Saure Sache für die Zähne
Auch saure Lebensmittel setzen den Zähnen zu. Sinkt der pH-Wert im Speichel durch Übersäuerung ab, reizt dies das leicht entzündliche Zahnfleisch. Säurehaltige Speisen, wie etwa Zitrusfrüchte oder Wein, greifen zudem den Zahnschmelz nachhaltig an. Langfristig führt ein saures Milieu im Mund zu Zahnerosion, einem fortschreitenden Verlust der Zahnsubstanz, und zu weiteren irreversiblen Schäden. Auch nach dem Verzehr von Gemüsen wie Spinat, Mangold oder Rhabarber fühlen sich die Zähne manchmal stumpf an. Schuld ist der hohe Gehalt an Oxalsäure, die sich mit Kalzium verbindet, den Zähnen diesen Mineralstoff entzieht und somit ebenfalls einen Erosionsprozess bewirkt. Dr. Ilbag rät daher, solche Gemüsesorten mit Milchprodukten wie Sahne oder Joghurt zu kombinieren, da das darin enthaltene Kalzium die schädliche Säure bindet. Zum Zähneputzen direkt nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel rät der Zahnarzt jedoch trotzdem nicht, da die Putzbewegungen und die Zahnpasta auf dem durch die Säure leicht angerauten Zahnschmelz regelrecht wie Schmirgelpapier wirken. Dr. Ilbag ergänzt: „Nach den Mahlzeiten hilft es, den Mund mit Wasser auszuspülen, um Säurereste zu entfernen, ohne den Zahnschmelz anzugreifen. Körpereigener Speichel sorgt für die sogenannte Demineralisation im Mund und stellt den normalen pH-Wert nach wenigen Stunden von selbst wieder her.“
Fast Food als Zahnfeind
Beliebten Schnellgerichten wie Pizza, Pasta und Burgern eilt der Ruf voraus, dass diese den Zahnschmelz angreifen und die Zähne empfindlicher machen. Solche Warnungen stimmen jedoch nur bedingt. Dr. Ilbag weiß: „Bestehen Pizza und Pasta aus hochwertigen Kohlehydraten, wie etwa Vollkornprodukten, führt dies nicht zu einem Säureüberfluss im Mund. Weisen die Nahrungsmittel jedoch einen hohen Anteil leicht löslicher Kohlehydrate auf, wie etwa bei Weißbrot, neutralisiert der Speichel den pH-Wert im Mund nicht mehr ausreichend. Zahnpflege-Kaugummis nach dem Essen heben die Speichelproduktion an und der Säurespiegel senkt sich.“ Zahnverfärbungen durch den Genuss bestimmter Gewürze oder Saucen drohen hierbei in der Regel jedoch nicht. Wer dazu allerdings einen Kaffee, Tee oder Rotwein genießt, riskiert den Verlust seines strahlend weißen Lächelns, denn diese Lebensmittel verfärben die Zähne auf lange Sicht durchaus.
Zahnfreunde im Alltag
Ungesüßte Milchprodukte als Snack zwischendurch liefern ausreichend Kalzium, das den Zahnschmelz stärkt und den Säuregehalt im Mund neutralisiert. Faserreiche Lebensmittel, wie etwa Vollkornbrot oder Gemüse, wirken durch intensives Kauen reinigend und kräftigend für Zähne und Zahnfleisch. Ausreichende Zahnpflege darf selbstverständlich auch nicht fehlen. „Bleibt stärkehaltige Nahrung, wie beispielsweise Teigwaren oder Reis, zwischen den Zähnen haften, greift der hieraus gebildete Zucker über den gesamten Tag die Zähne an und schädigt diese“, weiß Dr. Ilbag und rät daher: „Mithilfe von Zahnseide lassen sich Reste schnell entfernen, weshalb diese auch tagsüber bei jedem zum Einsatz kommen sollte, der auswärts kleinere oder größere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nimmt.“ Mindestens einmal am Tag, vorzugsweise vor dem Zubettgehen, ist eine gründliche Reinigung der Zähne besonders wichtig, die über das normale Zähneputzen hinausgeht, denn wer seine Zähne dauerhaft schlecht pflegt, bietet schädlichen Substanzen eine breitere Angriffsfläche. Abhilfe bei den alltäglichen Angriffen auf die Zähne schafft auch eine halbjährliche professionelle Zahnreinigung mit einer anschließenden Versiegelung der Zähne. Im Alltag helfen fluoridhaltige Zahnpasten und ein spezielles Fluoridgel.
Weitere Informationen unter www.salierpraxis.de