Das Thema Doping hat im Sport eine hohe medizinische und juristische Relevanz. In unserer Leistungsgesellschaft, in der die Begriffe „schneller, höher und weiter“ den Status eines nicht weiter hinterfragten Mantras erreicht haben, sind die Werbeversprechen der Pharmaindustrie, die durch chemische Hilfsmittel das Erreichen dieser Ideale zu vereinfachen behauptet, schwer zu bekämpfen. Bemühungen um eine verbesserte Konsumentenaufklärung haben sich im Kampf gegen den Arzneimittelmissbrauch als äußerst stumpfe Waffe erwiesen, zumal selbst ein Hobbysportler ohne Wettkampfambitionen und Verbandsanschluss auf unzähligen Portalen Aufputschmittel und anabole Steroide online kaufen kann – und das ohne Arztgespräch, ohne Beratung und ohne Rezept.
Bis in die 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts war der Missbrauch anaboler Steroide weitgehend auf die im internationalen Spitzensport wettkampfmäßig aktiven Athleten beschränkt, und hier vor allem auf Kraftsportler, Bodybuilder und kraftabhängige Leichtathleten. Gleichzeitig begann in der Unterhaltungsindustrie, ausgehend von Hollywood, eine bis heute anhaltende Verschiebung des männlichen Schönheitsideals hin zu einer bis ins unnatürliche übertriebenen Muskularität. Schauspieler wie Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone prägten zunehmend die Vorstellung junger Menschen beiderlei Geschlechts über das idealtypische Aussehen eines männlichen Körpers. Actionfiguren und Comic-Helden folgten dem Trend, und selbst Barbies Ken wurde langsam aber sicher mit immer kräftigeren Muskeln ausgestattet. Gerade Kinder und Jugendliche sind oft bestrebt, dem Vorbild ihrer großen Idole nachzueifern. So ist es nur wenig verwunderlich, wenn auch nichtsdestotrotz höchst besorgniserregend, dass bereits Ende der 1980er-Jahre knapp 7 % von mehreren tausend befragten US-High-School-Schülern angaben, anabole Steroide probiert zu haben. Rund ein Drittel dieser Jugendlichen tat es nicht aus sportlichen Gründen, sondern aufgrund einer erhofften Verbesserung ihres äußeren Erscheinungsbildes.
Konsumenten, die ohne Rezept Steroide online kaufen, neigen gleichzeitig auch zum Missbrauch anderer Substanzen. Gehirndoping mit Methylphenidat, Stimmungsaufhellung mit Fluoxetin und Gewichtsreduktion mit Sibutramin sind unter Steroidanwendern um ein Vielfaches häufiger anzutreffen als bei der restlichen Bevölkerung. Oft verfügen diese Personen nur über ein bruchstückhaft ergoogeltes Halbwissen über die Wirkmechanismen, Risiken, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen der verwendeten Medikamente. Bücher wie das „Schwarze Buch der Anabolen Steroide“ tragen ebenfalls ihren Teil zur Verharmlosung illegaler Substanzen und zur gefährlichen Halbbildung ihrer Anwender bei. Eine umfassende Auswertung der Websites, auf denen man anabole Steroide online bestellen kann, hat ergeben, dass die Hälfte dieser Anbieter den Steroidgebrauch verharmlost, aktiv bewirbt und keine ausreichenden Informationen zu Risiken und Nebenwirkungen sowie zum richtigen Absetzen liefern.
Zudem sind die halblegal angebotenen Anabolika oftmals so teuer, dass bereits eine einzige Anwendung, in Szene-Kreisen verharmlosend als „Kur“ bezeichnet, eine nicht unerhebliche finanzielle Belastung für den Kunden darstellen kann. Einen Überblick über die zurzeit gängigen Präparate und deren preisliche Ausgestaltung findet man unter folgendem Link, welcher ausschließlich der Dokumentation dient und nicht als Aufforderung zum Kauf anaboler Steroide oder anderer Dopingmedikamente verstanden werden sollte: http://anabolikakaufen24.com/steroide-kaufen/.
