Das Schlankheitsmittel Xenical von Roche ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das in Form von Hartkapseln angeboten wird. Es eignet sich zur Behandlung schwer übergewichtiger Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 30. Wenn weitere Risikofaktoren vorliegen, wie etwa Diabetes oder Hypertonie, kann es ab einem BMI von 27 in Betracht gezogen werden. Abseits der medizinischen Indikation greifen auch normalgewichtige oder leicht übergewichtige Personen, meist Frauen, immer häufiger zu Xenical, weil sie sich davon eine schnelle und effektive Hilfe im Kampf gegen tatsächliche oder vermeintliche Problemzonen erhoffen. Da es kaum Ärzte gibt, die in solchen Fällen Xenical verschreiben würden, wenden sich die Betroffenen an halblegale Medikamente-Versandhändler, die es im Internet in hoher Zahl gibt. Die Suche nach dem Begriff „Xenical bestellen“ liefert im deutschsprachigen Google-Portal rund 400.000 Ergebnisse. Bei den meisten der verlinkten Seiten wird bei der Bestellung kein Rezept verlangt. Dieser Umstand birgt viele Gefahren.
Xenical-Kapseln enthalten den Wirkstoff Orlistat, ein sogenannter Lipasehemmer, der im Darm jene Enzyme blockiert, die für die Verdauung von Fett zuständig sind. Dadurch kann der Körper nur rund ein Drittel der durch die Nahrung aufgenommenen Fette verwerten. Der Rest wird unverändert ausgeschieden. Bei Patienten, die nicht zugleich ihre Ernährung auf fettarme Kost umgestellt haben, kommt es zu Fettstühlen und Durchfällen, die sehr unangenehm sein können. Die durch die Stuhlprobleme verursachten Flecken in der Unterwäsche sind jedoch das geringste Problem. Viel gravierender ist die Unterversorgung mit fettlöslichen Vitaminen und essentiellen Fettsäuren. Bei der Anwendung von Xenical im Rahmen einer ärztlichen Behandlung werden aus diesem Grund verschiedene Nahrungsergänzungsmittel verabreicht; bei der Selbstmedikation fehlt die notwendige Ergänzung meist völlig oder ist nicht adäquat.
Der in Xenical enthaltene Wirkstoff Orlistat wurde in zahlreichen Studien getestet. Die jährliche Gewichtsabnahme lag zwischen 6,2 und 10,2 Prozents des Ausgangsgewichts. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Patienten während des gesamten Zeitraums eine fett- und kalorienreduzierte Kost zu sich genommen haben. Dieselbe Ernährung erhielten auch die Placebogruppen, die eine durchschnittliche Gewichtsabnahme von immerhin 4,3 bis 6,1 Prozent des Ausgangsgewichts erzielen konnten, obwohl sie keinerlei gewichtsreduzierende Medikamente erhalten hatten. Die Gewichtsabnahme war bei den Xenical-Patienten also nur geringfügig höher als bei denjenigen, die ein Placebo erhielten.
Die Verbraucherzentralen weisen darauf hin, dass Xenical keinesfalls als Schlankheitsmittel für leichte Figurprobleme geeignet ist. Angesichts der Nebenwirkungen fällt die Risiko-Nutzen-Analyse erst ab einem BMI von ca. 27 bis 30 positiv aus, und auch das nur dann, wenn bereits alle herkömmlichen Methoden zur Gewichtsreduktion ohne Erfolg ausgeschöpft worden sind und die Behandlung von einer Ernährungs- und Bewegungstherapie begleitet wird. Patient(inn)en, die im Internet auf eigene Faust und ohne Rezept Xenical bestellen möchten, sei geraten, diesen Schritt noch einmal zu überdenken. Dabei sollte auch in Betracht gezogen werden, dass das Medikament auf dem Schwarzmarkt sehr hochpreisig angeboten wird. Einen Überblick über die dort übliche Preisgestaltung findet man unter folgendem Link, der an dieser Stelle ausschließlich der Dokumentation dient und keinen Hinweis darauf darstellen soll, dass die Autoren dieses Beitrags die dort beworbenen Angebote in irgendeiner Form gutheißen: http://anabolikakaufen24.com/xenical-bestellen/.