Sommerferien! Jetzt stellt sich die Frage: Wie
komme ich kostengünstig, umweltschonend und dennoch bequem an den
Urlaubsort? Aus Umweltsicht sind Auto und Flugzeug keine gute Wahl,
da allein schon deren CO2-Ausstoß sehr hoch ist. Bleiben für alle
Ziele in Deutschland und Europa Bahn und Fernbus, die ähnlich gute
Ökobilanzen aufweisen. Der ökologische Verkehrsclub VCD gibt fünf
wichtige Verbrauchertipps zur Frage: Mit Bus oder Bahn in den
Sommerurlaub?
Tipp 1: Reisezeit abwägen. Die Bahn ist schneller als der Fernbus,
vor allem entlang der Schnellbahntrassen. So benötigt der Bus
zwischen Berlin und Hannover häufig doppelt so lange wie der ICE oder
IC der Deutschen Bahn. Auf anderen Strecken ist der Unterschied
jedoch gering: Zwischen Freiburg und München zum Beispiel benötigt
der Fernbus nur knapp 15 Minuten länger als die Schnellzüge der Bahn.
Es lohnt sich also, die Reisezeit zu vergleichen.
Tipp 2: Reisekosten vergleichen. Der niedrige Preis ist der
meistgenannte Grund, weshalb sich Fahrgäste für den Fernbus
entscheiden, das bestätigt die Befragung im Rahmen des »VCD-Bahntest
2014/2015«. Im Durchschnitt ist die Bahnreise 139 Prozent teurer als
die Reise mit dem Fernbus. Doch auch hier lohnt der genaue Blick. Bei
frühzeitiger und zeitflexibler Buchung kann die Bahn günstiger sein
als der Bus. Vor allem Familien profitieren vom Preissystem der Bahn:
Kinder unter 15 Jahren fahren in Begleitung eines Eltern- oder
Großelternteils kostenlos. Fernbustickets sind besonders günstig,
wenn sie auf einem Buchungsportal verglichen werden. Doch nicht alle
Portale berücksichtigen Kinderermäßigungen oder ermöglichen das
Buchen von Hin- und Rückfahrt. Im »VCD Bahntest 2014/2015« schnitten
die Portale GoEuro und Waymate am besten ab.
Tipp 3: Fahrgastrechte beachten. Fahrgäste haben im Bahnverkehr
deutlich mehr Rechte als im Busverkehr. Generell gelten
Entschädigungsleistungen im Busverkehr erst ab Strecken über 250
Kilometer - im Bahnverkehr auf allen Entfernungen. Zudem werden im
Busverkehr Erstattungen des Fahrpreises erst ab einer Verspätung von
mehr als zwei Stunden fällig - im Bahnverkehr ab einer Stunde. Und
kommt es wegen widriger Wetterbedingungen zu Ausfall oder Verspätung
muss im Busverkehr gar keine Entschädigung gezahlt werden - bei der
Bahn ist die »höhere Gewalt« kein Ausschlussgrund.
Tipp 4: Kundenservice berücksichtigen. Damit eine Fernreise
bereits vor der Abfahrt als angenehm empfunden wird, braucht es
verständliche, aktuelle Informationen sowie Kioske und Toiletten am
Abfahrtspunkt. Dabei haben Bahnhöfe meistens die Nase vorn: An
Fernbushaltestellen fehlen diese Einrichtungen oftmals. Fernbuskunden
müssen sich somit darauf einstellen, Informationen über die
Smartphone-Apps der Anbieter abzurufen.
Tipp 5: Barrieren vorab prüfen. Für mobilitätseingeschränkte
Menschen ist das Verreisen nicht selten ein Problem. Zwar sind die
Züge der Bahn mit speziellen Plätzen für Rollstuhlfahrer und
geräumigen Toiletten ausgestattet, jedoch muss die Reise spätestens
24 Stunden vor Antritt angemeldet werden. Beim Einstieg ist die Hilfe
Dritter notwendig. Die Situation bei Fernbussen ist nicht besser:
Höhenunterschied beim Einstieg und schwer zugängliche Toiletten sind
die Probleme. Erst ab 2019 dürfen nur noch behindertengerechte
Fernbusse unterwegs sein. Bis dahin ermöglichen manche Fernbusfahrer,
auf Anfrage gezielt Parkplätze mit behindertengerechten Toiletten
anzufahren. Es ist also notwendig, Barrieren vor Antritt der Reise zu
prüfen und Hilfe anzumelden.
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Anja Smetanin, VCD-Pressesprecherin - Fon 030/280351-12 -
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