Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe von ProAlter ist der
selbstbestimmte Sterbeprozess. Das KDA will damit einen Beitrag zur
Debatte um die Sterbebegleitung leisten.
"Dem Leben nicht mehr Tage, aber den Tagen mehr Leben geben" - die
Worte der Begründerin der modernen Hospizbewegung und
Palliativmedizin Cicely Saunders beschreiben, wie wichtig ein Sterben
in Würde ist. Denn es ist nicht leicht, das Sterben als Teil des
Lebens zu akzeptieren, weder als alter oder kranker Mensch noch als
Angehöriger, Pflegender oder Begleiter. Doch erst, wenn das Leben
nicht nur an der Leistungsfähigkeit gemessen werde und das Sterben
zum Leben dazugehören dürfe, werde ein würdevolles Sterben möglich.
Darin sind sich Mediziner, Juristen, Theologen und Pflegeexperten
einig, die in der neuen Ausgabe von ProAlter zu Wort kommen.
"Es wird eiskalt in einer Gesellschaft, die es zulässt, dass sich
Menschen, getrieben von Krankheit oder Aussichtslosigkeit, töten
lassen wollen oder um Hilfe bei der Selbsttötung bitten", schreibt
der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in seinem
Gastbeitrag für ProAlter. So sterbe man "nicht selbstbestimmt,
sondern bestimmt von Schmerz, Einsamkeit und Verzweiflung", sagt
Woelki. Er plädiert für einen Ausbau von Hospizen, ebenso wie Eugen
Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz. "Eine
hospizliche und palliative Versorgung ist eine wichtige Säule, um
Pflegeheime zu einem Ort würdigen Lebens und Sterbens zu machen", so
Brysch. Aber sie bleibe Stückwerk, wenn sie nicht in umfassende
Pflegekonzepte eingebunden werde. Brysch fordert deshalb eine
zusätzliche Pflegestufe für Sterbende. Der Frage um die richtige
Auslegung der wenigen normativen Regeln zur Sterbebegleitung geht der
Jurist Wolfram Höfling nach, der auch Mitglied im Deutschen Ethikrat
ist.
In Altenheimen gehört der Umgang mit Sterben und Tod zum Alltag.
Doch oft werden sie von den Pflegenden unbewusst als gescheiterte
Pflege, bisweilen sogar als persönliche Niederlage erlebt, weiß Theo
Berger. Er bildet angehende Altenpfleger aus und will mit ihnen eine
ethische Wertediskussion führen. Was sie daraus für ihren künftigen
Beruf und ihr eigenes Leben gelernt haben, erzählen vier
Auszubildende, die ebenfalls in der aktuellen Ausgabe zu Wort kommen.
Von Erfahrungen mit Krankheit und Tod kann auch Prof. Dr. Annelie
Keil berichten. Die Gesundheitswissenschaftlerin und ehemalige
Dekanin der Universität Bremen hat den Weiterbildungsstudiengang
Palliative Care mit entwickelt, um einen interdisziplinären Zugang zu
sterbenden Menschen zu eröffnen. Weitere Informationen zu Themen und
Texten sind unter www.kda.de zu finden.
Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)
Das KDA entwickelt seit mehr als 50 Jahren im Dialog mit seinen
Partnern Lösungskonzepte und Modelle für die Arbeit mit älteren
Menschen und hilft, diese in der Praxis umzusetzen. Es trägt durch
seine Projekte, Beratung, Fortbildungen, Tagungen und
Veröffentlichungen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität älterer
Menschen zu verbessern.
Pro Alter, das unabhängige Fachmagazin des KDA, bietet allen, die
sich beruflich, ehrenamtlich oder privat mit Fragen des Älterwerdens
beschäftigen, wertvolle Anregungen und Impulse für ihre Arbeit. Ein
Abonnement kostet 30,90 Euro, ein Einzelheft 6,90 Euro.
Pressekontakt:
Dagmar Paffenholz
Telefon: +49 221 931847-10