Die aktuellen Zahlen der Gesetzlichen
Krankenversicherung, die mit mehr als 28 Milliarden Euro Rücklagen
weiterhin zur Sparkasse mutiert, machen deutlich, dass die Politik
sich nun endlich des Themas Versorgungssicherheit annehmen muss.
Nachdem über Jahre hinweg das Damoklesschwert der angeblich
gefährdeten Beitragssatzstabilität politische Entscheidungen bestimmt
hat, muss nun der Schalter umgelegt werden. Insbesondere im Bereich
der rabattvertragsgeregelten Arzneimittel bedarf es
schnellstmöglicher Anpassungen, um die Versorgungssicherheit
dauerhaft zu gewährleisten. "Die anstehende Reform des Vergaberechtes
muss genutzt werden, um das Ziel "Versorgungssicherheit mit Generika"
im Sozialgesetzbuch zu verankern. Bisher führt die Kombination aus
Sozialrecht und Vergaberecht bei Generika-Rabattverträgen zu
Wettbewerb auf Kosten der Versorgungssicherheit. Denn Unternehmen
sind gezwungen ihre Portfolios zu bereinigen oder sich auch vom
Standort Deutschland zu verabschieden. Das gefährdet die
Versorgungssicherheit" so Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer
des BPI.
Der Anstieg der Arzneimittelausgaben in 2014 sollte bei der
Gesetzlichen Krankenversicherung als das gesehen werden was er
schlussendlich für die Versicherten bedeutet: Eine deutliche
Verbesserung der Versorgung. Hoch innovative Arzneimittel bieten
Heilungschancen in Krankheitsbildern, in denen bis dato keine Heilung
möglich war. Diese Ausgaben für Arzneimittel sparen nicht zuletzt
Ausgaben in anderen Sektoren, zum Beispiel bei kostenintensiven
Krankenhausaufenthalten. Zudem ergibt sich ein Anstieg einfach
daraus, dass der immer noch erhöhte Zwangsabschlag nicht mehr ganz so
hoch liegt wie in den vergangenen Jahren. Für die meisten Unternehmen
aber ist das Preismoratorium immer noch eine immense Belastung. "Wenn
wir auch weiterhin mit solchen staatlichen Zwangsmaßnahmen
konfrontiert sind, werden immer mehr Produkte vom Markt verschwinden.
Dies kann weder im Sinne der Politik noch der Gesetzlichen
Krankenversicherung sein", so Fahrenkamp.
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