Kurz vor dem Gastauftritt des Moskauer Theater.doc
im Rahmen des heute eröffneten "Russischen Theaterfrühlings" in
Berlin muss sich die alternative Bühne wieder mit schlechten
Nachrichten herumschlagen. Berichten von Interfax zufolge, wird das
Theater.doc seine Spielstätte erneut - bereits zum zweiten Mal
innerhalb des vergangenen halben Jahres - wechseln müssen. Was im
Dezember 2014 mit der unerwarteten Kündigung des Mietvertrags begann,
nimmt seinen Lauf: nach mühevoller Restaurierung der Spielstätte auf
der Moskauer Spartakovskaya Ulitsa soll nun auch hier Schluss sein.
Grund dafür sind vermeintliche nicht ausreichende Bau- und
Brandschutzvorschriften des Gebäudes, so die Moscow Times.
Elena Gremina, die Direktorin der Spielstätte, bestätigte
Interfax: "Ich war bei der Staatsanwaltschaft, wo ich die
Mietdokumente des Theaters vorzeigen musste. Jetzt werden sie
versuchen unser Haus zu schließen, indem sie irgendwelche
Ungereimtheiten in unseren Dokumenten finden. Da es ist ihnen nicht
gelungen ist uns ökonomisch auszulöschen, versuchen sie es jetzt mit
juristischen Methoden". Wie es weiter geht, steht noch nicht
endgültig fest, jedoch kündigte Gremina an, komme was wolle,
mindestens fünf neue Stücke im September auf die Bühne zu bringen.
Am 2.6. findet eine Diskussion zum Thema "Russisches Theater im
Wandel. Von Chancen und Problemen in Krisenzeiten" in der Schaubühne
statt, wo Gremina die Situation unter anderem erläutern wird. Zudem
zeigt das Theater.doc im Laufe dieser Woche zwei seiner aktuellen
Stücke im russischen Original mit deutschen Untertiteln in der
Schaubühne.
Der Russische Theaterfrühling findet zwischen dem 1. und 6. Juni
in der Schaubühne und im Theater unterm Dach statt. Die insgesamt
sechs Vorstellungen werden mit Simultanübersetzungen aufgeführt.
Organisiert wird das Festival von der Agentur Mediaost Events &
Kommunikation GmbH. Hauptförderer ist der Hauptstadtkulturfonds.
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