fit und munter - Inklusion: Logopädische Beratung und Therapie bei demenziellen Erkrankungen stärker nutzen / Logopädie kann Betroffene und Angehörige im Alltag unterstützen

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Inklusion: Logopädische Beratung und Therapie bei demenziellen Erkrankungen stärker nutzen / Logopädie kann Betroffene und Angehörige im Alltag unterstützen


Die Menschen in Deutschland werden immer älter.
Damit nimmt auch das Risiko zu, an einer Demenz zu erkranken. Nach
Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. - Selbsthilfe
Demenz leben gegenwärtig mehr als 1,4 Millionen Demenzkranke in
Deutschland. Bis zum Jahr 2050 wird mit etwa 3 Millionen Betroffenen
gerechnet. "Von vielen Erkrankten im Anfangsstadium und ihren
Angehörigen wird die eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit als
großes Problem empfunden", sagte Cordula Winterholler,
Geschäftsführerin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V.
(dbl) heute anlässlich des 44. dbl-Jahreskongresses vor der Presse in
Düsseldorf. "Deshalb ist die Beratung, wie Kommunikation im Alltag
trotzdem gelingen kann, ein wichtiger Beitrag für ein gutes
Miteinander", so Winterholler. "Dass die Logopädie hier
vielversprechende Möglichkeiten bietet, ist leider noch nicht
ausreichend bekannt", so die Expertin.

Winterholler wies darauf hin, dass vor allem das eingeschränkte
Sprachverständnis und das schnelle Vergessen von Fakten und Vorgängen
bei Menschen mit einer beginnenden Demenz Schwierigkeiten bereiten.
Oft merkten die Angehörigen oder andere Gesprächspartner nicht
einmal, dass sie falsch verstanden werden. "Hieraus entwickeln sich
zahlreiche Missverständnisse, die zu einer enormen Belastung im
Miteinander führen können", so die Logopädin. Dies trete teilweise
bereits ein, wenn die Betroffenen noch berufstätig sind. Hier biete
die Logopädie Hilfe an. "Am Anfang der Erkrankung können logopädische
Übungsbehandlungen wie intensive Wortfindungsübungen, Übungen zum
Sprachverständnis oder zur besseren Konzentration helfen. Bei
fortschreitender Erkrankung sind eher kompensatorische Methoden
gefordert. Angehörige und Betroffene können lernen, trotz
eingeschränkter Fähigkeiten erfolgreich miteinander zu
kommunizieren", erläutert Winterholler. Zudem gehe es im
fortgeschrittenen Stadium demenzieller Erkrankungen auch darum, die
Schluckfunktion zu stärken und damit zu verhindern, dass Speichel
oder Nahrung in die Atemwege gelangt.

"Betroffene und ihre Angehörigen sind zutiefst beunruhigt über
das, was auf sie zukommt. Sie brauchen in dieser Situation Beratung
und Unterstützung bei der Frage, wie es ganz konkret in ihrem Alltag
weitergehen kann. Schon eine gezielte Beratung kann für Entlastung
der Ernährungs- und der Kommunikationssituation sorgen. Mit den
entsprechenden therapeutischen Maßnahmen sowie Schulungen der
Angehörigen und des pflegenden Umfeldes, wie sie mit den
Herausforderungen gut umgehen können, trägt die Logopädie dazu bei,
dass Menschen mit Demenz ihre kom munikativen Fähigkeiten einsetzen
und oft auch länger zu Hause betreut werden können. Dies ist gelebte
Inklusion", so Cordula Winterholler.

Demenz: Tipps zur Kommunikation mit betroffenen Familienmitgliedern

*Achten Sie auf Blickkontakt.
*Nutzen Sie kurze Sätze.
*Achten Sie auf Ihren Tonfall. Der Ton macht die Musik! Betroffene
reagieren eher auf die Sprechmelodie.
*Stellen Sie einfache, geschlossene Fragen. z.B. Möchtest Du trinken?
Eine Geste kann dabei unterstützen.
*Geben Sie Ihrem Gegenüber ausreichend Zeit für eine Antwort.
*Verzichten Sie auf Diskussionen.
*Kommunizieren Sie auch ohne Worte: Berührungen erzeugen Nähe und
Geborgenheit.
*Vermitteln Sie Ihrem demenzkranken Familienmitglied: "Du gehörst
dazu!"

V.i.S.d.P.:
Cordula Winterholler (dbl-Geschäftsführerin), Deutscher Bundesverband
für Logopädie e.V. (dbl), Augustinusstr. 11 a, 50226 Frechen.



Weitere Informationen:
dbl-Pressereferat, Margarete Feit,
Augustinusstr. 11 a, 50226 Frechen,
Tel.: 02234/37953-27, Fax: 02234/37953-13,
E-Mail: presse @ dbl-ev.de, Internet: www.dbl-Kongress.de.

Ab dem 3. Juni 2015 erreichen Sie uns auch in Düsseldorf unter
0171/1428030.
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