fit und munter - "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 17. März 2015, um 22.45 Uhr

fit und munter

"Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 17. März 2015, um 22.45 Uhr


Das Thema:

"Der Feind in meiner Brust - Risiko Herzinfarkt"

Der plötzliche Herztod von Udo Jürgens im vergangenen Dezember hat
viele Menschen erschüttert. Offenbar ohne Vorwarnung war das Herz des
80-Jährigen bei einem Spaziergang stehen geblieben.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache.
Ob akutes Herzversagen oder Herzinfarkt - lässt sich die Ursache
alleine mit den Risikofaktoren Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen
und Stress erklären?

Gäste:

Rainer Basedow (Schauspieler und Kabarettist) Dieter Eckstein
(Ex-Fußballprofi) Tanja Valérien-Glowacz (Kreativdirektorin) Gela
Pagonis (Herzpatientin) Prof. Dr. Dietrich Andresen (Kardiologe)
Prof. Dr. Annelie Keil (Gesundheitswissenschaftlerin)

Rainer Basedow

Alkohol, Zigaretten, fast täglich auf der Bühne oder vor der
Kamera: Der heute 76-Jährige schonte sich jahrzehntelang nicht und
nahm auch gefährliche Vorzeichen nicht ernst: "Der Arzt meinte, ich
hätte jederzeit tot umfallen können." Nach Dreharbeiten erlitt Rainer
Basedow einen Herzinfarkt, schwebte mehrere Tage in Lebensgefahr.
Heute lebt der legendäre Kabarettist ("Lach und Schießgesellschaft")
mit drei Bypässen und einem implantierten Defibrillator. Doch seinen
Lebenswandel will er nicht ändern: "Angst hatte ich nie, auf Wein und
Zigarren wollte ich auch nicht verzichten."

Dieter Eckstein

Bei einem Benefizspiel vor vier Jahren bricht der langjährige
Bundesligaspieler plötzlich auf dem Fußballplatz zusammen.
Herzstillstand. "Ich war wohl 13 Minuten klinisch tot", sagt der
heute 51-Jährige. Schiedsrichter-Assistent und zwei Sanitäter retten
dem legendären Nürnberger Ex-Profi mit Herzdruckmassage und
Defibrillator das Leben. Dieter Eckstein liegt fünf Tage im Koma.
Seither hat er einen Herzschrittmacher. Dem ärztlichen Rat aber,
lieber Golf als Fußball zu spielen, aber folgt der siebenmalige
Nationalspieler nicht.

Tanja Valérien-Glowacz

"Der Herzschrittmacher war durch einen Sturz zerstört worden. Mein
Vater muss es gespürt haben, aber er hat ihn nicht reparieren lassen
und ist zwei Wochen später friedlich eingeschlafen", schildert die
Tochter den Herztod des legendären Sportreporters Harry Valérien im
Oktober 2012. Der frühere ZDF-Moderator ("Das aktuelle Sportstudio")
hatte schon zwanzig Jahre zuvor in Ägypten einen Herzinfarkt erlitten
und in der Folge zahlreiche Bypässe eingesetzt bekommen.

Gela Pagonis

Herzinfarkt ist keine typische Männerkrankheit, wie häufig
angenommen wird: Mit 37 Jahren litt die Industriekauffrau plötzlich
unter Übelkeit. "Ich habe an alles gedacht, nur nicht an einen
Herzinfarkt", so Gela Pagonis. Als ihr Hausarzt sie an einen
Spezialisten überwies, wiegelte dieser ab: Frauen in ihrem Alter
hätten keine Herzprobleme. Gerade noch rechtzeitig traf sie endlich
auf einen Mediziner, der einen schweren Hinterwandinfarkt
diagnostizierte und eine lebensrettende Operation veranlasste.

Prof. Dr. Dietrich Andresen

"Bis zur Hälfte der Patienten überleben den Herzinfarkt nicht",
sagt der Berliner Mediziner und Herzspezialist. Seit 30 Jahren
behandelt Dietrich Andresen Patienten mit Herzleiden. Es sei
besonders wichtig, bei Herzinfarkten schnell zu reagieren: "Wenn
jemand zusammenbricht, hat man nur zehn Minuten Zeit." Vor allem
ältere Frauen seien gefährdet, in Folge eines Infarkts am plötzlichen
Herztod zu sterben, weil sie häufig alleine leben und oft nicht die
klassischen Symptome zeigen, sagt das Vorstandsmitglied der Deutschen
Herzstiftung.

Prof. Dr. Annelie Keil

Die Bremer Soziologin plädiert dafür, bei Herzinfarkten nicht nur
auf die üblichen Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol oder zu wenig
Bewegung zu achten. "Das ist viel zu eindimensional." Genauso stark
können solche medizinischen Schwierigkeiten in der Biografie
begründet liegen. Davon ist die emeritierte Professorin und
Psycho-Kardiologin überzeugt. Annelie Keil selbst erlitt bereits mit
40 Jahren einen Herzinfarkt und macht dafür auch traumatische
Ereignisse in ihrer Kindheit im Krieg verantwortlich.

Redaktion: Klaus Michael Heinz (WDR)



Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
Felix Neunzerling, ZOOM MEDIENFABRIK GmbH,
Tel.: 030/3150 6868, E-Mail: FN@zoommedienfabrik.de
Fotos über www.ard-foto.de
Login
Einstellungen

Druckbare Version

Artikel Bewertung
Ergebnis: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und bewerten diesen Artikel
Excellent
Sehr gut
Gut
Okay
Schlecht

Verwandte Links
Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: