Mit Hilfe von Windkraft die See zu bereisen, ist
ein alter Traum der Menschheit. Waren es früher die Entdecker und
Eroberer, fordern sich heute die Segelstars in großen Regatten wie
dem America''s Cup oder dem gerade noch laufenden Ocean Race heraus.
Ein Segeltörn im Urlaub ist eine ideale Gelegenheit, um auch als Laie
Zeit an Deck zu verbringen und etwas Seeluft zu schnuppern. Egal ob
unterwegs auf dem Chiemsee, an der Nord- und Ostseeküste, im
Mittelmeer oder in der Karibik. Doch was gilt es auf dem Wasser zu
beachten und wer darf überhaupt ein Segelboot führen? Mit den Tipps
der ERV (Europäischen Reiseversicherung) umschiffen Anfänger und
Einsteiger erste Hürden im Segler-Alltag und Profis erfahren, was es
beim Chartern einer Yacht zu beachten gibt.
Wer segeln will, braucht einen Segelschein - oder?
Eben nicht. So ist Segeln auf fast allen Revieren in Deutschland
ohne Führerschein erlaubt. Erst wenn sich ein Motor mit mehr als 15
PS (5 PS auf dem Rhein) an Bord befindet, muss der Schiffsführer
einen Bootsführerschein besitzen. "Eine Übersicht zu den jeweiligen
Bestimmungen sowie nützliche Hinweise zu den geltenden Verkehrsregeln
auf dem Wasser gibt es beim Elektronischen
Wasserstraßen-Informationsservice der Wasser- und Schifffahrtsbehörde
des Bundes. Einfach zu merken unter www.elwis.de", weiß Jürgen
Ottstadt, Wassersport- und Kreuzfahrtexperte der ERV.
Kein Segelschein notwendig
* Ohne Motor auf einem Binnenrevier
(Ausnahme Berlin)
* Mit Motor auf einem Binnenrevier
(meistens) Sportbootführerschein Binnen notwendig
* Mit Jolle / Katamaran an der Küste
Segelschein notwendig
* Yacht auf einem Seerevier (Küste) führen Sportbootführerschein See
notwendig (wenn ein Funkgerät an Bord ist auch ein Funkschein)
* Yacht chartern; je nach Einsatzort SKS (Sportküstenschifferschein),
SSS (Sportseeschifferschein) oder SHS (Sporthochseeschifferschein)
notwendig (in der Regel auch ein Funkschein)
Trotzdem gibt es in einigen Ländern weniger Einschränkungen. In
Dänemark beispielsweise dürfen Segelboote ohne einen entsprechenden
Schein gefahren werden. Der Gesetzgeber setzt hier stark auf die
Eigenverantwortung der Bootsführer - sprich, dass Segler nur dann
segeln, wenn sie sich sicher genug im Umgang mit dem Boot fühlen.
Allerdings sorgt die Regelung vielerorts für Kritik, da gerade
Hobby-Segler im Urlaub häufig diese Lücke ausnutzen und damit als
Laien hohe Sicherheitsrisiken eingehen. Für alle, die einfach nur
einmal mit "on tour" gehen möchten, ist es am besten anfangs erst
einmal nur mitzusegeln. Hierfür reicht es schon die wichtigsten
Knoten zu lernen sowie die Regeln und Kommandos an Deck zu befolgen,
denn ein erfahrener Skipper kann auch ein gewisses Nicht-Wissen der
Crew ausgleichen. "Aber Vorsicht, geht man zum Beispiel mit einem
Kollegen segeln, der gerade frisch seinen Schein gemacht hat, kann
dieser schnell überfordert sein. Für die ersten Versuche auf dem
Wasser ist es immer besser mit einem routinierten Profi unterwegs zu
sein", rät daher Ottstadt.
Segelurlaub - Einmal Columbus sein
Um sich selbst eine Segelyacht auszuleihen, reicht ein einfacher
Sportbootführerschein See nicht aus. Da die Vercharterer nur an
sachkundige Personen verleihen dürfen, verlangen sie einen
Sportküstenschifferschein. Bei der Übernahme des Bootes ist es
besonders wichtig alle Mängel sofort in die Übergabeliste
einzutragen, denn was übersehen wird, kann von der Kaution
einbehalten werden. Ein kurzes Protokoll von der Übernahme, vom
Zustand des Schiffes sowie wichtige Daten gehören ins Logbuch. "Da
Charterschiffe oftmals nur mit dem Nötigsten ausgerüstet sind, ist
das A & O bei einem Segeltörn die gute Vorbereitung. Das gilt nicht
nur in Bezug auf die Packliste, sondern auch auf die eigene
Absicherung. Denn muss ein Törn gecancelt werden, kann das schnell
teuer werden. Mit der kombinierten Reiserücktrittsversicherung aus
Storno- und Reiseabbruch-Versicherung springt die ERV ein, wenn
beispielsweise eine Erkrankung oder ein Jobwechsel kurz vor der Reise
dazwischen kommt. Oder wir erstatten die nicht in Anspruch genommenen
Reiseleistungen wie die Bootsmiete, wenn unterwegs etwas passiert.
Egal ob beim Chartern einer Yacht oder beim Mitsegeln", so Ottstadt.
Packliste Segeltörn - Was an Bord nicht fehlen darf
Neben Sonnencreme, einer Kopfbedeckung gegen die
Sonneneinstrahlung und den Wind sowie einer Regenüberhose, einer
Regenjacke, dünnen Handschuhen für den richtigen Griff am Tau und
rutschfestem Schuhwerk mit heller Sohle gibt es noch so einige
nützliche Dinge, die in jedes Seglergepäck gehören:
* kleines Vielfachmessgerät
* Takelzeug: Handschuh, Nadel, Segelgarn, breites Tape / Panzerband
* Klebstoff und Gelcoat aus der Tube mit Härter für die Schrammen
* Leinen und Bändsel (z.B. 2 x 10 m Leinen für Anker-Tripleine,
Reitgewicht oder zum Verzurren vom aufgeblasenen Dingi an Deck,
mind. 10 Bändsel ca. 1 bis 2 m)
* Kurzwellenradio und UKW-Handfunke
* GPS-Handgerät und Navigationsbesteck (Navi-Dreiecke,
Handpeilkompass, wasserdichtes Fernglas, See- und Hafenhandbücher,
Leuchtfeuerverzeichnisse, Yachtfunkdienst, wichtigste nautische
Tafeln)
* Seenot-Feuerwerk
* Wasserdichter Packsack
* Rettungswesten (am besten vollautomatische Rettungswesten,
möglichst mit Spraykappe) Tipp: Am Schalter vor dem Abflug
unbedingt die hierfür benötigte CO2-Patrone anmelden
Wichtig: Ein Koffer hat an Bord nichts verloren. Am besten eine
Sporttasche oder stilecht einen Seesack für das Gepäck nehmen.
Marmelade oder Medikamente - (Haus-)Mittel gegen Seekrankheit
Egal ob langjähriger "Seefahrer" oder Anfänger - je nach
Wellengang kann die gefürchtete Seekrankheit jeden erwischen. Als
Bewegungskrankheit ist sie die Folge von sogenanntem "Sensory
Mismatch". Das heißt, die Gleichgewichtsorgane senden Signale, die
nicht zum optischen Eindruck im starren Raum des Kabineninneren
passen. Erste Symptome sind meist Aufstoßen, Druckgefühl und
Müdigkeit bis hin zu Übelkeit mit der berühmten Blässe und dem grünen
Schimmer um die Nase. Oft helfen hier schon der Gang an Deck und der
auf den Horizont gerichtete Blick. Für die härteren Fälle versprechen
etwa Antihistamine oder Scopolamin Medikamente Besserung, wenn auch
nicht ganz ohne Nebenwirkungen. So führen diese beispielsweise zu
starker Müdigkeit oder sogar Halluzinationen. Der Geheimtipp unter
Skippern ist daher "Marmelade essen" - hilft zwar nicht, aber
schmeckt hoch genau so gut wie runter! In der Regel gewöhnt sich der
Körper allerdings nach wenigen Tagen an die Schwankungen und die
Symptome verschwinden wieder.
Mayday - der richtige Funkspruch in der Not
Doch was tun, wenn ein plötzlich aufkommender Sturm, technische
Schwierigkeiten oder der Ausfall des Skippers das Boot in Seenot
bringen? In diesem (Not-)Fall kann mit dem Funkgerät etwa über den
UKW Kanal 16 oder die Kurzwelle 2.182 kHz ein Mayday-Ruf abgesetzt
werden. Im deutschen Küstenbereich ist die Notseerettung auch über
Mobil- oder Festnetztelefon (Telefon +49-421-53687-0 / Kurzwahl
124124) erreichbar. Wichtig beim Funkspruch sind Name, Position, die
Art der benötigten Hilfe, Zustand des Fahrzeugs und der Besatzung,
Kurs und Geschwindigkeit zu einem eventuell vereinbarten Treffpunkt,
das Wetter in dem betreffenden Seegebiet sowie Einzelheiten, die das
Erkennen des Fahrzeugs erleichtern (Flaggen, Rauchsignale, usw.). Die
Notrufe gehen beim Verbund der Maritime Rescue Co-ordination Centres
(MRCC) zur weiteren "Bearbeitung" ein. Die deutsche Station wird von
der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
betrieben, eine privatrechtliche, spendenfinanzierte Vereinigung und
eine der modernsten Seenotrettungsdienste der Welt. Allgemein gilt:
Eine Notrettung ist kostenlos. Bei geleisteter Schlepphilfe,
beispielsweise aufgrund eines Motorschadens, ist ein sogenannter
Bergelohn zu zahlen, der sich am Wert und der Ladung des Schiffes
misst. In der Sportschifffahrt ist es allerdings üblich, Berge- und
Schlepphilfe kostenlos zu leisten. Im Gegenzug erstattet der
Gerettete dem Retter selbstverständlich dessen Kosten.
Noch ein Tipp zur Schifffahrer-Etikette: Segler grüßen sich durch
ruhiges Winken mit einer Hand, denn Winken mit beiden Händen ist ein
Hilferuf und würde eher dazu führen, dass auf der anderen Segeljacht
jemand zum Funkgerät eilt und über Kanal 16 Alarm schlägt.
Weitere Informationen zum Thema Reiseversicherung auf www.erv.de.
Über die ERV (Europäische Reiseversicherung)
Die ERV versteht sich über ihre Kompetenz als Reiseversicherer
hinaus als innovatives Dienstleistungsunternehmen. Die ERV hat über
100 Jahre Reiseschutz-Geschichte geschrieben und ist Marktführer
unter den Reiseversicherern in Deutschland. Als einer der führenden
Anbieter in Europa ist sie heute in über 20 Ländern vertreten. Mit
ihrem internationalen Netzwerk sorgt die ERV dafür, dass ihre Kunden
vor, während und nach einer Reise optimal betreut werden. Die ERV ist
der Spezialist für Reiseschutz der ERGO Versicherungsgruppe und
gehört damit zu Munich Re, einem der weltweit führenden
Rückversicherer und Risikoträger.
Unternehmenskontakt:
Europäische Reiseversicherung AG
Ines Bölinger
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