Im Kampf gegen Keime haben die Paracelsus-Kliniken Deutschland ein
Zentralinstitut für Krankenhaushygiene eingeführt. Seit Anfang Mai
koordiniert dessen Leiter Prof. Dr. Johannes K.-M. Knobloch vom
Standort Osnabrück aus die Hygienemaßnahmen für alle 40
Paracelsus-Einrichtungen im Reha- und Akutbereich. Unterstützt wird
er von »Regionalhygienikerinnen«: Dr. Katharina Hendrich
(Paracelsus-Klinik Reichenbach) für die Region Ost und ab Juli Dr.
Karolin Graf (Paracelsus-Klinik Langenhagen) für die Region Nord.
Zusätzlich gibt es vor Ort in jeder Klinik Hygienefachkräfte und
hygienebeauftragte Ärzte. »Infektionen sind nicht vollständig
vermeidbar. Aber unser Ziel ist es, möglichst wenige Infektionen zu
haben«, sagt Prof. Dr. Knobloch, der zuvor leitender Oberarzt und
stellvertretender Direktor des Instituts für Medizinische
Mikrobiologie und Hygiene der Universität Lübeck war und dort noch
lehrt.
Von der Bundesregierung gefordert
Mit der Einrichtung des Zentralinstituts für Krankenhaushygiene
reagieren die Paracelsus-Kliniken auch auf Forderungen der
Bundespolitik. Im Zehn-Punkte-Plans zur Bekämpfung resistenter
Erreger verlangt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) die
Ausbreitung mulitresistenter Erreger zu verhindern, Hygienestandards
in allen Einrichtungen weiter auszubauen sowie das medizinische
Personal zu Fortbildungen zu verpflichten. Letzteres ist ein
Schwerpunkt des neuen Zentralinstituts der Paracelsus-Kliniken.
Zu Prof. Dr. Knoblochs Aufgaben zählt auch die
Infektionserfassung, also die kontinuierliche und richtige
Datenerhebung und -interpretation. Die Konzentration auf eine
zentrale Abteilung nimmt den Kliniken vor Ort bürokratische Arbeit
ab, so dass die Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten mehr Zeit für
ihre Patienten haben. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung
der Gabe von Antibiotika, in Fachkreisen »Antibiotic Stewardship«
genannt. Es gilt, zunehmende Antibiotikaresistenzen zu vermeiden.
Werden Antibiotika auch bei Krankheiten eingesetzt, gegen die sie gar
nicht helfen, wird die Ausbreitung multiresistenter Erreger
gefördert.
Eigenes Konzept für Reha-Einrichtungen
Für Patienten ist oft nur schwer ersichtlich, welches Krankenhaus
eine gute Hygiene hat. Für Knobloch grundlegend: das Vertrauen zum
behandelnden Arzt. »Die Entscheidung sollte ein Patient nie allein
von statistischen Zahlen abhängig machen«, rät der Facharzt für
Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie. Wichtig sei hier die
offene Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Besonders die
kontinuierliche Anpassung von Hygiene-Richtlinien für die
Reha-Kliniken sei spannend, so Chefarzt Prof. Dr. Knobloch. »Oft
werden in Reha-Einrichtungen die für Akut-Häuser empfohlenen
Hygienemaßnahmen unverändert weitergeführt. Dies ist jedoch nicht
immer zielführend. In der Reha ist die Gefahr der Übertragung
geringer und in der Risikoabwägung sollte die Teilhabe des Patienten
einen sehr hohen Stellenwert haben«, erläutert Knobloch.
Pressekontakt:
Esther Alves, stv. Leitung des Bereichs Unternehmenskommunikation und
Marketing, Paracelsus-Kliniken Deutschland, Tel. 0541-6692-332,
esther.alves@paracelsus-kliniken.de