Gerade jetzt, wo das Hallenbad West saniert werden muss, sei es wichtig, dass die Umbauund Verbesserungsmaßnahmen im Haslacher Bad rechtzeitig fertig geworden seien, so der Oberbürgermeister weiter. „Aus sportlicher Sicht ist es erfreulich, dass wir fast allen Vereinen und Schulen, die davor im Westbad ihre Trainings- und Schwimmstätte hatten, für die Übergangszeit, bis das Westbad wieder hergerichtet ist, ein neues Dach über dem Kopf bietenkönnen. Es war unser Ziel, dem Schul- und Vereinsschwimmen aufgrund der aktuell begrenzten Kapazität ein angemessenes Angebot zum Schwimmen zu machen.“
Daher heißt es „enger zusammenrücken“ im Haslacher Bad. „Das ist mit Sicherheit keine ideale Situation für die Besucherinnen und Besucher des Bades. Wir sind auf das Verständnis in der Bevölkerung angewiesen, weil wir sowohl den ‚normalen‘ Schwimmerinnen undSchwimmern als auch den sportlich ambitionierten Schwimmern gleichermaßen ein Zuhause bieten wollen“, so Manfred Börsig, Prokurist der Freiburger Stadtbau GmbH (FSB), die die Projektsteuerung bei der Sanierungsmaßnahme übernommen hat.
Dass die Verlagerung der Trainingsstätte trotzdem recht reibungslos funktionieren kann, ist auch der Mitarbeit der beteiligten Vereine und Schulen zu verdanken. Denn diese haben selbsttätig ihre Übungszeiten reduziert oder eingestellt. „Hier müssen wir allen Beteiligten ein großes Lob für ihr Verständnis aussprechen – denn ohne Zusammenarbeit und einen gewissen Verzicht, wäre dies nicht möglich gewesen“, erklärt Robert Grammelspacher, Betriebsleiter der Regio Bäder GmbH (RBG), die im Auftrag der StwB unter anderem für die Betriebsführung des Hallenbads Haslach zuständig ist.
Zur Eröffnung des neuen Haslacher Bades haben sich die Bauherrin StwB und die betriebsführende RBG etwas Besonderes einfallen lassen: An diesem Tag kostet der Eintritt ins Bad für alle nur einen Euro – statt regulären 3,70 Euro beziehungsweise ermäßigten 2,50 Euro.
„Anschließend werden wir die Einnahmen für einen guten Zweck spenden“, so Dr. Helgard Berger, Geschäftsführerin der StwB. Der Erlös wird an den Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Freiburg gehen. Freiburgs ehemaliger Ringer-Weltmeister und regelmäßiger Strandbad-Besucher Adolf Seger ist wohl eines der bekanntesten Fördermitglieder des Vereins.
Die Pläne für das neue Bad sind groß: „Mit den Investitionen in die Infrastruktur soll das Hallenbad Haslach eine Marktnische besetzen und eine Saunalandschaft für alle bieten“, erklärt Börsig. 6 Euro (zuzüglich Schwimmbadeintritt) wird der Sauna-Besuch im Haslacher Bad kosten – es wird eine Dampfsauna, eine finnische Sauna und ein Sanarium sowie einen vergrößerten Ruhebereich geben. Am Mittwoch ist die Sauna nur für Herren zugänglich und am Freitag nur für Damen; ansonsten darf gemischt sauniert werden. Das sind jedoch nicht die einzigen Neuerungen: Direkt an das Kinderplanschbecken wurde ein Kleinkinderbereich angegliedert. Hier finden Eltern genug Raum, um ihre Kinder zu wickeln; anschließend können sich die Kleinen im Wasserspielbereich amüsieren: Hier gibt es einen Wasserspeier, eine Wasserpumpe und einen Wasserkanal, von dem das Wasser wieder zurück in das Becken fließt.
Auch der komplette Eingangsbereich ist umstrukturiert worden: Die Gastronomiefläche in der Schwimmhalle zieht in den Bereich zwischen Kiosk und Aufsichtsraum; dadurch wurde hinter der Sprunganlage eine Ruhefläche für Badegäste frei, die bisher fehlte. Da die Trafostation verlegt wurde, konnte die Gastronomiefläche im Bereich der Eingangshalle direkt an die neue gläserne Eingangsfront wechseln. Die neue Glasfassade des Eingangsbereichs wird zum Blickfang des neuen Haslacher Bades.
Bei der RBG ist man auf einen Besucheranstieg vorbereitet: „Wir rechnen mit rund 30 Prozent mehr Badegästen“, so Grammelspacher. Zum Vergleich: 2006 kamen rund 140.000 Badegäste ins Haslacher Bad, 2007 waren es rund 148.000; aber: Das Bad wurde bereits im November 2007 wegen der beginnenden Arbeiten geschlossen.
