Alkoholgenuss oder Alkoholmissbrauch?
Die Übergänge von einem genüsslichen Glas Wein über riskanten Konsum bis zu Missbrauch und Abhängigkeit sind fließend. Galt es vor Jahrzehnten noch als ein Zeichen von Erwachsenwerden, wenn ein Heranwachender bei besonderen Anlässen Alkohol konsumieren durfte, hat der Genuss von Alkohol bei Jugendlichen in den 1990er und Nuller Jahren eine anderen Beigeschmack bekommen. Ausgiebiges Partymachen, Disco-Abende am Wochenende und Flatrate-Trinken hat den Alkohol bei Jugendlichen in einem erschreckenden Maße salonfähig gemacht, ja eine gewisse Normierung etabliert. Auswüchse, die natürlich nicht eine komplette Generation betrafen, doch für Sorge Anlass boten.
Positive Trends beim Alkoholkonsum
Umso erfreulicher sind die Zahlen, die seit Anfang der 1990er Jahre über den durchschnittlichen Alkoholverbrauch pro Einwohner Aufschluss geben (lt. Erhebung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen aus 2011; http://de.statista.com). Lag der durchschnittliche Konsum im Jahr 1990 noch bei 12,1 Litern reinem Alkohol jährlich, war er im Jahr 2010 auf 9,6 Liter gesunken. Unter den wegen Alkoholmissbrauch vollstationär behandelten Patienten befanden sich zwar immer noch über 4.200 Jugendliche jährlich in der Altersgruppe zwischen 10 und 15 Jahren. Doch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung registriert eine rückläufige Entwicklung: 12,9 Prozent der 12-17-Jährigen und 34,5 Prozent der 18-25-Jährigen nehmen zwar regelmäßig Alkohol zu sich. Anfang der Nuller Jahre waren es aber noch 20 bzw. 40 Prozent in den erfassten Alterssegmenten.
Auch Zahlen aus der Schweiz auf der Basis einer Schülerbefragung der Initiative "Sucht Schweiz" weisen darauf hin, dass Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren mit Suchtmitteln wie Tabak und Alkohol heute deutlich zurückhaltender sind als noch vor 20 Jahren. Deuten lässt sich dies als eine Normänderung und Ausdruck gewachsenen Gesundheitsbewusstseins in der Gesellschaft, aber auch als einer Erstarkung traditioneller Werte. Jugendliche verfügen heute - auch dank gezielter Aufklärungsarbeit - über mehr Wissen über die Gefahren des Alkoholmissbrauchs. Sie stehen stärker als ihre Altersgenossen aus früheren Generationen in einem hohem Leistungswettbewerb mit Blick auf Ausbildung, Studium und Karriere. Präventionsmaßnahmen, die gerade Jugendliche auf die Gefahr einer raschen Abhängigkeit bereits nach 3 Wochen regelmäßigen Rauchens hingewiesen haben, hätten gefruchtet. Ähnliches gilt für die Anfälligkeit für den Alkoholmissbrauch.
Was bewegt Jugendliche heute?
Dass die neuen Medien, Internet und Social Media eine Rolle spielen, darf spekuliert werden. Junge Leute sind auf Vernetzung, Facebook, Chat und Twitter fokussiert, sie verbringen mehr Zeit am Computer, und die Nachahmungsgefahr in Kneipen und Discos verliert an Brisanz. Sie haben gesteigerte Ansprüche an sich selbst und von der Vision eines erfüllten Lebens und lernen auch innerhalb der Gesellschaft eine veränderte Werteorientierung kennen. Reisen, interessante Erfahrungen, sich selbst verwirklichen, Hobbys pflegen, Sport treiben, sich fit halten, Trends verfolgen ? all das spielt eine zunehmende Rolle im Empfinden und Denken junger Menschen. Ausgehen ist mehr auf Chillen, Abhängen, lässiges Erleben orientiert, weniger auf den Genuss von Alkohol. Partys müssen emotional begeistern, Erlebnisse sollten cool sein und ein ausgeprägtes Markenbewusstsein lenkt die Interessen in hochwertige Bahnen. In einer medialen Welt, in der normale junge Leute sich vor dem Bildschirm als "Germanys next top-model" oder "Nachwuchsstar" versuchen und in vielen Disziplinen ihre Kräfte messen, ist lässig aufzutreten und stylish zu sein weit verlockender als sich "gehen zu lassen".
Auch der Anbieter für Abiturevents und Abiturreisen ABISTARS beobachtet seit Jahren, dass "Saufurlaube" oder "Flatrate-Parties" als Belohnung für bestandene Abiturprüfungen abgelehnt werden. Dagegen stehen Events hoch im Kurs, die über Sport, Spannung, Erlebnis und Musik alle Jugendlichen begeistern. Motto-Partys, die auf ein verbindendes Gemeinschaftserlebnis abzielen und greifbare Inhalte transportieren, stellen einen hohen Identifikationswert dar, eine Plattform für Selbsterfahrung und Selbstverwirklichung. Über 10.000 junge Leute von 200 Gymnasien buchen jährlich bei Abistars Abiturfahrten, die alles andere als Alkoholexzesse bieten und machen den Veranstalter damit zum Marktführer in Süddeutschland.