mit dem neuen Angebot OPTEAMIZER werden jetzt neue, umfangreiche Anforderungen der OP-Manager in Bezug auf Datenbereitstellung und Auswertungsmöglichkeiten beim Benchmarking erfüllt.

„Die neue Plattform ermöglicht es, viel flexibler und individuell auf die Wünsche der User einzugehen. Es werden nicht nur Daten angezeigt, sondern auch die Bezugsgrößen. So erkennt der OP-Manager viel besser, ob die Sollzeiten beziehungsweise die eigenen Ziele erreicht worden sind“, erklärt Sebastian Bertheau, Senior Manager bei digmed. Ebenfalls neu: Wenn der User mit der Maus über die Auswertungskurven „rollt“, öffnen sich – sofern gewünscht - jeweils Fenster mit zusätzlichen Hintergrund-Informationen.

Durch die einfache Zugänglichkeit mittels Internet haben alle Beteiligten jederzeit Zugriff auf die Informationen zum OP-Geschehen ihres Krankenhauses. Wichtig zu wissen: Alle bisher teilnehmenden Krankenhäuser können das neue Angebot OPTEAMIZER ohne Vertragsanpassung nutzen. Neuen Kunden hilft digmed gern bei der Einarbeitung, bietet Inhouse-Schulungen und Workshops für das gesamte OP-Team an. Mehr unter www.opteamizer.com


Info

Benchmarking hat viele Vorteile für das Krankenhaus

Benchmarking ist eine Managementmethode, bei der Prozesse des eigenen Unternehmens in einer Gruppe mit anderen, gleichartigen Unternehmen verglichen werden. Der Nutzen ist groß:

● Standortbestimmung. Der OP-Manager oder Krankenhaus-Geschäftsführer sieht, wie gut das eigene Krankenhaus im Vergleich zu anderen ist.

● Transparenz. Mitarbeiter sehen den Erfolg ihrer Arbeit.

● Argumentationsgrundlage für interne Gespräche. Die Diskussion wird auf eine rationale Zahlenbasis gestellt. Eine „gefühlte Wirklichkeit“ wird durch die „Realität“ ersetzt.

● Reduzierung von Konflikten. Das OP-Team arbeitet interdisziplinär zusammen. Nur wenn die Abläufe optimal sind, können Streit und Frust verhindert werden. Eine Optimierung der Abläufe verbessert somit auch die Motivation der Mitarbeiter.

● Patientenzufriedenheit. Zugesagte OP-Termine für die Patienten werden eingehalten.

● Leistungssteigerung. Nur auf der Basis einer vorangehenden Standortbestimmung können Stärken und Schwächen des Versorgungsgeschehens erkannt werden und gegebenenfalls Verbesserungen vorgenommen werden.
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