fit und munter - Mitralklappen-Insuffizienz / Wenn die Mitralklappe nicht mehr richtig schließt

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Mitralklappen-Insuffizienz / Wenn die Mitralklappe nicht mehr richtig schließt


Schon nach drei Treppenstufen stehen bleiben und
schnaufen, selbst beim Anziehen nach Luft ringen - atemloser Alltag
für Menschen mit einer undichten Mitralklappe. Medikamente lindern
bislang lediglich die Symptome der so genannten
Mitralklappen-Insuffizienz, an der in Deutschland zwischen 800.000
und eine Millionen Patienten leiden, also zwei bis drei Prozent der
Gesamtbevölkerung. In der Regel wird die defekte Herzklappe repariert
oder durch ein Implantat ersetzt. Gerade älteren Patienten kann eine
große Operation am offenen Herzen oft nicht zugemutet werden. Das
neuartige MitraClip-Verfahren per Katheter kommt mit einer Punktion
der Leistenvene aus. Ganz schonend und mit einer hohen Erfolgsrate
von 95 Prozent. Für den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) stellt
dieses Verfahren inzwischen eine "etablierte Behandlungsoption" dar.

Was ist eigentlich eine Mitralklappen-Insuffizienz?

"Die Mitralklappe liegt zwischen dem linken Vorhof und der linken
Herzkammer. Sie soll mit ihren beiden segelähnlichen Klappenteilen
sicherstellen, dass die Herzkammer Blut, das mit Sauerstoff
angereichert ist, aus den Lungen ausschließlich in Richtung
Körperkreislauf pumpt - und es nicht zurück strömt in die
Atemorgane", erklärt Professorin Dr. Ilka Ott, Oberärztin am
Deutschen Herzzentrum München. Diese wichtige Klappe ist bei der
Mitralklappen-Insuffizienz undicht. Es fließt deshalb Blut zurück in
die Lungen, mal mehr, mal weniger. Gleichzeitig aber strömt erneut
Blut aus den Lungen in die linke Herzkammer. Die Folge: Die
Gesamtmenge des Blutes steigt an. Das belastet die Herzkammer massiv.
Auf Dauer kann es zu einer Überlastung kommen. Durch diese chronische
Überforderung kann das Herz schließlich versagen. Als Ursache kommen
beispielsweise Durchblutungsstörung des Herzmuskels durch Verengungen
oder Verschlüssen der Herzkranzgefäße infrage. Aber auch Erkrankungen
wie eine Entzündung, bei der sich die linke Herzkammer ausweitet.
Zudem können sich die Mitralklappen-Segel oder der Halteapparat der
Klappe so verändern, dass sie nicht mehr funktionsgerecht schließen.

Welche Folgen hat die Erkrankung für den Alltag der Betroffenen?

Sie schränkt ihr Leben deutlich ein, verringert auch ihre
Lebensqualität ganz erheblich. Denn Sie müssen bedenken, dass jede
körperliche Anstrengung zu einer bedrohlichen und sehr unangenehmen
Atemnot-Attacke führt. Medikamente helfen nur bedingt, wie z. B.
Entwässerungsmittel. Oder bestimmte gefäßerweiternde Medikamente. Sie
können es den Herzmuskeln erleichtern, sich zusammen zu ziehen und
Blut aus den Herzkammern heraus zu pumpen. Ursächlich kann eine
Verbesserung aber nur erreicht werden, wenn die Undichte der Klappe
verringert wird. Bei einer hochgradigen Mitralklappen-Insuffizienz
und typischen Symptomen wie schwerer Luftnot wird in der Regel eine
operative Behandlung angestrebt. Bei Patienten mit einem niedrigen
Operationsrisiko wird versucht, die Klappen zu erhalten oder zu
ersetzen. Mit zunehmendem Alter wächst jedoch die Zahl der
Betroffenen dieser Erkrankung. Bei Menschen über 75 Jahren liegt sie
bei bis zu zehn Prozent. "Ältere Patienten, Patienten mit
Vorhofflimmern, mit einer eingeschränkten Herzleistung oder Patienten
mit einem erhöhten Lungenarteriendruck können heutzutage auch mit
einer MitraClip-Therapie behandelt werden", berichtet Professor Ott.

Wie geht dieser Eingriff vor sich?

Bei dieser minimal-invasiven Technik muss der Brustkorb nicht
geöffnet werden. Der Arzt punktiert vielmehr die Vene in der rechten
Leiste. Durch das winzige Loch schiebt er einen Katheter wird bis zum
rechten Vorhof des Herzens vor. Hier punktiert er die Scheidewand vom
rechten in den linken Vorhof und schiebt über diese Schleuse das
Clip-System in den linken Vorhof vor. "Der Clip wird dann über die
Mitralklappe gesteuert, millimetergenau ausgerichtet und geschlossen,
wenn er die Segel eingefangen hat", so Professor Ott weiter. In der
Regel werden die Patienten nach vier Nächten wieder aus dem
Krankenhaus entlassen. Mehr Informationen gibt es auf dem neuen
Online-Portal www.herzklappenhilfe.de oder unter www.abbott.de.



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