Krankenkassen zwischen Wettbewerb, Politik und Management
Die Digitalisierung im Gesundheitsbereich ist absolut notwendig
und kann im Ernstfall Leben retten. Bei der Umsetzung des
E-Health-Gesetzes gibt es allerdings noch erheblichen Nachhol- und
Verbesserungsbedarf. Darüber waren sich fast alle Teilnehmer beim
ersten Zukunftsforum "Krankenkassen - zwischen Wettbewerb, Politik
und Management" von Swiss Post Solutions (SPS) einig. Zu der
zweitägigen Veranstaltung hatte das Kompetenzcenter Healthcare von
SPS zum ersten Mal mehr als 30 Führungskräfte aus Forschung, Lehre,
Politik und Wirtschaft an den Chiemsee eingeladen. Im Rahmen der
Veranstaltung diskutierten die Teilnehmer kontrovers über das Thema,
im Mittelpunkt standen dabei das aktuelle eHealth-Gesetz und die
elektronische Gesundheitskarte.
Smartphone-Apps sind keine Ersatz für E-Health
Während Staatsministerin Melanie Huml, MdL, Bayerisches
Staatsministerium für Gesundheit und Pflege von den Möglichkeiten
sprach, die das E-Health-Gesetz bietet und die es auszubauen gilt,
warnte Jens Spahn davor, die elektronische Gesundheitskarte (eGK) für
immer in den "Tiefschlaf" zu schicken. Der Gesundheitspolitische
Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag sieht die Wettbewerber der
eGK vor allem in Silicon Valley. "Wir dürfen Apple, Google & Co. mit
Ihren Smartphone-Applikationen nicht das Feld im Gesundheitswesen
überlassen. Was die Digitalisierung betrifft, leben wir mit
gedruckten Rezepten und Krankmeldungen noch im letzten Jahrhundert."
Spahn forderte deshalb dazu auf, schnell auf die Entwicklung zu
reagieren und Themen wie Wettbewerb der Krankenkassen,
Versorgungssicherheit der Patienten und die Kostenfrage heute und
nicht erst in zehn Jahren ernsthaft zu diskutieren und die
Herausforderungen zu lösen. "Das ist enorm wichtig für die
Orientierung der Versicherten und die digitale Zukunft", so Spahn.
Elektronisches Patientendossier der Schweiz ist Vorbild
Wie weit andere Länder bereits bei der Digitalisierung ihres
Gesundheitswesens sind, zeigte Renato Gunc, Leiter des
Geschäftsbereiches eHealth bei der Schweizerischen Post am Beispiel
Schweiz. Dort wurde bereits 2013 ein elektronisches Patientendossier
eingeführt, in dem neben Behandlungsplänen und Informationen über
Einweisungen jederzeit auch die verschiedensten Arztberichte abrufbar
sind. "Der Vorteil ist, dass bei dem Patientendossier alle
Beteiligten zusammenarbeiten und so eine stärkere Vernetzung
ermöglichen", sagte Gunc. Das entspräche ziemlich genau den
Möglichkeiten, die die elektronische Gesundheitskarte in Deutschland
böte, wenn alle Beteiligten einen Konsens finden würden.
SPS personalisiert 25 Millionen elektronische Gesundheitskarten
Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) und die geplante
Telematik (TI)-Infrastruktur sind der Schlüssel für eine bessere
Versorgung der Versicherten. "Technisch gesehen können wir bereits
heute alle benötigten Informationen sicher und zuverlässig auf der
eGK bereitstellen", sagt Michael Auerbach, Geschäftsführer von SPS
Deutschland. Seit 2009 personalisierte SPS am Standort in Prien am
Chiemsee etwa 25 Millionen Gesundheitskarten. Zudem wurden seitdem
rund 30 Millionen Lichtbilder für über 60 gesetzliche Krankenkassen
erfasst. Der Business Process Outsourcing-Dienstleister ist einer der
Hauptlieferanten für die elektronische Gesundheitskarte der 2.
Generation. Darüber hinaus übernimmt SPS auch umfassende
Dienstleistungen im Rahmen der Versichertenbetreuung für namhafte
Krankenkassen, wie In- und Outboundtelefonie sowie die
fallabschließende Sachbearbeitung.
Social Media von Versicherten immer stärker gefragt
Besonders deutlich zeigte sich beim SPS Zukunftsforum Healthcare,
dass einige Krankenkassen erheblichen Nachholbedarf bei der
Kundenbindung haben. Insbesondere werden die Potenziale, die die
digitalen Kanäle bieten noch nicht ausgeschöpft. Für Birk Bruckhoff,
Marketingmanager New Media der BIG direkt gesund ist der wichtigste
Ansatzpunkt der Kunde selbst. "Wir müssen verstehen, was der Kunde
möchte. Deshalb müssen dahin gehen, wo der Kunde sich aufhält und der
Kunde von heute ist online". Insbesondere für die Direktkrankenkasse
BIG, die zu den ersten Direktversicherern in Deutschland zählt,
stehen Themen wie Online-Geschäftsstelle, 24-Stunden Erreichbarkeit
per E-Mail, Telefon und Chat ganz oben auf der Agenda. "Doch das", so
Birk Bruckhoff weiter, "reicht heute längst nicht mehr aus. Die
gesamte Kommunikation verlagert sich immer stärker hin zu Social
Media." Das sieht auch Claus Moldenhauer, stellv.
Vorstandsvorsitzender der DAK Gesundheit so. "Die persönliche Nähe
zum Kunden wird heute nicht mehr in Metern, sondern Interaktionen
gemessen."
Über Swiss Post Solutions (SPS)
Swiss Post Solutions (SPS) gehört zum Konzern der Schweizerischen
Post mit Sitz in Bern und ist eine führende Anbieterin von
Outsourcing-Lösungen für elektronische & papierbasierte
Geschäftsprozesse und innovative Dienstleistungen im
Dokumentenmanagement. Die 7.400 Mitarbeitenden von SPS unterstützen
Geschäftskunden in den Bereichen Versicherungen, Banken,
Telekommunikation, Medien, Handel, Energieversorgung und Travel &
Transportation in der digitalen Transformation. Mit
Ländergesellschaften ist SPS international in allen wichtigen
Wirtschaftsräumen präsent.
SPS unterstützt im Healthcare-Bereich und im Customer Contact
Management zahlreiche gesetzliche Krankenkassen mit
kundenspezifischen Kommunikations- und Dokumenten
Management-Lösungen. Der Geschäftsbereich wurde vor über 50 Jahren
gegründet und bietet an den Standorten Prien am Chiemsee und
Hallstadt bei Bamberg umfassende Branchenlösungen für die
elektronische Gesundheitskarte der neuesten Generation an. Die
Lösungen bieten, unter strikter Einhaltung des Datenschutzes, ein
Höchstmaß an Prozess- und Verfahrenssicherheit und sind nach ISO 9001
und ISO 27001 zertifiziert.
Pressekontakt:
Kontakt: Swiss Post Solutions
Nadja Seupel, Public Relations
Kronacher Str. 70-80, 96052 Bamberg
Tel.: +49 (0) 951 94 26 3109
E-Mail: nadja.seupel@swisspost.com
www.swisspostsolutions.de