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Nach Willen des Bayerischen Sozialministeriums soll am 1. Januar 2010 eine "Agentur zur Vermittlung von Betreuungsleistungen für Pflegebedürftige" ihre Arbeit aufnehmen. Diese soll landesweit niedrigschwellige Betreuungsangebote auf- und ausbauen sowie ehrenamtliche Strukturen und Selbsthilfe fördern. Hintergrund der Planung ist der im Rahmen des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes eingeführte zusätzliche Betreuungsbetrag für pflegebedürftige Personen mit erheblichem allgemeinen Betreuungsbedarf.
Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB), kommentiert das Vorhaben wie folgt:
"Der Aufbau einer solchen Behörde ist pure finanzielle Verschwendung und verursacht unsinnige zusätzliche Bürokratie- und Behördenstrukturen. Zusätzlich zum bereits bestehenden und bewährten Beratungsangebot sowie den bevorstehenden kostspielig finanzierten Pflegestützpunkten erzeugt die Agentur lediglich teure Doppelstrukturen. Wir fordern das Sozialministerium auf, von der Schaffung dieser Agentur abzusehen.
Personell sollen die geplanten Agenturen überwiegend mit Pflegefachkräften besetzt werden. Vor dem Hintergrund des bereits heute existierenden Fachkräftemangels in der Pflege würden durch den Aufbau der Agentur weitere Pflegefachkräfte dem Arbeitsmarkt entzogen und letztlich in der Versorgung und Pflege hilfebedürftiger Menschen fehlen.
Darüber hinaus besteht bei einer Vermittlungstätigkeit durch die Agentur die Gefahr der Marktsteuerung und der einseitigen Zuteilung zu bestimmten Leistungserbringern. Was die angedachte Agentur lediglich leisten sollte, wären generelle Auskünfte über Inhalt, Umfang und Kostenübernahme der Betreuungsleistungen. Für diese wenigen Informationen jedoch brauchen Pflegebedürftige und Angehörige keine zusätzliche Agentur."
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