fit und munter - Wenn Kinder und Jugendliche sich mehr als auffällig verhalten

fit und munter

Wenn Kinder und Jugendliche sich mehr als auffällig verhalten


Früher waren es einfach Sorgenkinder. Heute weiß
man, dass hinter Auffälligkeiten in der Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen handfeste psychische Störungen stecken können. Auch sind
mittlerweile deutlich mehr Wege bekannt, Kindern und Jugendlichen
sowie ihrem Umfeld bei der Bewältigung dieser Probleme zu helfen.
Wenn Kinder oder Jugendliche sich plötzlich über Wochen hinweg oder
phasenweise auffällig und deutlich anders als normal verhalten,
sollte das von den Eltern aufmerksam beobachtet werden. Wenn die
Auffälligkeiten nach einer gewissen Zeit von alleine nicht mehr
verschwinden und von den Betroffenen selbst sowie vom Umfeld als
belastend empfunden werden, können speziell ausgebildete Kinder- und
Jugendpsychotherapeuten mit Psychotherapie, psychosozialen Maßnahmen
und gegebenenfalls ergänzender medikamentöser Behandlung
weiterhelfen.

Grundsätzlich werden bei psychischen Erkrankungen von Kindern und
Jugendlichen zwei Kategorien unterschieden: Entwicklungsstörungen
sowie Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit
und Jugend. Dabei können die Schwierigkeiten ganz unterschiedlicher
Art sein: Sie können sich in Verhaltensauffälligkeiten, Störungen der
Aufmerksamkeit, Beeinträchtigungen der Stimmung oder als körperliche
Symptome oder Beeinträchtigungen zeigen.

Manche Erkrankungsbilder bei Kindern und Jugendlichen ähneln denen
von Erwachsenen - sie äußern sich aber oft in etwas anderen
Symptomen. So können auch junge Menschen unter Ängsten oder
Depressionen leiden oder durch aggressives oder impulsives Verhalten
auffallen. Andere Krankheitsbilder sind typisch für ein bestimmtes
Alter und kommen nur bei Kindern sowie Jugendlichen vor - zum
Beispiel Schwierigkeiten bei der Entwicklung der Sprache oder
ungewolltes Einnässen.

Vielfältige Faktoren tragen zur Entstehung solcher Störungen bei.
Dazu gehören Belastungen und schwierige Beziehungen in der Familie,
ein ungünstiges Erziehungsverhalten der Eltern, Schwierigkeiten in
der Schule oder mit Gleichaltrigen, aber auch individuelle Merkmale
wie die Persönlichkeit des Kindes oder genetische Eigenschaften, die
die Entstehung einiger psychischer Störungen begünstigen können.
Mehrere Studien zeigen übereinstimmend, dass innerhalb eines Jahres
etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren an einer
psychischen Störung, die einer Behandlung bedarf, erkranken. Die
meisten Störungen im Kindesalter treten bei Jungen häufiger auf als
bei Mädchen. Mit zunehmendem Alter sind Jungen und Mädchen dann
gleich häufig von psychischen Erkrankungen betroffen. In den
Altersstufen zwischen sechs und zehn Jahren und zwischen 13 und 16
Jahren treten psychische Erkrankungen besonders häufig auf. Dies
hängt vermutlich mit Besonderheiten der Entwicklung in diesen
Altersstufen zusammen.



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