Das Zweitmeinungsverfahren gesetzlich in
Deutschland zu verankern, ist dringender denn je. Denn die hiesigen
Ärzte geben ihren Patienten selten den Rat, sich bei einem zweiten
Mediziner vorzustellen. Im Durchschnitt haben Ärzte nur 13 Prozent
ihrer Patienten die Einholung einer weiteren Meinung nahegelegt.
Selbst bei Bandscheibenvorfällen raten Mediziner nur in 23 Prozent
zur Einholung einer zweiten Meinung. Dies sind Ergebnisse der Studie
"Ärzte-Trendbefragung Zweitmeinungsverfahren" der Asklepios Kliniken
Hamburg, für die über 100 Ärzte befragt wurden.
Vor allem die niedergelassenen Ärzte zögern, ihren Patienten den
Gang zu einem anderen Mediziner zu empfehlen. Innerhalb der
vergangenen zwölf Monate haben nur 10 Prozent von ihnen dies gemacht.
Unter den befragten Klinikärzten waren es 16 Prozent. Selbst im Fall
von schweren operativen Eingriffen wie Herzerkrankungen empfehlen nur
48 Prozent der Befragten, eine Zweitmeinung einzuholen.
"Deutschlands Ärzte müssen für das Wohl ihrer Patienten alle
Möglichkeiten ausschöpfen und im Zweifel zum Zweitmeinungsverfahren
raten", sagt Dr. Thomas Wolfram, Geschäftsführer und Sprecher der
Asklepios Kliniken Hamburg.
Bundesbürger zufrieden mit Ergebnis des Zweitmeinungsverfahrens
Die Vorteile des Zweitmeinungsverfahrens sind eindeutig. "Der
Patient kann sich aufgrund der zweiten Meinung viel bewusster
entscheiden, auch in Bezug auf alternative Behandlungsmöglichkeiten",
sagt Dr. Wolfram. Belegt wird dies auch durch frühere Ergebnisse
einer Patienten-Befragung. So waren nahezu alle Bundesbürger, die
schon einmal eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt eingeholt
haben, mit Ablauf und Ergebnis des Zweitmeinungsverfahrens zufrieden.
94 Prozent der Deutschen, die bislang noch keine zweite Meinung
eingeholt haben, würden dies im Krankheitsfall machen oder zumindest
erwägen.
"Die Ergebnisse zeigen klar, dass eine gesetzliche Verankerung des
Zweitmeinungsverfahrens dringend notwendig ist", sagt Dr. Wolfram.
Das Zweitmeinungsverfahren ist Bestandteil des sogenannten
Versorgungsverstärkungsgesetzes, das die Bundesregierung Ende Februar
vorgestellt hat und in diesem Monat verabschiedet worden ist. Demnach
erhält der Versicherte bei bestimmten mengenanfälligen, planbaren
Eingriffen einen Anspruch auf die Einholung einer unabhängigen
ärztlichen Zweitmeinung. Der Bundesrat berät das nicht
zustimmungspflichtige Gesetz am 10. Juli abschließend.
Nur 23 Prozent der Ärzte raten bei einem Bandscheibenvorfall zu
einer zweiten Meinung
Abgesehen von einem Gesetz muss sich allerdings bei Medizinern ein
Sinneswandel vollziehen. Denn nur wenige regen derzeit eine
Zweitmeinung an. Selbst bei schweren Erkrankungen wie Schlaganfall
empfehlen nur 43 Prozent der Ärzte ihren Patienten das Einholen einer
zweiten Meinung. Bei akuten Erkrankungen wie einem
Bandscheibenvorfall raten lediglich 23 Prozent der Ärzte zu dem
Verfahren, dabei kommen hier eine Vielzahl alternativer
Heilungsmethoden in Betracht.
Die Asklepios Kliniken in Hamburg bieten ihren Patienten aktiv
eine Zweitmeinung in einer Vielzahl medizinischer Fachbereiche wie
etwa Gefäßmedizin, Kardiologie, Neuromedizin und Rückenmedizin an.
Die Ausweitung auf andere medizinische Bereiche ist geplant.
Hintergrundinformation
Im April 2015 führten die Asklepios Kliniken Hamburg eine Studie
zum Thema "Zweitmeinungsverfahren in Deutschland" durch. Dafür wurden
bundesweit 103 Ärzte aller Fachrichtungen befragt, darunter 53
Klinikärzte und 50 niedergelassene Ärzte. Auf Anfrage erhalten Sie
Infografiken mit den detaillierten Umfrageergebnissen.
Über Asklepios
Asklepios zählt zu den führenden privaten Betreibern von
Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Die
Klinikkette verfolgt eine verantwortungsvolle, auf hohe Sicherheit
und Qualität ausgerichtete nachhaltige Strategie. Auf dieser Basis
hat sich Asklepios seit der Gründung vor fast 30 Jahren dynamisch
entwickelt. Aktuell verfügt der Konzern bundesweit über rund 140
Gesundheitseinrichtungen und beschäftigt mehr als 45.000 Mitarbeiter.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2013 wurden rund 2,2 Mio. Patienten in
Einrichtungen des Asklepios-Konzerns behandelt.
In der Metropolregion Hamburg, dem Nukleus der fortschrittlichen
Medizin, betreibt Asklepios den größten Krankenhausverbund an einem
europäischen Standort. Mit 60 Fachdisziplinen von Augen- bis zur
Zahnheilkunde und 170 verschiedenen Abteilungen ist Asklepios in den
Stadtgebieten Altona, Barmbek, Harburg, Nord (Ochsenzoll/Heidberg),
St. Georg, Wandsbek und Rissen vertreten. Die medizinischen
Fachexperten versorgen am Standort jährlich rund 560.000 Patienten
stationär und ambulant. In der Hansestadt wird jeder zweite
Krankenhauspatient in einer Asklepios-Klinik behandelt. Der
Klinikbetreiber beschäftigt in der Hansestadt über 13.000
Mitarbeiter, darunter rund 2.000 Ärzte, und ist somit einer der
größten privaten Arbeitgeber und mit 1.600 Ausbildungsplätzen der
größte Ausbildungsbetrieb Hamburgs.
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