Mainz im März 2015. Brustoperationen zählen zu den beliebtesten Eingriffen im Bereich der Schönheitsoperationen. Absoluter Spitzenreiter ist dabei die Brust-vergrößerung, aber auch Bruststraffungen und -verkleinerungen stehen bei Patientinnen weit oben auf der Wunschliste. Häufig ist einfach die genetische Veranlagung schuld an einer unvorteilhaften Brustform. Aber auch Faktoren wie Schwangerschaft, Stillen, extremer Gewichtsverlust oder einfach der natürliche Alterungsprozess sorgen dafür, dass Frauen unter dem Aussehen ihres Busens stark leiden. Oft ist die psychische Belastung so groß, dass sich diese auch negativ auf Sexualität oder Sozialleben auswirkt. Neben Brust-Implantaten, bei deren Auswahl Patientinnen und Ärzte heutzutage über eine große Vielfalt verfügen, existieren inzwischen noch andere sanfte Möglichkeiten, die Brust in die gewünschte Form zu bringen. Doch der neueste Trend ist nicht immer sinnvoll und kann mitunter sogar gefährlich werden. Dr. med. Klaus G. Niermann, Facharzt für Plastische Chirurgie und Leiter der Fontana Klinik in Mainz, der ebenfalls Praxen in Wiesbaden und Nürnberg betreibt, weiß, welche Methoden für Patientinnen wirklich geeignet sind und welche nicht.
Implantate – Vielfalt für ein individuelles Ergebnis
Große, kleine, runde, tropfenförmige – Implantate gibt es in allen erdenklichen Formen und Größen. Heutzutage bestehen sie entweder aus Kochsalzlösung oder hochwertigem, auslaufsicherem Silikongel. „In unserer Klinik arbeiten wir ausschließlich mit den modernen Silikon-Implantaten, die sich über Jahre be-währt haben“, erklärt Dr. Niermann. Sie zeichnen sich durch Haltbarkeit und Formstabilität aus. Sogenanntes kohäsives, also stabiles Gel verhindert ein Auslaufen auch bei äußerer Einwirkung, wie beispielsweise bei einem Unfall. „Die Konsistenz ist in etwa vergleichbar mit Gummibärchen. Solche Implantate verfügen auch über eine spezielle, aufgeraute Oberfläche, die das Risiko der gefürchteten Komplikation der Kapselfibrose auf ein Minimum reduziert“, weiß der Plastische Chirurg. Je nach Form und Größe der Brust, allgemeiner Statur der Patientin und gewünschtem Ergebnis wählt der Arzt die Form des Kissens aus. Dabei entscheidet er zwischen flachrunden, tropfenförmigen oder anatomisch geformten Implantaten, um ein so natürliches Ergebnis wie nur möglich zu erreichen.
Körpereigenes Recycling: Eigenfett
Den Ärzten steht außerdem eine absolut natürliche Alternative zu Implantaten zur Verfügung. „Dabei dient körpereigenes Fett, das wir zuvor an anderer Stelle, beispielsweise an Bauch, Hüfte oder Oberschenkeln, absaugen, als natürlicher Filler“, erläutert Dr. Niermann. Nach der Entnahme bereitet der Mediziner das Eigenfett mit einem speziellen Verfahren auf und spritzt es anschließend in die Brust. „Da es sich um körpereigenes Material handelt, lässt sich der Busen damit sehr gut zu einer natürlichen Form modellieren.“ Weitere Vorteile der Methode: Komplikationen oder Abstoßungsreaktionen wie eine Kapselfibrose treten nicht auf, einmal eingebrachtes Material muss nie wieder ausgetauscht werden und eventuell vorhandene Problemzonen werden im gleichen Eingriff praktischerweise abgesaugt. Das so transplantierte Fettgewebe heilt innerhalb weniger Wochen endgültig ein. Allerdings können zwei bis drei weitere Sitzungen notwendig werden, um ein dauerhaftes Ergebnis in gewünschter Größe zu erzielen, da sich während der Einheilungsphase ein gewisser Anteil des Fettgewebes wieder abbauen kann.
Vorsicht bei schnellen OPs für kurze Zeit
In letzter Zeit sorgen Berichte aus den USA über Methoden mit klangvollen Na-men wie „24-Stunden-Brust“ oder „Urlaubs-Brust“, die schnelle Ergebnisse für kurze Zeit versprechen, für Verunsicherung bei den Patientinnen. Eine größere Brust für die eigene Hochzeit, das Dirndl auf dem Oktoberfest oder den anste-henden Sommerurlaub im Bikini? „Das klingt auf den ersten Blick verlockend, ist aber sehr umstritten und ich rate dringend von solchen Methoden ab“, warnt der Experte. Die Ärzte in den USA spritzen die Brüste mit einer Lösung auf, die zu einem Großteil aus Kochsalzlösung besteht und sich nach kürzester Zeit wieder abbaut. Ursprünglich sollte das Prozedere dazu dienen, Patientinnen, die mit dem Gedanken an eine Brustoperation spielen, ein reales Gefühl zu vermitteln, wie sich eine größere Brust anfühlt. Inzwischen aber avancieren diese „Brüste auf Zeit“ zum letzten Schrei, besonders in New York. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Trend zu uns herüberschwappt und sich durchsetzen wird. Meine Patientinnen verfügen in der Regel über einen starken, oft schon jahrelangen Leidensdruck, der sich durch einen kurzzeitigen Effekt nicht ändert“, betont Dr. Niermann. Außerdem ist die Methode im Verhältnis teuer und selbst in den USA noch sehr umstritten, da sie im Verdacht steht, das Infektionsrisiko zu erhöhen und Nervenschäden zu verursachen. „Ein operativer Eingriff an der Brust birgt immer gewisse Risiken und sollte deshalb stets gut überlegt sein. Mit erprobten, sicheren Verfahren lassen sich die Risiken aber heutzutage sehr gut minimieren und sehr natürliche und dauerhafte Ergebnisse für die Patientinnen erzielen“, sagt der Mediziner abschließend.
Weitere Informationen unter www.fontana-klinik.de