Mit 30 Jahren Erfahrung gehört Dr. Wilfried K. Herr zu den Pionieren einer Komplementärmedizin, mit biologischen, schulmedizinischen und psychologischen Therapien Körper und Seele zu erreichen. In dieses ganzheitliche Konzept gehört die Hyperthermie. Jetzt hat die Praxisklinik Dr. Herr ihr Therapieportfolio um ein Wärmebett-System zur loko-regionalen Hyperthermie (Oncothermie) erweitert. Diese regional eingesetzte Wärmetherapie zielt ab auf die örtlich-begrenzte Behandlung von Tumoren in Gehirn, Lunge, Pankreas und Niere. Die Überwärmung durch künstliches Fieber richtet sich darauf, Tumorzellen zu zerstören, erkranktes (malignes) Krebs-Gewebe zu übersäuern und Chemo- und Radiotherapie in ihrer Wirkung zu unterstützen. Zudem kann die non-invasive, nebenwirkungsfreie Oncothermie das Immunsystem stimulieren. „Wenn Menschen an Krebs erkranken, hat die komplementäre Medizin zwei Ziele. Einerseits will sie den Krebs selbst bekämpfen. Andererseits strebt sie an, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und zu stärken. Patienten sind besser gegenüber anderen Therapien eingestellt“, so Dr. Herr.
Eine komplementär ausgerichtete Medizin orientiert sich dabei darauf, gleichsam die Entstehung von Gesundheit zu fördern (Salutogenese), damit der Körper zurück in ein Gleichgewicht findet und Krankheiten selbst abwehren kann. Die Komplementärmedizin reduziert sich damit nicht auf eine Ursache-Wirkungs-Behandlung der Folgen einer Krankheit (Pathogenese). Sie ist vielmehr ganzheitlich: Die Praxisklinik vernetzt dazu konventionelle, naturheilkundliche und andere Therapieansätze. Das können die anthroposophische Medizin, Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) oder auch Misteltherapie und Hypnotherapie sein. „Um das Immunsystem auf der Ebene der Psyche anzuregen, verwenden wir die Hypnotherapie, das heißt die klinische Hypnose“, so Dr. Herr. „Krebs beschränkt sich nicht auf das Organ. Der gesamte Mensch ist erkrankt. Zur Heilung ist daher mehr nötig als das bloße Herausschneiden des Tumors durch Operation und ein Abtöten der Krebszellen durch Chemotherapie. Da der ganze Mensch erkrankt ist, muss auch der Mensch als Ganzes behandelt werden. Vor allem muss das Immunsystem reguliert werden, so dass sich der Organismus selbst gegen Krebszellen zur Wehr setzen kann.“
In der Westerwälder Praxisklinik kommt dazu die Hyperthermie zum Einsatz, um das bei Krebs oft geschwächte Immunsystem und darüber die gesamte psychische wie physische Konstitution des Patienten zu bessern. „Wir bauen darauf, dass das Immunsystem bei erhöhter Körpertemperatur stärker aktiv ist, sich mit den gegen Hitze empfindlichen Krebszellen auseinanderzusetzen. Diesen natürlichen Heilmechanismus machen wir uns mit Hyperthermie zunutze.“ Die Behandlung über 40 bis 60 Minuten ist schmerzfrei. Der Patient liegt auf einer Liege. Ein Applikationskopf wird im Bereich des Tumors angebracht. Eine exakte Lokalisierung des Tumors ist nicht notwendig, da nur das Tumorgewebe auf die Behandlung reagiert (Selektion auf Zellebene). Bei der Ganzkörperhyperthermie wird (Ausnahme Kopf) der gesamte Körper überwärmt. In der Therapiezeit von 1 ½ Stunden wird die Körperkerntemperatur auf 38,5 bis 40°C erhöht.