fit und munter - Kummer cum laude? TK-CampusKompass zeigt: Mehr als jeder 5. Studierende bekommt psychische Diagnose

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Kummer cum laude? TK-CampusKompass zeigt: Mehr als jeder 5. Studierende bekommt psychische Diagnose


Drei von zehn Studentinnen in Deutschland bekommen
mindestens einmal im Jahr eine psychische Diagnose, bei den
männlichen Studierenden sind "nur" 15 Prozent betroffen. Das geht aus
dem Gesundheitsreport hervor, den die Techniker Krankenkasse (TK)
heute in Berlin vorgestellt hat. Insgesamt erhielten 21,4 Prozent der
Studierenden, also mehr als jeder Fünfte, 2013 eine psychische
Diagnose. Zu den häufigsten Erkrankungen gehören Depressionen,
somatoforme Störungen, Anpassungs- und Belastungs- sowie
Angststörungen. Zudem zeigt der Report, dass 4,3 Prozent der
Hochschüler psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch nahmen.
Fast vier Prozent der angehenden Akademiker bekamen 2014
Antidepressiva verordnet - das sind 43 Prozent mehr als 2006.

Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, zu den Ergebnissen:
"Wir wissen alle, dass das Studium vor allem in Prüfungszeiten Stress
bedeutet. Es ist allerdings beunruhigend, wenn der Druck bei so
vielen Studierenden ein Ausmaß annimmt, dass sie ihn allein nicht
bewältigen können und medizinische Unterstützung brauchen."

Laut TK-Gesundheitsreport nehmen psychische Belastungen bei
Studierenden mit dem Alter zu. Dr. Thomas Grobe vom Aqua-Institut,
das die Daten für die TK ausgewertet hat: "Bis zum Alter von 26
Jahren bekommen Studierende seltener Antidepressiva verschrieben als
ihre berufstätigen Altersgenossen. Dann steigt das Volumen bei den
Hochschülern deutlich stärker und ab 32 bekommen Studierende beider
Geschlechter etwa doppelt so viel verschrieben wie die
Erwerbspersonen."

Begleitend zu ihrem Gesundheitsreport, für den die TK jährlich
Krankenstandsdaten und Arzneimittelverordnungen auswertet, hat die
Krankenkasse in einer repräsentativen Studie 1.000 Studierende in
Deutschland zu ihrem Lebensstil befragt. Danach haben 55 Prozent der
angehenden Akademiker regelmäßig Stress, ein weiteres Viertel steht
sogar unter Dauerstress. Die Hälfte der Studentinnen und vier von
zehn Studenten litten unter stressbedingter Erschöpfung. Zu den
wichtigsten Stressauslösern gehören laut TK-Umfrage Prüfungen (52
Prozent), der Lernstoff (28 Prozent), die Doppelbelastung von Studium
und Jobben (26 Prozent), die Angst vor schlechten Noten (26 Prozent)
oder keinen Job zu finden (23 Prozent) sowie finanzielle Sorgen (20
Prozent).

"Die Stressfaktoren unterscheiden sich gar nicht so sehr von denen
früherer Generationen. Aber das Abschalten fällt der Generation
Smartphone, die jetzt auch an den Hochschulen angekommen ist,
schwerer", so TK-Chef Baas, "Informationen prasseln ständig auf sie
ein. Sie haben Probleme, sich zu konzentrieren, wenn die Ablenkung
durch soziale Netzwerke etc. nur einen Mausklick entfernt ist.
Deshalb ist das Vermitteln von Medienkompetenz auch Aufgabe der
Stress-Prävention". Laut Umfrage lässt sich jeder Zweite von
digitalen Medien ablenken, wenn eigentlich gelernt werden soll, drei
Viertel bescheinigen dem Internet Suchtpotenzial.

Dr. Dr. Burkhard Gusy, Arbeitsbereich Public Health an der Freien
Universität Berlin: "Konzentration, das Bewältigen von
Stress-Situationen und die Kompetenz nach An-spannung für Ausgleich
und Regeneration zu sorgen, sind wichtige Schlüsselqualifikationen
für das Studium und für die Führungskräfte von morgen. Deshalb müssen
wir jungen Menschen rechtzeitig Strategien vermitteln, wie sie ihre
eigenen Ressourcen stärken. Dazu gehört auch das Thema
Medienkompetenz."

Hinweis an die Redaktionen

Für den Gesundheitsreport 2015 wertete die TK die
Krankschreibungen der 4,4 Millionen bei der TK versicherten
Erwerbspersonen aus. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I, von denen mehr als
jeder Siebte bei der TK versichert ist. Für das Schwerpunktthema
"Gesundheit Studierender" wurden zudem die Arzneimittelverordnungen
2014 sowie ambulante Diagnosedaten der 190.000 Studierenden mit
eigener Versicherung bei der TK für das Jahr 2013 ausgewertet. Der
Report steht unter tk.de zum kostenlosen Download (Webcode 718618).
Die Pressemappe zur Pressekonferenz ist unter dem Webcode 725078
verfügbar. Ergänzt wird die Auswertung mit einer repräsentativen
Forsa-Umfrage von 1.000 Studierenden im März 2015. Die Ergebnisse
sind im Studienband TK-CampusKompass zusammengefasst, der unter dem
Webcode 724598 erhältlich ist.



Pressekontakt:
TK-Pressestelle, Michaela Hombrecher
Tel. 040-6909 2223
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