In Deutschland leider noch weitgehend unbekannt, hat Amerika längst entdeckt, was den unangenehmen Lippenherpes lindern kann. Bereits im Jahr 1987 stellte Dr. R.S. Griffith zusammen mit einem Forscherteam in einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie fest, das akute Herpes Infektionen bei einer Gabe von 3 g L-Lysin täglich deutlich schneller verliefen und weniger stark waren. Weiterhin stellten die Probanden einen Rückgang der Anzahl der Schübe fest.
Wie kann das funktionieren?
Das Herpes Simplex Virus Typ 1 ist für seine Vermehrung auf die Aminosäure L-Arginin angewiesen. Schlicht erklärt kann man auch sagen, es ernährt sich von L-Arginin. L-Lysin hat eine sehr ähnliche chemische Struktur, daher erkennt das Virus den Unterschied zwischen beiden Aminosäuren nicht.
Entscheidend ist die Balance
Liegt nun der L-Lysin-Anteil im Körper im Verhältnis zu L-Arginin deutlich höher nutzt das Virus L-Lysin als Nahrung. Da er dieses nicht verwerten kann, ist damit auch seine Vermehrung gestoppt. Folge für den Menschen: Die Infektion klingt ab.
Für Betroffene ein Lichtblick
L-Lysin kann also für Millionen von Herpes Geplagten ein bisschen Licht ins Dunkel bringen. Wichtig für eine erfolgreiche Lippenherpes Therapie ist allerdings die zügige, rechtzeitige und richtig dosierte Einnahme von L-Lysin-Präparaten. Bereits bei ersten Anzeichen einer Infektion sollte man am Ball bleiben. Unterstützend wirkt auch ein Verzicht auf arginin-haltige Lebensmittel, wie Schokolade, Nüsse, Getreideprodukte und Bier.
Reicht der Gehalt in Lebensmitteln?
Da L-Lysin eine essentielle Aminosäure ist, d.h. der Körper kann sie nicht selbst produzieren,
wird ihr Bedarf für den menschlichen Organismus aus der Nahrung gedeckt. Im Normalfall ist der Bedarf an Lysin durch eine ausgewogene Ernährung völlig abgedeckt. Hohe Vorkommen finden sich in tierischen Lebensmitteln wie Milch und Milchprodukten, Eiern, Fleisch und Fisch. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung sollten regelmäßig Hülsenfrüchte, wie Linsen, Erbsen oder Bohnen, Sojaprodukte und Reis auf dem Speiseplan stehen, da ihr L-Lysin-Anteil von den veganen Lebensmitteln am höchsten ist.
Im Falle einer akuten Herpes-Infektion sowie zur Prophylaxe besteht allerdings ein erhöhter Bedarf. Hier werden der Arzt/Ärztin oder Apotheker/in meist bis zu 3 g täglich empfehlen.
Gute L-Lysin Präparate gibt es in der Apotheke.