Die Betriebskrankenkassen begrüßen grundsätzlich
das Ziel des Präventionsgesetzes, Gesundheitsförderung und Prävention
ein größeres Gewicht zu geben. Die heutige erste Lesung des
Präventionsgesetzes im Deutschen Bundestag nutzen die BKK dafür, zu
kritisieren, dass die Kassen nicht verausgabte Mittel für
betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und Pflege an den
GKV-Spitzenverband abführen sollen. Auch die geplante Quotierung für
Leistungen in der betrieblichen Gesundheitsförderung und den
Lebenswelten ist nicht zielführend.
"Der GKV-Spitzenverband ist nicht die richtige Institution, um die
Mittel zielgerichtet zu verteilen. Betriebskrankenkassen haben
aufgrund jahrelanger Erfahrung das nötige eigene Know-how, um das
Geld vor Ort sinnvoll zu verwenden. Wir brauchen dafür keine neuen
bürokratischen Strukturen", so Franz Knieps, Vorstand des BKK
Dachverbandes. "Eine Quotierung nimmt den Kassen darüber hinaus die
Möglichkeit, die Gelder gezielt dort einzusetzen, wo sie konkret
benötigt werden", so Knieps weiter.
Die geplante Zwangsfinanzierung der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA) lehnen die Betriebskrankenkassen
ebenfalls strikt ab. "Die BZgA ist regional nicht präsent und müsste
sich zur Umsetzung ihrer Aufgaben Dritter vor Ort bedienen. Auch dies
ist ein bürokratischer und teurer Umweg, der den konkreten Maßnahmen
vor Ort unnötig Mittel entzieht", erklärt Knieps. Darüber hinaus sind
Aufgaben einer Bundesbehörde durch den Steuerzahler und nicht durch
Beitragsgelder der GKV zu finanzieren.
Die Betriebskrankenkassen begrüßen ausdrücklich, dass das
Präventionsgesetz kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) besonders
unterstützen will. "Wir merken, dass das Interesse der KMU an den
Themen Prävention und BGF stetig wächst. Die Betriebskrankenkassen
arbeiten hier schon seit Jahren erfolgreich und werden ihre
Erfahrungen bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen gut einbringen
können", ist sich Knieps sicher.
Der BKK Dachverband vertritt 88 Betriebskrankenkassen und vier
Landesverbände. Sie repräsentieren rund zehn Millionen Versicherte.
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