fit und munter - Keine Gleichberechtigung bei der MPU? Gutachter können Untersuchungsgespräch beim "Idiotentest" willkürlich manipulieren

fit und munter

Keine Gleichberechtigung bei der MPU? Gutachter können Untersuchungsgespräch beim "Idiotentest" willkürlich manipulieren




- MPU-Experte Haiko Ackermann erklärt: Gutachtern ist es möglich,
bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung nach Sympathie
oder Antipathie zu entscheiden

- MPU-Willkür verhindern: Wie Tonbandaufnahmen beliebigen
Entscheidung der MPU-Gutachter entgegenwirken können

- Vorsicht vor MPU-Beratungsangeboten in Ballungsgebieten: Hier
tummeln sich zahlreiche unseriöse Anbieter sogenannter "MPU
Schulungen"

Bezüglich der medizinisch-psychologischen Untersuchung (auch
genannt: Idiotentest) gibt es in Deutschland eine Reihe von
Vorurteilen. Besonders hartnäckig hält sich die Meinung, die
MPU-Gutachter entscheiden willkürlich, ob jemand die MPU besteht oder
nicht. Dass dieses Vorgehen tatsächlich möglich ist, berichtet nun
der Verkehrspsychologe und ehemalige MPU-Gutachter Haiko Ackermann.
Im Interview mit dem Verband für bürgernahe Verkehrspolitik e.V.
(VFBV) (https://www.bussgeldkatalog.org/) erklärt er: "Es gibt
sicherlich Gutachter, die in der Lage sind, nach Sympathie oder
Antipathie zu begutachten sowie es auch Richter gibt, die strenger
sind oder weniger streng zu bestimmten Menschengruppen."

MPU-Ergebnis ist abhängig vom Gutachter

In der Praxis seien willkürliche Entscheidungen möglich, "indem
der Gutachter bestimmte Fragen stellt oder bestimmte Fragen nicht
stellt, sodass der Kunde gar keine Möglichkeit hat, auf bestimmte
Dinge zu antworten. Der Gutachter hat auch die Möglichkeit, die
Aussagen des Kunden so zu interpretieren, dass ein bestimmtes
vorgefasstes Bild quasi bestätigt wird. Wenn der Gutachter ein Sadist
ist, dann wird er bei der Begutachtung sein Fressen finden", so
Ackermann. Der Gutachter sei demnach in der Lage, das Gespräch so zu
beeinflussen, dass der Betroffene später ein negatives Ergebnis
erhält.

Allerdings werden MPU-Gutachter stark kontrolliert. So überprüft
z.B. die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
(www.bast.de/DE/Home/home_node.html) regelmäßig die erstellten
Gutachten. Außerdem können Betroffene gegen ein negatives Ergebnis
Einspruch einlegen. Dann wird auch ihr Gutachten nochmals überprüft.

Willkür nachweisen und einschränken

Laut Ackermann ließe sich die Willkür bei der MPU nur durch
Tonbandaufnahmen vorbeugen. Würde beim psychologischen Gesprächs ein
Tonbandgerät mitlaufen, gäbe es am Ende der Untersuchung die
Möglichkeit nachzuvollziehen, ob der Gutachter das Gespräch in
irgendeiner Weise manipuliert hat oder nicht. Momentan erfolgen
solche Gesprächsaufzeichnungen nur bei Gerichts- und
Schuldunfähigkeitsgutachten. Während der MPU machen sich Gutachter
hingegen lediglich schriftlich Notizen vom Gespräch.

Immer mehr unseriöse MPU-Vorbereitungsseminare

Um die MPU zu bestehen, ist eine gute Vorbereitung auf die
Untersuchung notwendig. Verschiedene Anbieter bieten dafür
MPU-Vorbereitungskurse an. Die Vorbereitungskurse unterliegen jedoch
anders als die MPU selbst keiner offiziellen Kontrolle, weshalb sich
auf diesem Markt auch zahlreiche schwarze Schafe tummeln. Besondere
Vorsicht ist dabei in großen Ballungsgebieten geboten, weiß
Ackermann: "Was ich jetzt beobachte ist, dass sich in Ballungsräumen
mehr schwarze Schafe tummeln, weil dort einfach mehr Opfer zu finden
sind, als im ländlichen Bereich."

Woran Sie unseriöse Anbieter erkennen sowie sämtliche
Informationen rund um die medizinisch-psychologische Untersuchung
gibt es auf www.bussgeldkatalog.org/mpu.

Hintergrund:

Das Infoportal Bußgeldkatalog.org (www.bussgeldkatalog.org) bietet
Verkehrsteilnehmern auf einen Blick alle wichtigen Informationen rund
um Bußgelder sowie das aktuelle Verkehrsrecht in Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Das Team erfahrener Verkehrs- und
Rechtsexperten ist mit der neuesten Gesetzeslage genau vertraut: Vor
allem sämtliche Änderungen und Folgen der vieldiskutierten
Punktereform 2014 werden im Online Ratgeber kompakt und verständlich
erklärt. Bußgeldkatalog.org wird vom Verband für bürgernahe
Verkehrspolitik e.V. herausgegeben. Ziel des Verbandes ist es,
praxisnahe und bürgerfreundliche Entscheidungen der Politik durch
unabhängige Informationen, Studien und Analysen aktiv zu
unterstützen.



Pressekontakt:
Ansprechpartner: Mathias Voigt
E-Mail: presse@bussgeldkatalog.org
Telefon: 030/208981286
Internet: www.bussgeldkatalog.org/presse
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