fit und munter - Dachverband Geistiges Heilen e. V. warnt vor Teilnahme an dubioser Studie

fit und munter

Dachverband Geistiges Heilen e. V. warnt vor Teilnahme an dubioser Studie


Der geschäftsführende Vorstand des
Dachverbands Geistiges Heilen (DGH) e. V. warnt Menschen mit
heilenden Fähigkeiten vor der Teilnahme an einer Studie, die derzeit
insbesondere im Internet besonders beworben wird.

In dieser Studie gibt Prof. Dr. Ignat Ignatov aus Bulgarien vor,
Inhaber und Begründer des Wissenschaftlichen Forschungszentrums für
Medizinische Biophysik (WFMB) zu sein
(http://www.medicalbiophysics.dir.bg/de/index.html). Statt einer
genauen Anschrift des Instituts lautet die Kontaktadresse lediglich
"Sofia, Bulgaria". Gleichzeitig wird aber auch angegeben, das
Institut befinde sich in "Town of Teteven, Bulgaria". Telefonnummer,
Faxnummer oder gar eine vollständige Adressangabe findet man nicht.

Über Prof. Ignatovs Internetpräsenz, über Facebook und durch
Werbung einiger namhafter Heiler werden Probanden gesucht, die an
einer Studie zu einer sogenannten Farbkoronal-Spektralanalyse
teilnehmen möchten. Diese Heiler werden dazu aufgefordert, vorab
200,00 EUR auf ein bulgarisches Konto von Dr. Ignatov zu überweisen.
In seriösen Studien verläuft der Geldfluss üblicherweise umgekehrt
und die Beteiligten an einer Studie erhalten von den Organisatoren
eine Aufwandsentschädigung, statt für eine Teilnahme Geld überweisen
zu müssen.

Dem Heiler wird dann via E-Mail eine Fotografie einer völlig
unbekannten Person zugesandt, die er über die Ferne behandeln soll.
Die zu behandelnde Person soll sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in
einem "Hotel Teteven" befinden. Vor und nach der eigentlichen
Fernbehandlung sollen Farbkoronal-Spektralanalysen der Personen, die
behandelt worden sind, durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich
um die bereits seit dem Jahre 1937 bekannte "Kirlian-Fotografie".
Herr Dr. Ignatov gibt vor, mit der Kirlian-Fotografie den Grad der
Heilfähigkeit einerseits und den Heilerfolg andererseits messen und
belegen zu können.

Nach Ansicht des geschäftsführenden Vorstandes des DGH e. V., dem
der Versuchsaufbau bekannt ist, entsprechen die "Forschungen" des
Herrn Dr. Ignatov keinen wissenschaftlichen Standards. Der jeweilige
Proband muss vor und nach der Behandlung einen oder mehrere Finger
bzw. Fingerkuppen auf eine Trägerplatte legen. Es erfolgt sodann die
sogenannte Kirlian-Fotografie. Die Intensität der Abstrahlung und die
Farbe sollen Aufschluss über die Heilfähigkeit und den Heilerfolg
geben, obwohl die jeweils präsentierten "Ergebnisse" keinen
wissenschaftlich nachprüfbaren Wert besitzen. Dies liegt einerseits
an der äußerst geringen Anzahl der bisher "getesteten" Probanden und
andererseits an dem als laienhaft zu bezeichnenden Versuchsaufbau.
Druck und Winkel der auf die Trägerplatte aufzusetzenden Fingerkuppen
werden durch den Probanden selbst bestimmt. Eine Vergleichbarkeit im
wissenschaftlichen Sinne ist daher schon von vornherein
auszuschließen, da ein gleichbleibender Druck und ein
gleichbleibender Winkel nie gewährleistet sind, abgesehen von den
anatomischen Unterschieden der einzelnen Probanden (Größe und Form
der Finger). Es ist auch nicht bekannt, ob und inwieweit
wiederholende Versuchsreihen durchgeführt werden.

"Die Heiler werden gebeten, quasi `aus dem Wohnzimmer´ heraus
Fernbehandlungen vorzunehmen, während sich die zu behandelnden
Personen in Bulgarien aufhalten sollen", so Michel Jansen, Leiter der
Kommission Recht des DGH e. V., "den Heilern selbst werden keinerlei
rechtsgeschäftlich relevanten Unterlagen oder Daten zur Studie
übermittelt. Weder erfährt der Proband, wie seine Daten verwertet
werden, noch erfolgt eine entsprechende Aufklärung über Zweck, Ziel
und Nutzen der Studie. Lediglich eine auf Englisch verfasste E-Mail,
die durch einen automatischen Übersetzungsgenerator in
grammatikalisch falsches Deutsch übersetzt wird, informiert den
Heiler kurz und knapp über den Versuchsablauf und über die
Bankverbindung des Herrn Dr. Ignatov in Bulgarien. Der Heiler erhält
lediglich im Anschluss an die `Studie´ diverse Fotografien und eine
entsprechende Bescheinigung, die den Grad der Heilfähigkeit belegen
soll." Als Parameter für die Heilfähigkeiten gilt insbesondere der
Radius der sogenannten `Fingerkuppen-Aura´, also der Durchmesser der
fotografisch erfassten Korona. (Jansen/ISA)

Kontakt und weitere Informationen:
Rechtsanwalt Michel Jansen
Leiter der Kommission Recht des DGH e. V.
Tel.: 0 26 23 - 92 58 - 0
E-Mail: recht@dgh-ev.de

DGH-Geschäftsstelle:
Tannetje König
Telefon: 0 72 21 - 97 37 901
E-Mail: info@dgh-ev.de
Internet: www.dgh-ev.de



Pressekontakt:
Irisa S. Abouzari
presse@dgh-ev.de
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