Vier Jahre nach Ausbruch des gewaltsamen Konflikts in Syrien zieht das Deutsche Rote Kreuz (DRK) eine bittere Bilanz. Mehr als 11,8 Millionen Menschen sind auf der Flucht - davon rund 7,6 Millionen innerhalb Syriens und rund 3,9 Millionen haben Zuflucht in den angrenzenden Nachbarländern gesucht. "Diese Menschen sind dringend auf Hilfe angewiesen. Das Dramatische ist, dass sich die Struktur unserer Hilfe in diesen vier Jahren nicht verändert hat. Es geht immer noch um Not- und Überlebenshilfe. Und wir sind weiter denn je entfernt von dem Punkt, wo eine Versöhnung eingesetzt hätte und wo der Wiederaufbau beginnen könnte", sagt Christof Johnen, Leiter der internationalen Zusammenarbeit beim DRK.
Es geht heute wie vor vier Jahren immer noch rein um die Deckung von Grundbedürfnissen: Lebensmittel, Unterkunft, Wasser, grundlegende Hygienemaßnahmen, Gesundheit. Immer noch steht der Aufbau einer logistischen Infrastruktur im Mittelpunkt, um überhaupt die Versorgung der 13 Millionen Menschen, die in Syrien auf regelmäßige Unterstützung mit lebensnotwendigen Gütern angewiesen sind, möglich zu machen.
Auch für die 3,9 Millionen Syrer in den Flüchtlingslagern in den Nachbarländern spitzt sich die Situation zu. Allein der Libanon, der normalerweise vier Millionen Einwohner zählt, hat offiziell 1,2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen. Das DRK unterstützt im Libanon speziell die medizinische Nothilfe des Libanesischen Roten Kreuzes. Diese Hilfe steht sowohl der Libanesischen Bevölkerung als auch den Syrischen Flüchtlingen zur Verfügung. Zudem hilft das DRK die allgemeine Versorgungslage syrischer Flüchtlinge sowie der aufnehmenden Gemeinden in Libanon, Türkei und Jordanien zu verbessern.
"Es ist ein trauriges Kennzeichen dieses Konfliktes, dass es für die rund 3000 Helfer unserer lokalen Schwesterorganisation, des Syrisch Arabischen Roten Halbmondes, sehr gefährlich ist, ihrer humanitären Arbeit nachzugehen. Mehr als 40 Helfer haben bereits im Einsatz ihr Leben verloren. Dennoch leisten die Freiwilligen unerschrocken weiter Hilfe, wo sie am nötigsten gebraucht wird und halten auch in diesen schweren Zeiten die Prinzipien der Menschlichkeit aufrecht. Sie verdienen höchsten Respekt", sagt Johnen.
Das DRK ist dringend auf Spenden angewiesen:
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Stichwort: Syrien-Krise
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