Vom 14. bis 17. April 2015 veranstaltet die Internationale Gesellschaft für Thermische Medizin ihren 32. Jahreskongress in Orlanda, Florida. Die Oncotherm GmbH, präsentiert dabei ihre Systeme zur regionalen Wärmetherapie (Oncothermie). „Wir unterstützen die Veranstaltung, weil sich die Oncothermie als punktuell angewandte Hyperthermie mit anderen Formen der thermischen Medizin ergänzt. Auf dem Kongress schauen wir daher über die Grenzen der Einzeldisziplinen“, so Prof. Dr. András Szász, Begründer der Oncothermie. Diesen Ansatz zeigt auch der Beitrag von PD Dr. Oliver Szasz, Department of Biotechnics, St. Istvan University, Ungarn: „Nanoheating with natural protein-nanoclusters (membrane rafts).“ Auf die Oncothermie speziell stellt eine andere Studie ab: „Study on the heating characteristics of Oncothermia heating devices”. Sie wird präsentiert von Wonwoo Kim und Jae-Hoon Jeong, Forschungszentrum für Strahlentherapie, Korea Institut für Radiologische Medizin, sowie Mi-Sook Kim, Klinik für Radioonkologie, Korea Cancer Center Hospital.
Die Gesellschaft für Thermische Medizin fördert als Non-Profit-Organisation Forschung und Anwendung von Thermo-Therapien. Sie ist interdisziplinär orientiert. Daher richtet sich ihr Interesse auf Thermaltherapien sowohl aus Disziplinen wie der Medizin und Biologie als auch der Physik. Auf der Agenda des Kongress‘ stehen insofern Themen wie Hyperthermie und Arthritis, Ablation, Massenspektronomie, Hybridtiefenhyperthermie, Nano-Heating, Mikrowellenablation, Photothermische Ablation, Eisenoxid-Nanopartikel Hyperthermie, thermische Physiologie oder Hypoxie.
Über Hyperthermie bei Krebserkrankungen in der Kindheit berichten Forscher der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, des Klinikums Grosshadern in München sowie vom Erasmus MC Daniel den Hoed Cancer Center, Niederlande.
„Kulturen der gesamten Welt kennen die Verwendung von warmen und kalten Therapien für spezifische medizinische Anwendungen, darunter Krebs. Die Forschung zur Thermalmedizin zielt ab auf molekulare, zelluläre und physiologische Wirkungen von Temperatur, um etwa Krebszellen unter Hitze-Stress zu setzen“, so Prof. Szász. Dabei ist die Hyperthermie eine nicht-invasive Anwendung von Wärme – lokal begrenzt auf einen Krebstumor oder den gesamten Körper.
Während die Ganzkörper-Hyperthermie mit 42 Grad Celsius arbeitet, kommt die Oncothermie mit 38 Grad Celsius aus. Ziel ist die (Selbst-)Vernichtung von Tumorzellen. Durch die punktuelle Anwendbarkeit (Selektion auf Zellebene) ist die lokoregionale Elektrohyperthermie besonders geeignet, um an der Oberfläche begrenzte oder tiefergelegene Tumoren und Metastasen zu behandeln. Sie wird in der Regel in Ergänzung co-medikativ zusammen mit Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt. Die lokale Hyperthermie mit niedriger dosierter Chemotherapie stößt zunehmend in Europa und den USA im Rahmen einer integrativen Onkologie auf Akzeptanz, um die Schulmedizin zu erweitern.
„Die Oncothermie zielt auf eine individuelle wie belastungsfreie Therapie im Rahmen einer Komplementärmedizin ab. Sie versteht sich als nicht gewebsverletzende Wärmebehandlung regionalbegrenzter Tumorarten. Dabei kombiniert sie Wärme mit Effekten elektrischer Felder. Chemo- und Strahlentherapien wirken intensiver in einem Gewebe, in dem die Durchblutung durch künstliche Überwärmung und gesteigerte Eigentemperatur höher ist. Sie steigert nicht nur das Immunsystem und die Kraft der Patienten, klassichen Therapien besser zu begegnen. Sie greift auch Krebszellen selbst an. Deren Reparaturfähigkeit sinkt bei erhöhten Temperaturen“, sagt Prof. Szász.