"Die Ausbildung aller Logopädinnen und Logopäden
muss zügig an den Hochschulen angesiedelt, entsprechende Studiengänge
müssen erhalten bleiben und neue aufgebaut werden". Dies fordert die
Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V.,
Dietlinde Schrey-Dern. Anlass ist die Vorstellung der Evaluation
zahlreicher Modellstudiengänge in Pflege- und Gesundheitsberufen am
vergangenen Freitag, 29. Mai 2015, in Berlin durch das Ministerium
für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) des Landes
Nordrhein-Westfalen (NRW). Seit 2010 werden in diesem Bundesland
entsprechende Modellstudiengänge erprobt. Angesichts der positiven
Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung setzt sich NRW nun
für die dauerhafte Sicherung u.a. der grundständigen logopädischen
Studiengänge ein.
"Wir freuen uns, dass die wissenschaftliche Begleitforschung zu
den Modellstudiengängen unsere Auffassung bestätigt hat, dass die
Akademisierung von Pflege- und Gesundheitsberufen kein Selbstzweck
ist, sondern eine fachlich-inhaltliche Antwort auf die immer
komplexer werdenden Anforderungen eines zukunftsweisenden
Gesundheitssystems", so Schrey-Dern. "Die Sicherstellung der
Patientenversorgung auch im Sinne evidenzbasierter Versorgung
erfordert eine entsprechende Qualifikation aller Behandlerinnen und
Behandler. Ziel einer ausschließlich primär-qualifizierenden
Hochschulausbildung in der Logopädie ist die bestmögliche
Patientenversorgung im Zusammenspiel aller Akteure im
Gesundheitssystem", so Schrey-Dern weiter.
Der dbl weist seit Jahren auf die Notwendigkeit hin, die
Logopädieausbildung an die Hochschulen zu bringen. Da dies bisher in
Deutschland - abgesehen von den Modellstudiengängen - nicht möglich
gewesen ist, absolvierten immer mehr Logopädinnen und Logopäden ein
Studium im Ausland oder sie studieren zusätzlich zu ihrer
berufsfachschulischen Ausbildung an Hochschulen mit einschlägigen
Studiengängen. Dies führt teilweise zu absurd langen
Ausbildungszeiten. In allen anderen westeuropäischen Ländern ist die
Logopädie-Ausbildung an Hochschulen bereits seit Jahren Standard.
Pressekontakt:
V.i.S.d.P.: Cordula Winterholler, Deutscher Bundesverband für
Logopädie e.V., Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen. Weitere
Informationen: Margarete Feit, Tel.: 02234/37953-27, Fax:
02234/37953-13, E-Mail: feit@dbl-ev.de, Internet: www.dbl-ev.de