fit und munter - AIT: Diagnostische Tests für Superbakterien - BILD

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AIT: Diagnostische Tests für Superbakterien - BILD


ForscherInnen des AIT Austrian Institute of
Technology setzen im Rahmen eines kürzlich gestarteten EU-Projektes
auf die schnelle und kostengünstige Diagnose von lebensbedrohlichen
Infektionskrankheiten. Weil immer mehr Antibiotika ihre Wirkung
verlieren, hoffen die ForscherInnen durch die rasche Analyse der
Erreger auf zielgerichtete Therapien.

SUPERBAKTERIEN AUF DEM VORMARSCH

Dank verbesserter medizinischer Versorgung mit Antibiotika und
flächendeckenden Impfkampagnen, konnten große Fortschritte im Kampf
gegen Infektionskrankheiten und deren Pathogene erzielt werden.
Leider gehen diese Errungenschaften angesichts der hohen
Anpassungsfähigkeit von Bakterien und Viren teilweise wieder
verloren.

Durch die übermäßige und zum Teil missbräuchliche Anwendung von
Antibiotika in der Medizin und Landwirtschaft haben fast alle
bekannten Pathogene Antibiotikaresistenzen entwickelt. Einige von
ihnen können nicht mehr mit herkömmlichen Medikamenten bekämpft
werden. Zwar kommen gefährliche "Superbakterien" in Europa noch
selten vor, aber aufgrund der massiven Verbreitung außerhalb Europas
sind auch bei uns hohe Zuwachsraten von nicht mehr medikamentös
behandelbaren Infektionen zu beobachten.

ZIELGERICHTETE THERAPIE DURCH SCHNELLE DIAGNOSTIK

Die Entstehung von neuen Resistenzen kann durch eine
zielgerichtete Therapie vermieden werden. Dafür sind aber exakte,
genetische Analysen der Krankheitserreger notwendig. Im Rahmen des,
von der Europäischen Union geförderten, Horizon 2020 Projektes FAPIC
(Fast Assay for Pathogen Identification and Characterization) werden
zwei diagnostische Systeme entwickelt, die alle bekannten
Krankheitserreger und assoziierte Antibiotikaresistenzen mit nur
einem Test bestimmen. Neben den bekannten Bakterien und Viren, wie
dem Influenza Virus oder den multiresistenten E. coli-Bakterien
sollen gleichzeitig auch Parasiten und Wurmerkrankungen identifiziert
werden.

"Wir haben neuartige DNA-Sonden entwickelt mit denen es möglich
ist, in kürzester Zeit alle relevanten Antibiotikaresistenzen
kostengünstig zu detektieren. Aufbauend auf dieser Methode, entstehen
die diagnostischen Tests für die rasche Erkennung von Pathogenen",
sagt Dr. Ivan Barisic, Scientist am AIT Health & Environment
Department. Derzeit stehen Labormethoden zur Verfügung, die entweder
nur einen kleinen Teil der möglichen Antibiotikaresistenzen mit einem

Test abdecken können oder pro Analyse viel Zeit und mehrere
Hunderte Euro kosten. Mit den neuen Tests bleiben Patientinnen und
Patienten unnötige oder unwirksame Behandlungen erspart.

KOSTENGÜNSTIGE SYSTEME FÜR KRANKHÄUSER UND ARZTPRAXEN

Das erste, hochautomatisierte System soll eine Anwendung in
größeren Spitälern und Referenzzentren finden, das kleinere zweite
System ist für unabhängige Labors, Ordinationen und
Entwicklungsländer gedacht. Das auf fünf Jahre angelegte
Forschungsprojekt, unter der Leitung der Universität UCBL Lyon,
umfasst zehn Institutionen aus sieben europäischen Ländern. Mit einem
Gesamtbudget von 6 Millionen Euro sind ausreichend Ressourcen
vorhanden um einen kostengünstigen, diagnostischen Test zu
entwickeln, der innerhalb von drei Stunden nach Probennahme
detaillierte Informationen über die vorliegende Infektion und
Rückschlüsse auf die Behandlung liefert. Der hohe Kostendruck im
Gesundheitswesen wurde bei der Planung der diagnostischen Systeme
berücksichtigt.

ERSTE TESTS IN DREI JAHREN

Die biotechnologischen Meilensteine für die diagnostischen Systeme
wurden in den letzten Jahren am AIT gelegt. Die spezielle
Herausforderung bestand darin, ein Detektionsprinzip zu finden, mit
dem hochspezifisch eine sehr große Anzahl von Genen in kürzester Zeit
identifiziert werden kann. Die diagnostischen Systeme sollen nach 3,5
Jahren Entwicklungszeit im Rahmen des Projektes FAPIC an
Universitätskliniken in Belgien und Kroatien getestet werden. Die
Einbindung von Unternehmen in das Konsortium, die bereits eigene
diagnostische Produkte vertreiben, gewährleistet eine rasche
Überleitung in den Markt.

"Das AIT wird im Zuge des FAPIC-Projektes seine Kompetenzen auf
dem Gebiet der Infektionsdiagnostik signifikant erweitern", sagt Dr.
Martin Weber, Leiter der Business Unit Molekulare Diagnostik am AIT
Health & Environment Department.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Zlata Kovacevic, B.A.
Marketing and Communications
AIT Austrian Institute of Technology
Health & Environment Department
T +43 (0)50550-4406 | zlata.kovacevic@ait.ac.at | www.ait.ac.at
Mag. Michael H. Hlava
Head of Corporate and Marketing Communications
AIT Austrian Institute of Technology
T +43 (0)50550-4014 | michael.hlava@ait.ac.at | www.ait.ac.at

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