Die Rettungsschwimmer der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 773
Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Das sind 87 Personen oder 11,25
Prozent mehr als 2013. In 109 Einsätzen mussten sie sogar ihr eigenes
Leben riskieren, um die Opfer lebend an Land zu bringen. Diese Zahlen
gab der Präsident der DLRG, Hans-Hubert Hatje heute in Berlin
bekannt. "Dies zeigt mir, dass unsere Retter kein Menschenleben
verloren geben. Sie kämpfen bei starker Strömung, Sturm und anderen
Gefahren um jedes Leben", würdigte der Präsident die Leistungen der
Einsatzkräfte an Küsten und Binnengewässern. Die Bilanz der
Wasserrettungsorganisation weist zudem 6.665 Hilfeleistungen für
Wassersportler und weit über 33.000 Erste-Hilfe-Einsätze aus. "Der
Monat Juli hat die Rettungseinsätze besonders an der Küste in die
Höhe schnellen lassen. Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder
Unkenntnis über die Gewässer waren die häufigsten Ursachen", sagte
Hatje. Über 47.000 Retter habe die DLRG im vergangenen Jahr
eingesetzt. Sie haben auf ehrenamtlicher Basis mehr als zwei
Millionen Wachstunden geleistet, um die Wasserfreizeit von Millionen
sicherer zu machen.
In der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung ist nach einer Phase
des Abwärtstrends mittlerweile wieder eine leichte Steigerung zu
erkennen. Die Ausbilder am Beckenrand haben im vergangenen Jahr
203.631 Prüfungen abgenommen. Damit bewies die DLRG einmal mehr ihre
Position als die Nummer eins in der Schwimm- und
Rettungsschwimmausbildung. Hatje bezeichnete es als bemerkenswert,
dass trotz des Bädersterbens knapp 65.000 Rettungsschwimmprüfungen
erfolgreich abgelegt wurden. Nachwuchssorgen in Bezug auf den
Wasserrettungsdienst müsse sich die DLRG da noch nicht machen, so der
Präsident in seinen Ausführungen. "Sorgen bereitet mir der Rückgang
in der Zahl der Abnahmen des Jugendschwimmabzeichens in Bronze",
bilanziert Hans-Hubert Hatje die Ausbildungsleistung. Denn dies zeige
sehr deutlich, dass die Schwimmfertigkeit in Deutschland abnehme.
Dafür machte der DLRG-Präsident die sich weiter verschlechternden
Rahmenbedingungen für die Ausbildung verantwortlich. Die Zahl der
geschlossenen und akut von Schließung bedrohten Bäder in Deutschland
habe sich mittlerweile auf 900 erhöht, so eine DLRG-eigene Studie.
"Diese Entwicklung ist alarmierend. Die Folgen werden wir alle zu
spüren bekommen. Annähernd 25 Prozent aller Grundschulen können
keinen Schwimmunterricht mehr anbieten, weil ihnen kein Bad zur
Verfügung steht. Jeder zweite Schüler der 4. Klasse ist kein sicherer
Schwimmer mehr." Schwimmbäder sind Kulturstätten wie auch Lehrraum
gleichermaßen. Von daher sei es auch nicht verwunderlich, dass die
Menschen in den Kommunen immer lauter gegen die Bäderschließungen
protestierten. Hatje: "87,3 Prozent der Menschen wollen ihr Bad um
die Ecke behalten. Das ist die große Mehrheit. Darauf muss die
Politik hören."
Die Mitglieder der DLRG haben im vergangenen Jahr knapp sieben
Millionen Stunden ehrenamtlich geleistet. "Das ist ein großer
gesellschaftlicher Beitrag, den wir da leisten", berichtet der Chef
der Wasserretter nicht ohne Stolz. Über 1,3 Millionen Mitglieder und
Förderer unterstützen die Ziele und humanitären Aufgaben der größten
Wasserrettungsorganisation der Welt.
Die DLRG hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1913 zur Aufgabe
gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Schirmherr ist
Bundespräsident Joachim Gauck. Von 1950 bis 2014 hat sie knapp 22
Millionen Schwimmprüfungen und über viereinhalb Millionen
Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. Die Kernaufgaben der DLRG sind
die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über
Wassergefahren sowie der Wasserrettungsdienst.
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