Die richtige Anwendung von Augentropfen ist
komplizierter, als viele Patienten denken.
"Arzneimitteltherapiesicherheit hängt nicht nur vom Wirkstoff,
sondern auch von der Arzneiform ab. Eine Tablette zu schlucken ist
einfach - Augentropfen richtig anzuwenden hat aber viele Tücken und
gelingt nur wenigen Patienten auf Anhieb. Patienten sollten sich die
richtige Anwendung deshalb in der Apotheke erklären lassen", sagte
Dr. Wolfgang Kircher beim pharmacon, einem internationalen
Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. Der Apothekenleiter
ist Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker
(AMK).
Kalte Flüssigkeiten reizen das Auge. Augentropfen werden besser
vertragen, wenn sie vor der Anwendung in der Hand oder in der
Hosentasche einige Minuten lang auf Körpertemperatur angewärmt
wurden. "Ein erwünschter Nebeneffekt: Aus vielen
Kunststoffverpackungen lassen sich die Augentropfen leichter
herauspressen, wenn der Kunststoff durch die Erwärmung elastisch
geworden ist", sagt Kircher.
Besonders älteren oder feinmotorisch eingeschränkten Patienten
fällt die korrekte Anwendung von Augentropfen oft schwer. Diese
Patienten können sich flach ohne Kopfkissen und mit geschlossenen
Augen hinlegen. Dann führen sie das Fläschchen mit beiden Händen und
lassen einen Tropfen des Medikaments auf den inneren Lidrand fallen.
"Die Augen kurz öffnen und direkt danach wieder für mindestens eine
Minute schließen. So verteilen sich die Augentropfen gleichmäßig in
der Tränenflüssigkeit." Kircher: "Bei Augentropfen gilt: Weniger ist
mehr. Tropft man mehr als einen Tropfen ins Auge oder ist der Tropfen
zu groß, so wird die Flüssigkeitsmenge zu schnell abtransportiert.
Deshalb sollte man auch vermeiden, dass mehr als ein Tropfen ins Auge
kommt."
Viele Augentropfen sind so verpackt, dass vor der ersten Entnahme
ein Siegel gebrochen werden muss. Patienten, denen das bei den
kleinen Verpackungen schwerfällt, können sich das Siegel vom
Apotheker entfernen lassen.
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