Während sich die RBG auf der einen Seite über „mehr“ - nämlich mehr Besucherinnen und Besucher- freut, freut sie sich auf der anderen Seite über „weniger“ - nämlich weniger Energieverluste.
Ein Gutachten hat ergeben, dass die Energieeinsparpotenziale durch die Fassadendämmung und die Dachsanierung bei 20 Prozent oder 137 Tonnen pro Jahr der schädlichen CO2-Emissionen liegen; der Wärmeverbrauch sinkt um 30 Prozent, der Stromverbrauch um rund 15 Prozent. Damit lassen sich jährlich gut 22 Prozent der Energiekosten sparen. Das sind 40.000 Euro weniger Kosten für Energie pro Jahr.
Für die gute Energiebilanz sorgt auch die Zusammenarbeit mit der Badenova-Tochter WÄRMEPLUS:
Das Haslacher Bad wird durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit zertifiziertemBioerdgas betrieben. Biogas entsteht, wenn Pflanzen vergären; dieses wird dann entsprechend aufbereitet ins Erdgasnetz eingespeist. „Neben der Erzeugung von Ökostrom kann so auch ein wertvoller Beitrag zur Steigerung der Wertschöpfung in der Region geleistet werden“
ist Klaus Preiser, Geschäftsführer der badenova WÄRMEPLUS, überzeugt. Das BHKW mit 416 Kilowatt elektrischer Leistung erzeugt etwa 2 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, womit etwa 800 Haushalte ökologisch vorbildlich versorgt werden können. Die laut Preiser „rundum gelungene Energieversorgung“ schließt auch die Versorgung der Staudinger Gesamtschule mit Wärme und die ebenfalls durch badenova WÄRMEPLUS installierte Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bades mit ein. Die PV-Anlage erzeugt jährlich zirka 60.000 Kilowattstunden
Solarstrom. „Die Wiedereröffnung des Hallenbads Haslach kommt genau zur richtigen Zeit“, findet Grammelspacher, denn: Das Westbad in der Ensisheimer Straße 9 ist seit 1. August für voraussichtlich 14 Monate aufgrund von umfangreichen Sanierungsmaßnahmen geschlossen. Die Bauarbeiten haben Mitte August begonnen. Parallel dazu wurde das Faulerbad, Faulerstraße 1, nach erfolgten Revisionsarbeiten am 2. August wieder geöffnet, um an Schlecht-Wetter-Tagen ein weiteres Hallenbad geöffnet zu haben. Das Faulerbad so früh bereits wieder zu öffnen, sei laut Grammelspacher eine Ausnahme: „Die frühzeitige Öffnung ist situationsbedingt. Im Faulerbad wurde 1996 eine lange Sommerpause eingeführt.“ Das Hallenbad Haslach in der Carl-Kistner-Straße 67 ist montags für die Öffentlichkeit geschlossen und nur für Schul- und Vereinsschwimmen geöffnet. Dienstags bis freitags ist esvon 14 Uhr bis 21 Uhr geöffnet; am Wochenende von 9 Uhr bis 21 Uhr. Die Neuerungen im
Vergleich zu früher sind schnell erklärt: „Unter der Woche müssen wir das Haslacher Bad aufgrund von Vereinsschwimmen leider früher schließen, dafür ist es jetzt am Wochenende länger geöffnet“, so Grammelspacher.
Auch im Faulerbad haben sich die Öffnungszeiten ein wenig verändert: Noch bis einschließlich Sonntag, 13. September ist es von 10 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Danach sind folgende Öffnungszeiten gültig: Montags bis donnerstags von 6 Uhr bis 8 Uhr sowie von 13 Uhr bis 22 Uhr. Freitags ist das Faulerbad von 6 Uhr bis 11 Uhr nur für Senioren geöffnet und ab 13 Uhr bis 22 Uhr für alle Schwimmer. Samstags findet von 8.30 Uhr bis 10.30 Uhr das Damen- Schwimmen statt; anschließend können alle Schwimmer bis 20 Uhr das Bad besuchen.
Sonntags ist das Faulerbad für alle von 9 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Auch hier gilt: „Aufgrund der veränderten Öffnungszeiten haben wir uns dafür entschlossen, das Faulerbad im Gegensatz zu früher am Sonntag zwei Stunden länger zu öffnen“, so Grammelspacher. „Dadurch hoffen wir, den Schwimmern wenigstens eine kleine Entschädigung für vollere Bahnen anbieten zu können.“
Im November 2007 wurde das Haslacher Bad geschlossen; die Rückbau- und Entkernungsarbeiten dauerten bis April 2008. Anschließend begannen bis September 2009 die eigentlichen Bauarbeiten.