Erythropoetin (EPO, Epoetin) ist ein Glykoprotein und körpereigenes Hormon der Nieren. Es stimuliert die Bildung roter Blutkörperchen und wird in seiner synthetischen Variante an Patienten verabreicht, die einen Mangel an endogenem Erythropoetin und dadurch eine Anämie aufweisen. Häufig kommt dies bei HIV oder einer Chemotherapie vor. Bevor künstliches Epoetin verfügbar war, verschrieb man solchen Patienten zumeist die Steroide Oxymetholon oder Metenolon.
Leistungssportler, die EPO kaufen, nutzen es zur Erhöhung des Blutvolumens und erzielen dadurch eine verbesserte Sauerstoffaufnahme in den Geweben, was vor allem in einer besseren Ausdauerleistung resultiert. Seit EPO für diesen Zweck eingesetzt wird, ist die Bedeutung des klassischen Blutdopings mit Eigenbluttransfusionen stark zurückgegangen. Im Bodybuilding hat EPO nur geringe Verbreitung gefunden. Zwar kann auch hier eine verbesserte Durchblutung und Sauerstoffversorgung gewisse Vorteile bringen, herkömmliche Steroide leisten jedoch dasselbe mit weniger Nebenwirkungen, zu einem günstigeren Preis und sind einfacher zu beschaffen.
Erythropoetin wird, je nach Präparat, entweder subkutan oder intravenös injiziert, wobei die subkutane Verabreichung eine gleichmäßigere Freigabe des Wirkstoffs über einen längeren Zeitraum bewirkt, während bei einer intravenösen Injektion der Wirkstoffgehalt rasch ansteigt, später jedoch ebenso rasch wieder abfällt. Beobachtungen bei Ausdauersportlern haben ergeben, dass diese sich jeweils 15 bis 50 Einzeldosen jeden zweiten bis dritten Tag der letzten Woche vor einem Wettkampf verabreichen. Höhere Dosen kommen zwar vor, werden aber wegen der zu erwarteten Nebenwirkungen nur im Profibereich unter ärztlicher Beobachtung eingesetzt. Während bei vielen Mitteln, die illegal zum Doping eingesetzt werden, eine mehr oder weniger lange Ausschleichphase eingeplant wird, ist dies bei EPO nicht erforderlich. Der Körper erkennt das Übermaß an roten Blutkörperchen und ist in der Lage, sie selbständig wieder auf das natürliche Niveau zu bringen.
Die Nebenwirkungen von EPO sind durchaus nicht harmlos. 2012 starb der deutsche Amateur-Mountainbiker Frederik Zierke an einer illegalen EPO-Einnahme. Ein höheres Blutvolumen bringt naturgemäß einen höheren Blutdruck mit sich. Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome und Knochenschmerzen sin die Folge. Da das Blut auch dicker wird, bilden sich mitunter Blutgerinnsel (Thrombosen), die zu Schwellungen, Spannungsschmerzen, Lungenembolie und Herzinfarkten führen können. Viele Anwender berichten zudem, dass sie durch EPO überdurchschnittlich aggressiv wurden. Der größte Anbieter von EPO für den Off-Label-Use in Deutschland, anabolikakaufen24.com, weist in seiner Produktinformation ausdrücklich auf die Risiken und die unbedingte Erforderlichkeit einer ärztlichen Überwachung von EPO-Kuren hin. Andere Mitbewerber haben nach dem tragischen Tod von Frederik Zierke ähnliche Informationskampagnen ins Leben gerufen. Seit 2012 wurden keine weiteren Todesfälle oder ernsthaften gesundheitlichen Schäden bei Sportlern, die EPO zur Leistungssteigerung einsetzten, bekannt.
Personen, die EPO kaufen, sind vor allem unter internationalen Hochleistungssportlern zu finden. Das liegt vor allem an der schweren Verfügbarkeit auf dem Schwarzmarkt. Wenn Hobbysportler Erythropoetin kaufen möchten, haben sie lediglich die Wahl aus sehr wenigen spezialisierten Versandhändlern, welche die entsprechenden Produkte auch nicht immer vorrätig haben. Immerhin muss man bei EPO nicht davon ausgehen, dass ein erworbenes Produkt eine Fälschung ist. Fälschungen sind bisher nicht aufgetaucht und aufgrund der überschaubaren Nachfrage auch kaum zu erwarten. Trotzdem sollte eine Anwendung von Epoetin außerhalb seiner medizinischen Domäne stets von einem Arzt überwacht werden. Dadurch können Komplikationen immerhin frühzeitig erkannt und schlimmere Folgeschäden verhindert werden.