Wenn mit steigenden Temperaturen wieder kürzere Hosen, Röcke und Bademoden zum Einsatz kommen, machen sich viele Frauen Gedanken über ein typisch weibliches Problem: Cellulite. Ob Cremes, Massagen oder andere Hilfsmittel – es gibt allerhand Maßnahmen, die straffere Haut versprechen. „Da viele Faktoren auf das Bindegewebe wirken, sollte man jedoch keine Wunder erwarten“, weiß Dr. Oliver Meyer-Walters, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und leitender Arzt der Clinic im Centrum Hamburg. Wichtig bleibt vor allem eine gesunde und aktive Lebensweise.
Geschwächte Strukturen
Zahlreiche Bindegewebsstränge durchziehen die Fettzellen in der Unterhaut. Während sie bei Männern gitterartig angeordnet sind, liegen sie beim weiblichen Geschlecht senkrecht zur Hautoberfläche. Dadurch weist das Gewebe von Frauen nicht nur eine geringere Stabilität auf, sondern bildet auch größere, „stehende" Fettkammern. „Kommt es nun zu einer Schwächung des Bindegewebes, dringt das Fett in die oberen Hautschichten vor und ruft die typischen Dellen hervor“, erklärt Dr. Meyer-Walters. Faktoren wie erbliche Veranlagung, Übergewicht, hormonelle Veränderungen, Bewegungsmangel, Stress oder Rauchen fördern den Prozess.
Einfach wegkneten?
In Drogerien finden Verbraucher eine große Auswahl an Cremes und Gels gegen Cellulite. Inhaltsstoffe wie Koffein oder Retinol sollen Durchblutung und Stoffwechsel anregen und so das Gewebe straffen. Zusätzlich sorgt der Massageeffekt beim Einreiben für ein ebenmäßigeres Hautbild. Hierzu dienen oft Bürsten oder Roller. Dr. Meyer-Walters gibt zu bedenken: „Zwar zeigt regelmäßiges Cremen nach einiger Zeit sichtbare Resultate auf der Hautoberfläche, doch an der Beschaffenheit von Bindegewebe und Fettzellen in der Unterhaut ändert sich leider nichts.“ Tiefer wirkende Massagetechniken, die in professionellen Praxen erfolgen, zeigen bessere, aber nur kurzfristige Erfolge. Beispielsweise regt die Vakuumtherapie, bei der eine spezielle Pumpe das Gewebe abwechselnd unter Normal- und Unterdruck setzt, Durchblutung und Lymphfluss an.
Weg mit dem Fett
Da Übergewicht Cellulite oft verstärkt, liegt der Gedanke einer Fettabsaugung nahe. Hier gilt es jedoch zu bedenken, dass schwaches Bindegewebe auch bei schlanken Frauen zu Orangenhaut führt. „Wichtig ist also nicht nur eine Reduktion von Fettzellen, sondern auch eine Straffung des Gewebes“, betont Dr. Meyer-Walters. „Als bestes Verfahren hat sich hierfür die ultraschallassistierte Fettabsaugung erwiesen.“ Hierbei führen Fachärzte zunächst eine Kanüle in die betroffene Region ein, die mit Schallwellen dort befindliche Fettzellen zum Platzen bringt. Anschließend saugen sie lediglich das sogenannte Zellöl ab. Die Zellhüllen bleiben erhalten und sorgen für ein festes und straffes Gewebe. Im Idealfall lässt sich Cellulite so mindern.
Gesund und schön
Wie sich einzelne Maßnahmen auswirken, hängt stark von der individuellen Beschaffenheit von Haut und Bindegewebe ab. Betroffene sollten dabei nicht allein auf die Wirkung von kosmetischen oder medizinischen Behandlungen setzen, sondern vor allem ihren Alltag entsprechend anpassen. Die gute Nachricht: Was gegen Cellulite hilft, gilt gleichzeitig als Grundlage für einen gesunden Lebenswandel. Während ausgewogene, fettarme Ernährung das Gewebe stärkt, wirkt sich der übermäßige Genuss von Kaffee oder Alkohol schwächend darauf aus. Wer mit dem Rauchen aufhört, verbessert Durchblutung und Stoffwechsel. Ausdauertraining und gezielte Übungen für Gesäß und Oberschenkel regen die Fettverbrennung an, kräftigen die Muskulatur und straffen das Gewebe.
Weitere Informationen unter www.clinic-im-centrum.de