1994 begann die Umsetzung der Vision des Firmengründers Dr. med. Ingo Carl, Arzt in der Herz- und Gefäßchirurgie, wissenschaftlicher Assistent in der medizinischen Informatik, den Computer mit all den neuen faszinierenden Möglichkeiten zur medizinischen Wissensvermittlung zu nutzen.
Beginnend mit 2 Mitarbeitern entwickelte er anfänglich als einer von wenigen in Deutschland unter DOS und Windows 3.1 mit Autorensystemen wie Tencore und Toolbook Nachschlagewerke und Lernprogramme für die pharmazeutische und medizintechnische Industrie, die damals als Programme für das CBT (computer based training) bezeichnet wurden. Schon ein Jahr später, 1995, konnten Animationen und Videos in die Programme integriert werden.
Das schnelle Auffinden gesuchter Informationen, gute Verständlichkeit, Visualisierung mit Grafik, Animation und Video, abgestuft auf die Wählbarkeit der Wissenstiefe - von der Übersicht bis zur ausführlichen Darstellung - wurden zu den Anliegen der Arbeit der in den Folgejahren wachsenden Firma. Feedback und Interaktion, Simulationen und 3D-Animationen wurden in die Software integriert.
1995 war es zur Kooperation mit dem namhaften Georg Thieme Verlag in Stuttgart gekommen. Interaktive Werke der Arztinformation und -fortbildung entstanden für das bis dato auf Seiten des Verlages überwiegend auf Drucksachen ausgerichtete Geschäft im Auftrag und in Zusammenarbeit mit namhaften pharmazeutischen Unternehmen. Die CD-ROM und stabilere Programmiersprachen ermöglichten die Realisierung immer umfangreicherer interaktiver Werke, die schließlich eigenständige Bestandteile des Verlagsprogramms wurden. Thematisch standen sie in Bezug zu aktuellen medizinischen Themen, wie HIV, Hämophilie, Lysetherapie, Impfen, Epilepsien u. a. Viele dieser durch die Dr. Carl GmbH und den Georg Thieme Verlag realisierten Werke erschienen in mehreren Auflagen, insgesamt wurden mehr als 300.000 CD-ROMs produziert.
Zu den wichtigen Arbeiten jener Jahre gehören eine studienbasierte Interaktionsdatenbank zur Pharmatherapie des M. Parkinson, ein regelbasiertes System, das auf der Basis von beliebigen Symptomkonstellationen Hinweise zur Vorgehensweise bei der Nachsorge nierentransplantierter Patienten gibt, und eine Bilddatenbank, die es allen interessierten Augenärzten ermöglicht ihre interessantesten Befunde einer großen Zahl von Kollegen zugänglich zu machen. 2005 ging die hohe Zeit der interaktiven „Werke“ auf CD-ROM dem Ende entgegen, verbunden damit auch die Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag.
Dienstleistungen und internetbasierte Programme wurden zur neuen Herausforderung. Grundlage für den anhaltenden Erfolg der Dr. Carl GmbH - The medical people blieben die durchdachten Programmkonzeptionen. Ermöglicht wurden sie durch die in der Dr. Carl GmbH tätigen Projektleiter aus Medizin und Naturwissenschaft mit ihrer Medien- und Softwarekompetenz, ermöglicht wurden sie auch durch medizinisch erfahrenen Grafiker, Animationsprogrammierer und Softwareentwickler.
Neben den Auftragsarbeiten entstanden in den letzen Jahren zunehmend eigene Produkte, darunter „PPplus“ zur Erweiterung der Powerpoint-Funktionalität, „Quiz to Go“ und „Befundmaschine“ für die Information am Kongressstand, Wii-basierte Spiele für das „serious gaming“, „Poster interaktiv“ für die Vorstellung klinischer Studien und nicht zuletzt eDetails, elektronische Produktinformationen im Internet . Neben den Ärzten und auch den Außendienstmitarbeitern gewann in den letzten Jahren zunehmend die Zielgruppe der Patienten an Bedeutung. Auch für sie gilt es komplexe Sachverhalte anschaulich zu vermitteln.
In den 15 Jahren ihrer Tätigkeit hat die Dr. Carl GmbH mehr als 500 Projekte erfolgreich realisiert. Das Internet und leistungsfähige Softwaresysteme haben während dieser Zeit die Möglichkeiten des Computers enorm erweitert.
Und nun? Die Stichworte sind zielgruppeninitiierte Kommunikation, Simulationen und die automati-sche Anpassung an die Benutzerbedürfnisse. Mit Web 2.0 kann lassen sich die Zielgruppen tech-nisch ohne großen Aufwand in Kommunikations- und Informationskampagnen einbinden. Hier gilt es tragfähige und sinnvolle inhaltliche Konzepte zu entwickeln. Simulationsprogramme, mit denen sich wissenschaftliche Sachverhalte wie z. B. das Verhalten komplexer biologischer Regelkreise mit wenig Aufwand darstellen lassen, gilt es in die verschiedensten Anwendungsbereiche einzuführen. Nicht zuletzt die Entwicklung von Software zum Lernen und Anwendung von Wissen, die die Eingaben ihrer Nutzer analysiert und die weitere Abläufe dem jeweiligen Wissensstand anpasst.