fit und munter - Was Kindern den Rücken stärkt

fit und munter

Was Kindern den Rücken stärkt


Kinder, die den ganzen Tag an der frischen Luft
beim Spielen verbringen sind durch moderne Lebensumstände zur
Seltenheit geworden. Der Alltag von Kindern und Jugendlichen wird
zunehmend durch Sitzen dominiert - und diese Entwicklung bleibt nicht
ganz ohne Folgen.

Kinderärzte und Orthopäden beobachten seit Jahren eine
beunruhigende Tendenz: Rückenschmerzpatienten werden immer jünger.
Neueren Umfragen zufolge hatte knapp die Hälfte der Grundschüler
schon einmal darunter zu leiden und bei den älteren Jugendlichen
steigt die Zahl auf bis zu 80 %. Tatsache ist, ein sinkender
Altersdurchschnitt lässt sich nicht nur bei Rückenbeschwerden
erkennen, sondern auch bei anderen Krankheitsbildern. Heranwachsende,
die an Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Gelenkschmerzen oder
Bluthochdruck leiden, sind heutzutage keine Ausnahme mehr. Sie werden
häufig durch Faktoren wie schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung und
zu viel Sitzen begünstigt.

Expertenrat: Das Bewegungsbedürfnis von Kindern fördern

Was kann man gegen verspannte Kinderrücken tun - oder was hilft,
damit es gar nicht so weit kommt? Experten sind sich einig:
Ausreichende Bewegung und die richtigen Alltagsgegenstände sind zwei
entscheidende Komponenten. Der Geschäftsführer der
Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung (BAG)
e. V., Dr. Dieter Breithecker, rät dazu, dass Kinder sich mindestens
drei Stunden täglich bewegen. Ohnehin haben die meisten Kinder einen
großen Bewegungsdrang und möchten toben, spielen und rennen. Eltern
sollten das fördern, genauso, wenn das Kind sich für Sport
begeistert. Abwechslungsreiche Bewegung, die den ganzen Körper
involviert, ist dabei besser als eine frühzeitige Spezialisierung auf
eine einzige Sportart, denn diese Vielseitigkeit gibt wichtige
Impulse für ihre körperliche, geistige und psychische Entwicklung.

So können Kinder selbst im Sitzen aktiv sein

Die tatsächlichen Lebensumstände sehen jedoch häufig anders aus,
denn viele Kinder sitzen täglich stundenlang: in der Schule, bei den
Hausaufgaben oder vor Computer, Spielkonsole und Fernseher. Ein
weiterer Aspekt: Ergonomie spielt bei Kindermöbeln oft eine eher
untergeordnete Rolle - ein Fehler mit gravierenden Folgen, warnt auch
Detlef Detjen, Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.
V. Der Verein befasst sich seit Jahren mit dem Thema "Gesunder
Kinderrücken" und weiß, wie wichtig die richtigen Alltagsgegenstände
für eine gesunde Entwicklung der Kinder sind. Dreidimensional
bewegliche Stühle fördern dynamisches Sitzen und unterstützen den
natürlichen Bewegungsdrang von Kindern. Positiver Nebeneffekt: Auch
die Konzentrationsfähigkeit wird so verbessert.

Die AGR hat einen umfangreichen Kriterienkatalog formuliert, den
Kindersitzmöbel erfüllen müssen, um mit dem AGR-Gütesiegel als
besonders rückengerechte Produkte ausgezeichnet zu werden. Neben der
Anpassungsfähigkeit an verschiedene Haltungen und Sitzpositionen
zählen dazu eine Größenverstellbarkeit, Federung sowie ergonomische
Sitz- und Lehneigenschaften. AGR-zertifizierte Kindersitzmöbel gibt
es beispielsweise von den Herstellern Moizi (www.moizi.de), VS
Vereinigte Spezialmöbelfabriken (www.vs-moebel.de), aeris
(www.aeris.de) und Moll (www.moll-funktion.de). Sie alle beweisen,
dass Sitzen und Bewegung kein Widerspruch sind.

