fit und munter - Zeigt her eure Füße: Diabetesbedingten Nervenschäden auf der Spur

fit und munter

Zeigt her eure Füße: Diabetesbedingten Nervenschäden auf der Spur


Treten symmetrisch an beiden Füßen oder Händen
Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Brennen oder Taubheit auf, sollten
die Alarmglocken läuten. Denn diese Warnsignale können auf eine
häufige und schwerwiegende Folgeerkrankung des Diabetes hinweisen:
die diabetische Neuropathie. Etwa jeder dritte Mensch mit Diabetes
ist von dieser Nervenschädigung betroffen - viele, ohne es zu wissen.
Je eher sie aber erkannt wird, umso besser können Komplikationen, wie
ein diabetisches Fußsyndrom, verhindert werden. Darauf wiesen
Experten bei einer Pressekonferenz anlässlich der 50. Jahrestagung
der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in Berlin hin.

"Bei 13 bis 26 % der Betroffenen ist die Neuropathie mit Schmerzen
verbunden, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können",
erklärte Prof. Dan Ziegler, Stv. Direktor am Institut für Klinische
Diabetologie des Deutschen Diabetes Zentrums der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Auch Missempfindungen wie
Kribbeln ("Ameisenlaufen") treten häufig auf. Viele Patienten nehmen
ihre Neuropathie aber gar nicht wahr, da unmerklich die Sensibilität
in den Füßen nachlässt.

Gerade diese "stillen" Neuropathien rechtzeitig zu erkennen, ist
eine große Herausforderung, wie Prof. Kristian Rett, Chefarzt der
Abteilung Endokrinologie und Diabetologie am Krankenhaus
Frankfurt-Sachsenhausen, betonte: "Wenn eine diabetische Neuropathie
einmal symptomatisch geworden ist, liegt häufig bereits ein
fortgeschrittenes Erkrankungsstadium mit dann bereits begrenzten
therapeutischen Möglichkeiten vor", so der Diabetologe. Daher sollte
jeder Patient mit Diabetes immer seine Füße im Blick haben und jede
Auffälligkeit ernst nehmen. Außerdem sollte mindestens einmal im Jahr
der Arzt eine Fußuntersuchung durchführen, bei der er das
Berührungs-, Vibrations- und Temperaturempfinden überprüft.

Doch bei vielen Betroffenen spitzt sich eine diabetische
Neuropathie offensichtlich lange Zeit im Verborgenen zu, wie Prof.
Oliver Schnell, Geschäftsführender Vorstand der Forschergruppe
Diabetes e.V. am Helmholtz Zentrum München, mit Bezug auf aktuelle
Daten verdeutlichte: Im Rahmen der bundesweiten Aufklärungsinitiative
zur diabetischen Neuropathie "Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?"
(weitere Infos: www.hoerensieaufihrefuesse.de) wurden in den Jahren
2013 und 2014 bei mehr als 1000 Menschen mit und ohne bekannten
Diabetes (Typ 1 und Typ 2) Fuß-Checks durchgeführt und die
Untersuchungsbefunde wissenschaftlich ausgewertet. "Die Ergebnisse
sind alarmierend", sagte Prof. Schnell: Bei 55,6 % der untersuchten
Typ-2-Diabetiker und bei 43,8 % der Typ-1-Diabetiker ergaben sich
Hinweise auf Neuropathien, die den Betroffenen zuvor häufig nicht
bekannt waren.

Die Behandlung der diabetischen Neuropathie sollte vielschichtig
sein und möglichst alle nervenschädigenden Faktoren berücksichtigen:
An erster Stelle steht immer eine möglichst gute
Blutzuckereinstellung. Zusätzlich sollten weitere Risikofaktoren wie
erhöhte Blutfette, ein erhöhter Blutdruck, Rauchen und übermäßiger
Alkoholkonsum behandelt bzw. vermieden werden.

Zusätzlich stehen in Apotheken rezeptfreie, vitaminähnliche
Wirkstoffe zur Verfügung, die das Ziel haben, die schädlichen
Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers auf Nerven und Blutgefäße zu
blockieren. Dazu zählt die Vitamin B1-Vorstufe Benfotiamin*.
Experimentell wurde belegt, dass dieses Provitamin ein Schlüsselenzym
des Zucker-Stoffwechsels aktiviert und dadurch vier entscheidende
Vorgänge hemmt, die ursächlich an der Entwicklung der diabetischen
Neuropathie beteiligt sind.(1,2) Welchen Nutzen das für die Patienten
haben kann, verdeutlichen klinische Studien, in denen Benfotiamin
Neuropathie-Beschwerden wie Schmerzen, Taubheit und Brennen in den
Füßen linderte und die Nervenfunktion positiv beeinflusste. Dabei
erwies sich der vitaminähnliche Wirkstoff als sehr gut
verträglich.(3-4)

Letztlich kann der Arzt bei starken Schmerzen noch Schmerzmittel
verordnen, die allerdings nur die Symptome lindern können, nicht aber
der Nervenschädigung und ihren Ursachen entgegenwirken.

*Benfotiamin ist als milgamma® protekt rezeptfrei in Apotheken
erhältlich.

Literaturangaben:

1 Hammes HP et al., Nat Med 2003; 9: 294-9.
2 Berrone E et al., J Biol Chem., 2006; 281: 9307-9313
3 Haupt E et al., Int J Clin Pharmacol Ther 2005; 43: 71-775
4 Stracke H et al., Exp Clin Endocrinol Diabetes 2008; 116:600-605



Pressekontakt:

Kerstin Imbery-Will
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 04183/774623
e-Mail: imbery-will@t-online.de
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