Eine Impfpflicht kann aus Sicht von Sanofi Pasteur
MSD (SPMSD) nur Ultima Ratio sein. Das erklärt der
Impfstoffhersteller anlässlich der Europäischen Impfwoche (EIW).
Zuerst sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um höhere
Impfraten zu erreichen. "So weit sind wir aber noch lange nicht", so
Dr. med. Klaus Schlüter, Wissenschaftlicher Leiter und
Geschäftsführer von SPMSD. Die EIW ist eine Initiative der
Weltgesundheitsorganisation und findet in diesem Jahr vom 20. bis zum
25. April statt.
Nicht erst seit den jüngsten Masernausbrüchen ist klar, dass
Deutschland das Ziel der Weltgesundheitsorganisation, die Masern
auszurotten, kurzfristig nicht erreichen wird. Aus Sicht von SPMSD
werden höhere Impfraten nur durch ein ganzes Bündel von Maßnahmen
erreicht, die ineinander greifen müssen. Neben einem Mehr an
Aufklärung sieht Schlüter vor allem Nachholbedarf bei so genannten
"aufsuchenden" Impfangeboten. "Damit sind Maßnahmen gemeint, bei
denen - bildlich gesprochen - die Impfung zum Impfling kommt - und
nicht umgekehrt. Das kann im regulären Schulbetrieb sein, oder im
Rahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz", so
Schlüter. "Zu geringe Impfquoten sind auch das Resultat mangelnder
Aufklärung. Darüber hinaus sehe ich aber das Problem, dass wir nicht
genügend Impfgelegenheiten schaffen. Wir müssen das Impfen in den
Alltag der Menschen integrieren." Schlüter fordert deshalb die
Einbindung weiterer ärztlicher Fachgruppen, denn bisher impfen vor
allem die Allgemeinmediziner, die Kinder- sowie die Frauenärzte.
Einen die Generationen übergreifenden Impfschutz, der alle
Bevölkerungsschichten erreicht, könnte ein durchgängiges System von
Gesundheitschecks vom Kleinkind bis ins hohe Alter erreicht werden,
bei dem Impfberatung zwingend Bestandteil sein sollte und das z.B.
von den Krankenkassen aktiv unterstützt werden könnte - etwa durch
ein Erinnerungsmanagement bzw. entsprechende Recall-Systeme.
Vergleiche mit anderen Ländern zeigen, dass die Erstattung einer
Impfung durch staatliche Stellen allein noch kein Garant für
ausreichende Impfquoten ist. Vielmehr zeigen Länder wie
Großbritannien oder Portugal am Beispiel der HPV-Impfung, das durch
Impfstrategien wesentlich höhere Impfquoten erreicht werden können;
etwa weil landesweite Schulprogramme mit einer nationalen Kampagne
begleitet werden und, wie in Portugal, Eltern Einladungsbriefe
erhalten. Beide Länder kommen auf Impfquoten von rund 80 Prozent. Das
ist ungefähr doppelt so hoch wie in der Bundesrepublik.1
Fazit: "Erst durch einen intelligenten Mix von Maßnahmen können
wir von dem Potenzial, das in einer Impfung steckt, richtig
profitieren. Wir brauchen nicht mehr Zwang, sondern verbindliche
nationale Impfziele und Impfprogramme, dort, wo sie Sinn machen. Und
ganz generell müssen wir über alle Generationen hinweg mehr
Impfgelegenheiten schaffen, denn Impfen ist nicht nur Eigenschutz,
sondern auch soziale Verantwortung", so Klaus Schlüter. Die
Zielsetzung der Europäischen Impfwoche besteht darin, durch
Sensibilisierung von Eltern und Betreuern, Gesundheitsberufen,
politischen Entscheidungsträgern und Medien für die Bedeutung von
Impfungen höhere Durchimpfungsraten zu erreichen.2
1 Iges-Institut: Arzneimittel-Atlas 2014. Für einen realistischen
Blick auf den Arzneimittelmarkt, S. 19. http://ots.de/8tlQP.
2 http://ots.de/HfAGO, letzter Zugriff 14.04.2015.
Über die Sanofi Pasteur MSD Deutschland GmbH (SPMSD)
Sanofi Pasteur MSD ist ein Joint Venture der Merck & Co Inc. -
außerhalb der USA und Kanada bekannt als MSD - und von Sanofi
Pasteur, der Impfstoffsparte des französischen Pharmaunternehmens
Sanofi S.A. SPMSD ist das einzige Unternehmen in Europa, das sich
ausschließlich auf Impfstoffe spezialisiert hat. Als
Gemeinschaftsunternehmen profitiert SPMSD von der Innovationskraft
und Erfahrung der beiden Unternehmen Merck und Sanofi, deren
Forschungsabteilungen weltweit an der Entwicklung neuer und
verbesserter Impfstoffe arbeiten. Die Zentrale für Deutschland und
Österreich wird Mitte des Jahres von Leimen nach Berlin verlegt.
Pressekontakt:
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