Tisch und Stuhl als zusammenhängendes System

Ein guter Stuhl ist ein guter Anfang, doch wichtig ist auch, dass
Tisch und Stuhl eine Einheit bilden. Beim Tisch ist es wichtig, dass
er eine Neigungsfunktion von mindestens 16° aufweisen sollte. Der
Grund: Durch eine starre und flache Tischplatte werden Verspannungen
im Nacken begünstigt. Ein AGR-zertifizierter Kinderschreibtisch, etwa
von den Herstellern Moizi, VS oder Moll, ist darüber hinaus mit einer
ausreichend großen Arbeitsfläche ausgestattet und höhenverstellbar.

Die AGR empfiehlt Sitzmöbel und Schreibtische nicht nur für den
Hausgebrauch, sondern auch für Schulen. Wie könnte also das ideale
Klassenzimmer aussehen? Dr. Breithecker fasst zusammen:
Heranwachsende brauchen ein Mobiliar, welches zu ihnen passt.
Empfehlenswert sind zudem Stühle mit einer dreidimensional
beweglichen Sitzfläche, die verschiedene Positionen ermöglichen. Und
dabei soll es nicht bleiben: Am besten ist eine dynamische
Unterrichtspädagogik mit der Möglichkeit abwechselnd im Sitzen und
Stehen zu lernen.

Schon bei den Kleinsten auf rückengerechte Ausstattung achten

Nicht jeder weiß: Die Ursache von Rückenbeschwerden findet sich
oft bereits im Säuglings- und Kleinkindalter, denn schon bei
Babyschalen oder Kinderwagen werden oft die falschen Prioritäten
gesetzt. Leicht und handlich sollen sie sein, doch was für die Eltern
praktisch ist, tut dem Rücken der Kinder nicht unbedingt gut.
Produkte des Herstellers kiddy (www.kiddy.de), die von der AGR als
besonders rückengerecht zertifiziert wurden, beweisen, dass
Handlichkeit nicht auf Kosten der Kindergesundheit gehen muss.

Egal, ob beim Sonntagsspaziergang oder im Urlaub: Bei
Unternehmungen mit dem jüngsten Familienmitglied darf der richtige
Kinderwagen nicht fehlen. Umso wichtiger, dass der Wagen Eltern und
Kind gerecht wird. Dies geht am besten durch diverse
Verstellmöglichkeiten, die einen Wechsel aus Liege- und Sitzposition
möglich machen, ein geringes Eigengewicht und
Anwendungsmöglichkeiten, die sich dem Alter und den Proportionen des
Kindes anpassen lassen. Sichtfreiheit, optimale Klimatisierung,
Wetterschutz, einfache Faltbarkeit und Erfüllung der geltenden
Sicherheitsstandards sind darüber hinaus die Kriterien für einen
AGR-zertifizierten Kinderwagen.

Auch im Auto sind die Kleinsten mit dabei - zunächst in
Babyschalen, die rückwärts zur Fahrtrichtung befestigt werden. Das
Problem: Bei herkömmlichen Babyschalen sind die Kinder während der
Fahrt in einer Position fixiert, bei der die Wirbelsäule gekrümmt
ist. Viel besser geeignet ist eine Autobabyschale, die sich in die
liegende Position verstellen lässt. Babyschalen von kiddy, die mit
dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet wurden, ermöglichen den
Positionswechsel mit nur mit einem Handgriff. Ab einem Alter von 9
Monaten bis zu 12 Jahren sind Kindersitze im Auto unverzichtbar.
Modelle von kiddy sind für verschiedene Alters- und Gewichtsklassen
erhältlich und tragen ebenfalls das AGR-Gütesiegel.

Gesunder Schlaf für Babys und Kleinkinder: Auf die Matratze kommt
es an

Erwachsene verbringen etwa ein Drittel ihres Lebens schlafend,
Säuglinge und Kleinkinder schlafen mit etwa 12-16 Stunden pro Tag
noch deutlich mehr. Für eine gesunde Entwicklung des Rückens ist die
richtige Matratze bei den Kleinsten ein entscheidender Faktor.
Matratzen mit AGR-Gütesiegel der Alfred Viehhofer GmbH (www.alvi.de)
berücksichtigen die Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern in
besonderem Maße. Die Matratzen dürfen nicht zu weich sein, sollten
sich aber trotz des geringen Körpergewichts dem Profil des Kindes
anpassen. Praktisch sind Duo-Matratzen mit einer weicheren Baby- und
einer härteren Kinder-Seite. Besonders wichtig ist außerdem ein
ausgeklügeltes Belüftungssystem der Matratze. Ein trittfester
Matratzenrahmen gibt zusätzliche Sicherheit, damit die Kinderfüße
nicht zwischen Matratze und Bettgestell eingeklemmt werden können.

Kinderschuhe für gesunde Füße von Anfang an

Falsches Schuhwerk wirkt sich nicht nur auf die Füße und Beine
aus, sondern beeinflusst die ganze Haltung und kann sogar
Rückenbeschwerden verursachen. Vor allem bei Kindern, die sich noch
im Wachstum befinden, muss die Entstehung von Fehlhaltungen jedoch
unbedingt vermieden werden. Passendes und bequemes Schuhwerk ist
dafür eine wichtige Voraussetzung. Kinderschuhe des Herstellers chung
shi (www.chung-shi.de) wurden von der AGR mit dem Gütesiegel "Geprüft
& empfohlen" ausgezeichnet. Sie passen sich dem Fuß nicht nur in
seiner Länge, sondern auch in Breite und Höhe an. Darüber hinaus
verfügen sie über eine flexible Sohle - dies gewährleistet eine
Beweglichkeit des Fußes ohne Auswirkungen auf die Haltung und die
Wirbelsäule. Die AGR weist darauf hin, dass Babys und Kleinkinder
noch gar keine festen Schuhe benötigen - laufen lernen geht barfuß am
besten.

Über die AGR

Die Aktion Gesunder Rücken e. V. befasst sich seit 20 Jahren mit
der Prävention und Therapie der Volkskrankheit Rückenschmerzen. Eine
wichtige Entscheidungshilfe für Verbraucher stellt das AGR-Gütesiegel
"Geprüft & empfohlen" dar. Von unabhängigen medizinischen Gremien als
besonders rückenfreundlich eingestufte Alltagsgegenstände können mit
dem Gütesiegel ausgezeichnet werden.

Gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und
Bewegungsförderung (BAG) e. V. hat die AGR die Initiative "Aktion
Gesunder Kinderrücken" ins Leben gerufen. Sie befasst sich mit einer
gesunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und leistet
Aufklärungsarbeit über die Bedeutung von ausreichend Bewegung und
ergonomischen Alltagsgegenständen.

Weiterführendes Informationsmaterial und einen Überblick über
aktuelle Broschüren und Bücher finden Sie online unter:
www.agr-ev.de/patientenmedien. Videos und Experteninterviews zu
rückengerechten Alltagsgegenständen bietet der neue Infoservice "AGR
TV" unter www.youtube.com/dieagr.

Kurz und bündig:

Rückenschmerzen sind keine Alterserscheinung - immer häufiger sind
bereits Kinder betroffen. Die beste Vorbeugung vor Rückenbeschwerden
sind regelmäßige Bewegung und die richtigen Alltagsgegenstände.
Kinder und Jugendliche, die in der Schule und zuhause viel sitzen,
können dies durch Aktivsitzmöbel kompensieren. Bei der Wahl von
Kinderschuhen gilt, dass sie bequem sein und passen müssen - so wird
Haltungsschäden vorgebeugt. Auch bei den Kleinsten sollte schon auf
rückengerechte Produkte geachtet werden. Die Nutzung von Matratzen,
Kinderwagen, Babyschalen und Kindersitzen mit dem AGR-Gütesiegel kann
Rückenproblemen in späteren Jahren vorbeugen.



Pressekontakt:
Aktion Gesunder Rücken e. V.
Detlef Detjen
Detlef.Detjen@agr-ev.de
04284 - 926 99 90
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