Über Jahrhunderte zogen die Handweber mühevoll mit ihren schwer bepackten Körben bei Wind und Wetter auf den Webersteigen von ihrem Heimatort in die Stadt, um ihre Ware abzuliefern. Heute können sich Wanderliebhaber auf den rund 40 Kilometern im Dreieck Döbra, Hof und Helmbrechts auf eine nostalgische Reise zu den Handwebern begeben und fernab der Dörfer die Stille genießen. Weitere Informationen gibt es beim Frankenwald Tourismus Service Center unter 09261 6015-17. Besucher erreichen den im Norden Bayerns gelegenen Naturpark Frankenwald mit dem Auto über die A 9, A 70, A 72 oder A 73.
Im östlichen Teil des Frankenwaldes lebten die Menschen über Generationen hinweg von der Weberei. In Heimarbeit wurden hier Stoffe am Laufenden Meter hergestellt und das Digilla-digalla, das Klappern der Webstühle, drang oft ganze Nächte lang durch die niedrigen Fenster der Weberhäuser. Der Ort Helmbrechts galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts als „der Kleiderschrank der Welt“. Noch heute kann man das laute Klappern eines Webstuhls hören, wenn im Oberfränkischen Textilmuseum Helmbrechts der Webermeister das antike Gerät in Gang setzt. Auf drei Etagen können Wanderer hier die Entwicklung der Webkunst von 1900 bis in die Zeit der Industrialisierung nachvollziehen. Und wer ein Stück zum längsten Schal der Welt beitragen möchte, kann am Ende der Führung selbst das Schiffchen in die Hand nehmen.