fit und munter - Arzneimittel bei Kindern: Nur der Arzt sollte die Dosisändern (AUDIO)

fit und munter

Arzneimittel bei Kindern: Nur der Arzt sollte die Dosisändern (AUDIO)



Arzneimittel muss man nicht nur regelmäßig, sondern auch unbedingt
in der Dosis einnehmen, die der Arzt verschrieben hat. Das gilt
ausdrücklich auch für Kinder. "Manche Eltern geben ihren Sprösslingen
eigenmächtig nur die Hälfte einer Tablette, weil sie meinen, dadurch
mögliche Nebenwirkungen verhindern oder abschwächen zu können", sagt
Dr. Nicole Armbrüster, Arzneimittelexpertin beim Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie (BPI). "Das ist aber problematisch, denn
die Medikamente sind dann mitunter nicht mehr richtig wirksam. Im
Übrigen treten bestimmte Nebenwirkungen, wenn überhaupt,
dosisunabhängig auf und könnten durch die Verringerung der
Wirkstoffmenge gar nicht vermieden werden. Gerade bei Mitteln wie
Antibiotika kann es sogar gefährlich werden, weil der bakterielle
Infekt bei geringerer Dosis nicht mehr effektiv bekämpft werden kann.
Auch wird dadurch die Bildung von Resistenzen begünstigt. Gehen Sie
also unbedingt mit Ihrem Kind zum Arzt, wenn Probleme mit der
Medikation auftreten, nur er sollte Arzneimittel austauschen oder die
Dosis ändern", betont Dr. Armbrüster.

Eine Studie des Universitätsklinikums Erlangen und des Robert
Koch-Instituts (RKI) hat ergeben, dass Eltern ihren Kindern in zehn
bis fünfzehn Prozent der Fälle zu niedrig dosierte Arzneimittel
verabreichen, um sie zu schützen, wobei oft die therapeutische
Wirkung ausbleibe. Die Forscher fordern deshalb, dass man noch besser
über die herrschenden Vorurteile und Fehlschlüsse aufklären müsse.
Dr. Nicole Armbrüster sieht das genauso: "Viele Eltern denken bei der
Arzneimittelgabe an ihre Kinder fälschlicherweise, dass weniger mehr
ist. Das ist aber genauso falsch wie der unter Erwachsenen weit
verbreitete Trugschluss, dass viel auch immer viel hilft. Mit solchen
Weisheiten kommt man aber nicht weiter, sondern nur mit medizinischem
Sachverstand. Deshalb ist es auch der Arzt, der die Dosis abhängig
vom individuellen Krankheitszustand und vielen anderen Faktoren wie
etwa Gewicht, Geschlecht und natürlich auch dem Alter festlegen muss.
Auch in den Beipackzetteln findet man klare Hinweise zur Dosierung
bei Kindern. Fragen Sie im Zweifel noch einmal beim Arzt oder
Apotheker nach", rät Dr. Armbrüster.

HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine
Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie
können keinen Arztbesuch ersetzen.



Pressekontakt:
Andreas Aumann
Tel. 030/27909-123
aaumann@bpi.de
Login
Einstellungen

Druckbare Version

Artikel Bewertung
Ergebnis: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und bewerten diesen Artikel
Excellent
Sehr gut
Gut
Okay
Schlecht

Verwandte Links
Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: